Kryptowährungen wie der Bitcoin liegen weiterhin voll im Trend, zuletzt überschritt das ausstehende Gesamtvolumen an Kryptowährungen die stattliche Marke von 2 Billionen USD. Nun bahnt sich in dem Segment ein spektakulärer Börsengang an.

Direktpatzierung der Coinbase-Aktien an der Börse mit Spannung erwartet

Mit Coinbase (ISIN: NETCOINBASE0 – Symbol: COIN – Währung: USD) wird am kommenden Mittwoch, den 14. April 2021 die weltweit zweitgrößte Börse für Kryptowährungen an der Nasdaq gelistet. Dabei verzichtet das Unternehmen aus San Francisco auf einen klassischen Börsengang (IPO) mittels Investmentbanken und lässt die Coinbase-Aktien direkt an der Börse notieren. Die im Jahr 2012 gegründete Handelsplattform gilt als Krypto-Pionier, der den Handel und Tausch von Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder XRP ermöglicht. Der Bitcoin-Kurs und andere Preise von Digitalwährungen lassen sich ebenfalls auf Coinbase verfolgen. Neben beliebten Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, XRP und Co. gibt es mittlerweile 58 weitere Online Währungen im Angebot. Wer mehr zum Thema Bitcoin und Co erfahren möchte, dem empfehlen wir unseren Artikel Die besten Bitcoin und Blockchain Aktien.

Coinbase: Weltweite Nummer zwei der Krypto-Börsen nach Binance

Aufgrund des Hauptsitzes in den USA wird Coinbase von der US-Finanzaufsicht kontrolliert, die für ihre strengen Vorgaben und Richtlinien bekannt ist. Damit ist Betrug zwar nicht ausgeschlossen, aber die Sicherheit dürfte im Vergleich zu anderen Kryptobörsen relativ hoch sein. Aktuell zählt Coinbase bereits über 56 Mio. Kunden in mehr als 100 Ländern, von denen pro Monat aktuell 6,1 Mio. mindestens eine Transaktion durchführen. Mit einem Handelsvolumen von 335 Mrd. USD im ersten Quartal 2021 und mehr als 220 Mrd. USD an verwalteten Krypto-Guthaben ist Coinbase mit 11 % Marktanteil nach Binance mit Sitz in Malta und 35 % Marktanteil die weltweite Nummer zwei unter den Kryptobörsen. Aktuell beschäftigt das Unternehmen bereits mehr als 1.700 Mitarbeiter.

Handel mit Digitalwährungen für Privatkunden und Profis

Es gibt zwei Hauptprodukte: Coinbase ist eine Krypto-Handelsplattform für Privatnutzer, die mit einer sogenanntem Cyberwallet (digitale Geldbörse) vornehmlich per App über das Smartphone Kryptowährungen kaufen oder verkaufen können. Coinbase Pro wurde als professionelle und sichere Krypto-Börse mit zahlreichen Trading- und Chart-Tools für Profis und Trader geschaffen. Über beide Coinbase-Handelsplattformen sind Kryptowährungen in offiziellen Währungen vornehmlich USD, EUR oder GBP handelbar. Auch der Handel mit den Kryptowährungen untereinander ist möglich. Mittels Programmierschnittstelle für Entwickler können auch externe Programme an Coinbase angebunden werden. Dadurch wird beispielsweise Onlinehändlern eine automatisierte Zahlungsabwicklung bei Käufen und Verkäufen mittels Kryptowährungen ermöglicht. Das Cyberwallet erlaubt es den Kunden, die erworbenen digitalen Währungen auf den Servern von Coinbase zu speichern und per „Safe-Storage“ aufzubewahren. Die Coinbase Card ist eine Visa Kreditkarte, die Zahlungen mit Digitalwährungen überall dort ermöglicht, wo Visakarten akzeptiert werden.

Coinbase verdient an der Abwicklung jeder Transaktion eine Gebühr (Spread), deren Höhe abhängig vom gehandelten Volumen ist. Je höher das Transaktionsvolumen, desto niedriger die Gebühr. Die Kosten fallen im Vergleich zu anderen Plattformen (die ihren Sitz allerdings meist in weniger stark regulierten Ländern haben) überdurchschnittlich hoch aus. Dass die Kunden die relativ hohen Preise akzeptieren liegt neben der Kontrolle durch die US-Finanzaufsicht auch an den hohen Sicherheitsstandards.

