HeidelbergCement Aktie Prognose HeidelbergCement: Ist das nicht gerade die falsche Richtung?

News: Aktuelle Analyse der HeidelbergCement Aktie

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HeidelbergCement
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Zur HeidelbergCement Aktie
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Die Baubranche zeichnet ihre Perspektiven nach Umfragen des ifo-Instituts grau bis schwarz. Die Zahl der Bauprojekt-Stornierungen steigt. Und es sieht nicht so aus, als würde sich das zeitnah bessern. Dass HeidelbergCement in diesem Umfeld steigt, überrascht. Geht das gut?

Normalerweise sagt man: Da man die Zukunft nicht vorhersagen kann und an der Börse jederzeit mit dem Unerwarteten rechnen sollte, wäre es bei unklaren Perspektiven die weitaus klügere Entscheidung, sich konsequent am Trend und damit an der Charttechnik zu orientieren. Doch bei HeidelbergCement fährt man ausnahmsweise andersherum besser, denn:

HeidelbergCement Aktie Chart vom 28.12.2022, Kurs 53,74 Euro, Kürzel HEI | Online Broker LYNX

Das Chartbild dieser Aktie ist nicht erst seit Kurzem reichlich unscharf. Markante Umkehrpunkte funktionieren hier nicht als Support oder Resistance. Trendlinien von Belang sind nicht greifbar, seit es im November gelang, die mittelfristige Abwärtstrendlinie zu bezwingen. Und auch gleitende Durchschnitte wie die 20-Tage- oder die 200-Tage-Linie, die oft kurzfristige Bewegungen führen oder als Wendepunkt dienen, scheinen bei HeidelbergCement belanglos zu sein. Warum?

Weil diese Aktie vielen Tradern einfach zu „langweilig“ erscheint. Was sie zwar, wenn man sich ansieht, wie groß die Handelsspanne in den letzten Monaten war, nicht ist. Aber wenn nicht genug kurzfristige Trader mitmischen, die konsequent charttechnisch agieren, kommen solche schwammigen Charts heraus, bei denen man mit vermeintlich klaren Signalen vorsichtig sein muss. Also doch die Fundamentals.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur HeidelbergCement Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Und die Rahmenbedingungen sowie die Bilanzdaten des Unternehmens sind hier ja auch ein tauglicher Wegweiser, weil wir die Perspektive recht gut bestimmen können. Der Immobilienmarkt gerät europaweit unter Druck. Große öffentliche Projekte zur Konjunkturbelebung zeichnen sich momentan nicht ab, denn das würde der Inflationsbekämpfung zuwiderlaufen. Die Nachfrage nach Zement und Beton dürfte also eher sinken. Und bei einer sinkenden Nachfrage werden auch die Gewinnmargen gedrückt. Dass HeidelbergCement 2023 nur einen leichten Gewinnrückgang von etwa zehn Prozent sehen wird, wie es die Analysten derzeit im Schnitt vermuten, könnte zu optimistisch gedacht sein.

Zwar ist das Kurs/Gewinn-Verhältnis mit derzeit sieben niedrig und die Dividendenrendite mit über vier Prozent hoch. Aber das hätte sich schnell erledigt, wenn die düsteren Erwartungen der Bauindustrie beim Zulieferer HeidelbergCement ankommen. Dass es so kommt, ist sehr wahrscheinlich. Dass das bereits in den kommenden Monaten sichtbar wird, auch, daher:

Dieser kräftige Anstieg von in der Spitze 40 Prozent binnen der vergangenen drei Monate ist mehr als eine Gegenbewegung im Abwärtstrend, immerhin wurde dieser mittlerweile deutlich überboten. Damit ist die HeidelbergCement-Aktie in der Tat aus fundamentaler Sicht in die falsche Richtung unterwegs. Dass der Kurs für die kommenden Monate nur noch wenig Spielraum nach oben, aber weit mehr nach unten haben dürfte, ist wahrscheinlich genug, um hier nicht Long zu gehen und bei bestehenden Long-Positionen entweder den Gewinn mitzunehmen oder zumindest enge Stoppkurse zu setzen.

Offenlegung möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in dem besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.

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Vorherige Analysen der HeidelbergCement Aktie

Manche DAX-Aktie spielt zwar in der ersten Liga, bleibt aber oft im Hintergrund, z.B. HeidelbergCement. Doch gestern war diese Aktie der Spitzenreiter unter den DAX-Gewinnern. Und das Plus mündete in ein charttechnisch bullisches Signal. Was wäre da jetzt drin?

Vorab müsste man erwähnen, dass HeidelbergCement sich ab 2023 Heidelberg Materials nennen will, um dem breiter gewordenen Produktspektrum Rechnung zu tragen. Aber Schwerpunkt bleiben dennoch die Zement- und Betonherstellung. Bereich, die über Jahre boomten. Aber jetzt? Gerade gestern meldete das Statistische Bundesamt, dass die Zahl der Baugenehmigungen im August um fast zehn Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gefallen sei. Und für September dürfte das Minus eher noch deutlicher ausfallen. Immer mehr Bauprojekte werden wegen den so massiv gestiegenen Kosten und der nicht sicheren Materialverfügbarkeit verschoben oder sogar storniert. Und nachlassende Nachfrage drückt nicht nur auf den Umsatz, sondern auch auf die Preise und damit auf die Gewinnmargen.

Das sehen auch viele Analysten so und bewerten das Kurspotenzial der HeidelbergCement-Aktie eher verhalten. Die fünf Kursziele, die im laufenden Monat von Analysten neu ausgegeben wurden lauten: 46 Euro / neutral … 43 Euro / untergewichten … 36 Euro / verkaufen … 41 Euro / verkaufen … 74 Euro / kaufen. Da ist also für jeden was dabei, aber die Kaufen-Empfehlung steht dann eben doch recht einsam da.

Das durchschnittliche Analysten-Kursziel für die Aktie liegt um 56 Euro und fällt seit Monaten stetig. Hinzu kommt, dass die Experten im Schnitt davon ausgehen, dass der Gewinn im laufenden Jahr unter dem des Vorjahres landen und 2023 tendenziell weiter nachgeben wird. Zwar ist die Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis derzeit deutlich niedriger als in vergangenen Jahren. Aber da man vorerst nicht mit Gewinnwachstum rechnet ist das, wenn diese Erwartung so eintrifft, auch richtig so. Dem gegenüber steht jetzt aber ein vollendetes, kleines Doppeltief im Chart. Was fängt man damit an?

Expertenmeinung: Man sollte es als das werten, was es maximal sein könnte, sofern sich die Rahmenbedingungen nicht schnell und markant ändern, womit eher nicht zu rechnen ist: als ein kurzfristig bullisches Signal. Also als Basis für mögliche, kurzfristige Kursgewinne, die aber vermutlich an den Hürden, die den mittelfristigen Abwärtstrend ausmachen, nicht vorbei kommen. Dafür sind Einschätzungen und Perspektiven für die Aktie einfach nicht stark genug.

Das Ziel dieses in den vergangenen Wochen ausgebildeten und mit dem gestrigen Kursanstieg vollendeten Doppeltiefs wäre zunächst die im März entstandene, mittelfristige Abwärtstrendlinie um 48 Euro. Wenn es gut läuft und der Gesamtmarkt mitziehen sollte, wäre auch die Widerstandszone 48,80 zu 50,32 Euro als nächstes Kursziel erreichbar, darüber dann die bei momentan 52,08 Euro verlaufende 200-Tage-Linie. Wer kurzfristig tradet, könnte also versuchen, mit einem Stop Loss knapp unter 43 Euro – und damit leicht unter der Nackenlinie des Doppeltiefs – auf eine kleine Rallye zu setzen. Aber allzu viel sollte man da nicht erwarten. Zumal den meisten klar sein dürfte: Dass HeidelbergCement bereits das Tief des Abwärtstrends gesehen hat, ist zumindest fraglich.

HeidelbergCement Aktie: Chart vom 18.10.2022, Kurs 43,53 Euro, Kürzel HEI1 | Online Broker LYNX