Relativ sichere Handelsplattformen und Verwahrstelle für Digitalwährungen

Kunden schätzen an Coinbase, dass es dem Unternehmen im Vergleich zu anderen Kryptobörsen bislang sehr gut gelungen ist, persönliche User-Daten und Krypto-Guthaben vor Zugriffen und Diebstählen zu schützen. Und das ist essentiell wichtig: Etliche andere Kryptobörsen ohne ausreichende Schutzmechanismen wurden in den letzten Jahren von kriminellen Hackern geplündert und mussten infolge der digitalen Raubzüge dicht machen. Rund 98 % der Kundengelder werden bei Coinbase sicher offline (ohne Zugriffsmöglichkeiten über ein Netzwerk) verwahrt, während die anderen 2 % mit einer leistungsstarken Sicherheitssoftware überwacht werden. Die auf Coinbase erworbenen und vorgehaltenen Assets sind zudem voll versichert und durch die FDIC (Federal Deposit Insurance Corporation) bis zu einem Betrag von 250.000 US-Dollar pro Kunde abgesichert.

Coinbase meldet Umsatz- und Gewinnexplosion

Coinbase erwartet für das erste Quartal 2021 einen Umsatz von etwa 1,8 Mrd. USD, was im Vergleich zum Vorjahresumsatz in Höhe von 191 Mio. USD einer sensationellen Steigerung um + 844 % entsprechen würde. Dabei sollen nach 32 Mio. USD im Vorjahr unterm Strich satte 730 bis 800 Mio. USD Gewinn hängen geblieben sein, was eine Gewinnexplosion um bis zu +2.400 % bedeuten würde. Rechnet man diese Zahlen auf das Gesamtjahr hoch, so würde ein Umsatz in Höhe von ca. 7 Mrd. USD und ein Gewinn zwischen 2,9 Mrd. und 3,2 Mrd. USD herauskommen. Doch ganz so einfach ist es nicht. Denn Umsatz und Gewinn sind stark von den Schwankungen der Kryptowährungen, allen voran dem Bitcoin abhängig. Zuletzt sind dessen Preis und Nachfrage enorm angestiegen, so dass die glänzenden Zahlen keine große Überraschung sind. Entsprechend kann es aber auch in die andere Richtung gehen, sobald die Preisentwicklung der Kryptowährungen mal eine Weile nach unten zeigt.

Bezüglich der Geschäftsberichte vergangener Jahre gab es von regulatorischer Seite zuletzt Ärger: Anfang 2021 musste Coinbase eine Strafe in Höhe von 6,5 Mio. USD bezahlen, nachdem die US-Behörde CFTC (Commodity Futures Trading Commission) Unregelmäßigkeiten in den Jahresberichten der Jahre 2015 bis 2018 festgestellt hatte.

Aktueller Coinbase Aktienkurs auf dem Zweitmarkt über 550 USD

Coinbase hat die Zahl der ausstehenden Aktien am 9. April von 206 Mio. auf 266 Mio. korrigiert. Insgesamt knapp 115 Mio. davon wurden für das geplante Nasdaq-Listing registriert. Die Papiere erzielen auf dem Zweitmarkt (Pre-IPO) aktuell bereits Preise im Bereich von 550 bis 580 USD. Erfolgt auch die Notierung an der Nasdaq in diesem Kursbereich, so würde die Marktkapitalisierung d.h. der Börsenwert von Coinbase auf Anhieb bei einer spektakulären Summe von ca. 146 bis 154 Mrd. USD landen. Zwar mag dem einen oder anderen diese Bewertung angesichts des Quartalsgewinns von bis zu 800 Mio. USD auf den ersten Blick nicht überteuert erscheinen, allerdings ist Coinbase nicht wirklich mit anderen rasant wachsenden Tech-Unternehmen vergleichbar. Denn dass der Wachstumspfad weiterhin so steil nach oben zeigt wie zuletzt, ist unwahrscheinlich. Vielmehr dürfte es bei Umsatz und Gewinn parallel zum Auf und Ab des Bitcoin-Kurses zu heftigen Schwankungen kommen. Flaut beispielsweise das allgemeine Interesse am Bitcoin ab, dann sinkt mit der Anzahl der Transaktionen auch das Gebührenaufkommen von Kryptobörsen wie Coinbase. Zudem dürfte sich der Wettbewerb zwischen den einzelnen Handelsplattformen und der Kampf um Marktanteile zukünftig verschärfen. Die dreimal größere Kryptobörse Binance ist hier klar im Vorteil, denn der liquideste Handelsplatz bietet Marktteilnehmern in der Regel die besten Kurse und hat gleichzeitig auch die größte Preismacht. 

Handel mit der Coinbase-Aktie startet diesen Mittwoch

Am Mittwoch wird die Coinbase-Aktie mit dem Ticker-Symbol COIN im Rahmen einer direkten Notierung erstmals an der Nasdaq gelistet sein. Dabei ist im Gegensatz zu einem traditionellen Börsengang (IPO) keine Zeichnung der Aktien möglich, so dass kaufwillige Anleger ihre Handelsaufträge bei Coinbase nur nach dem Listing direkt an der Börse platzieren können. Die angebotenen Aktien stammen nicht aus einer Kapitalerhöhung, sondern ausschließlich aus dem Besitz von Altaktionären wie Gründern, Mitarbeitern und Kapitalgebern. Diese haben somit die Gelegenheit ihre Anteile zu versilbern. Anfang 2021 waren bereits vorab 1,8 Mio. Aktien zu Preisen zwischen 200 USD und 373 USD an ausgewählte Investoren platziert worden.

Enorme Risiken und Unsicherheiten: Besser erst einmal Finger weg von der Coinbase-Aktie

Mit dem Listing zum jetzigen Zeitpunkt haben die Eigentümer der Kryptobörse Coinbase alles richtig gemacht, Mittwoch ist der erste große Zahltag. Der Zeitpunkt könnte nach dem spektakulären Bitcoin-Anstieg der letzten Monate kaum besser gewählt sein, denn Umsätze und Gewinne sind zuletzt regelrecht explodiert. Kein Wunder also, dass der Börsengang von Coinbase starkes Anlegerinteresse auf sich zieht. Allerdings zeigt der Bitcoin-Kurs trotz Preisen in der Nähe der bisherigen Rekordhochs bereits erste mögliche Ermüdungserscheinungen.

Möglicherweise auch deshalb, weil die politischen Rufe nach einer strengeren Regulation zuletzt lauter wurden. Und offenkundig erwägen tatsächlich nicht wenige Regierungen und Finanzbehörden eine strenge Reglementierung oder sogar (partielle) Verbote von Kryptowährungen. Denn jedes Geldwäsche-Gesetz läuft ins Leere, wenn Kriminelle Millionenbeträge einfach mit Kryptowährungen von A nach B oder notfalls auch per USB-Stick über die Grenzen bewegen können. Es ist also zu erwarten, dass die Gesetzgeber in vielen Ländern strenge Regeln und Kriterien aufsetzen werden, nach denen Transaktionen mit Bitcoins und anderen Kryptowährungen abgewickelt werden müssen. Werden diesbezüglich Pläne bekannt, so dürfte dies den Bitcoin Kurs und auch die Preise für andere Digitalwährungen ordentlich unter Druck bringen. Bei einem solchen Szenario dürfte auch Coinbase ein guter Teil der Erträge wegbrechen.

Alles in Allem wird die Coinbase-Aktie voraussichtlich sehr starke Kursschwankungen verzeichnen, denn die Risiken und Unsicherheiten für Anleger sind enorm hoch. Auch die Frage, wo der tatsächliche, faire Wert des Unternehmens liegen könnte, lässt sich nach fundamentalen Bewertungsmethoden kaum seriös beantworten. Unserer Einschätzung nach aber eher im Bereich von 50 bis 60 Mrd. USD (Aktienkurs 188 USD bis 226 USD) als im Bereich 100 Mrd. USD + X. Zudem sind Hackerangriffe und Datendiebstähle trotz hoher Sicherheitsvorkehrungen natürlich nicht vollends ausgeschlossen.

Noch ist die Coinbase-Aktie nicht an der Börse und wo der erste offizielle Kurs liegen könnte steht ebenfalls noch in den Sternen. Trotzdem lässt sich bereits eines sagen: Die Coinbase-Aktie dürfte sich kurz nach dem IPO kaum für längerfristiges Kaufen und Liegenlassen eignen, sondern allenfalls für kurzfristige, spekulative Trades in beide Richtungen – entsprechende Erfahrungen vorausgesetzt. Für die allermeisten Privatanleger gilt zum jetzigen Zeitpunkt: Lieber erst einmal Finger weg.

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