Mittels des vorgestellten ETFs erhalten Anleger ein Exposure im Bereich von auf US-Dollar lautenden Unternehmensanleihen. Diese Unternehmensanleihen sind allesamt Anleihen mit einer variablen Verzinsung (englisch: Floating Rate Notes oder auch abgekürzt FRN). Sie gehören somit nicht zur Gruppe der festverzinslichen Wertpapiere, sondern sind nur verzinslich. Investoren in FRNs wird bei einer Zinszahlung der Zinssatz für die nächste Zinsperiode bereits angekündigt.
Informationen zum Referenzindex Bloomberg Barclays US Corporate FRN 500 MM Liquid Bond Index
Der Referenzindex Bloomberg Barclays US Corporate FRN 500 MM Liquid Bond Index (Indexticker: I33629US) misst laut Angaben von Invesco die Performance von auf US-Dollar lautenden, variabel verzinslichen Unternehmensanleihen. Diese Unternehmensanleihen weisen durchweg ein Investment-Grade auf. Um in den Index aufgenommen zu werden, müssen die Unternehmensanleihen mindestens über ein ausstehendes Volumen von 500 Millionen US-Dollar verfügen. Außerdem gilt ein weiteres Merkmal in Bezug auf die Laufzeiten, denn die Anleihen müssen innerhalb der letzten zweieinhalb Jahre emittiert worden sein. Außerdem müssen sie noch eine Restlaufzeit von über zweieinhalb Jahren haben.
Der Index ist so konzipiert, dass eine Einzelgewichtung von über 5,00 Prozent vermieden werden soll (Cap). Bei der jeweils nächsten Überprüfung des Index werden die Einzelgewichtungen überprüft und die Zusammensetzung des Index wird gegebenenfalls auf monatlicher Basis ausbalanciert. Der Referenzindex fiel im Zuge der Corona-Krise extrem zurück. Auf Sicht der letzten 52 Wochen lag das Tief bei 108,15 Punkten, das Hoch bei 115,92 Punkten. Zum Zeitpunkt dieser Analyse notierte der Index bei 114,80 Punkten. Wie am Aktienmarkt konnte auch im vorliegenden Sektor mit Floating Rate Notes beinahe die gesamte Abwärtsbewegung im Rahmen des Corona-Crashs wieder aufgeholt werden. (Daten gemäß Invesco-Factsheet vom April 2020)
Invesco USD Floating Rate Note UCITS ETF im Detail
Der ETF kann über die London Stock Exchange in der Handelswährung USD erworben werden. Diese entspricht auch der Fondswährung. Die jährliche Pauschalgebühr beträgt nur 0,10 Prozent und die Ertragsverwendung des Fonds ist ausschüttend. Eine Ausschüttung erfolgt quartalsweise im September, Dezember, März und Juni. Am 19. März 2020 wurden zuletzt 0,1224 US-Dollar je Fondsanteil ausgeschüttet. Der ETF nutzt die vollständig physische Replikationsmethode, wurde am 17. Mai 2018 aufgelegt und hat mit dem Stichtag des 08. Juni 2020 ein NAV in Höhe von 4,078 Mio. US-Dollar. (Daten mit dem Stand des 08. Juni 2020 gemäß Invesco)
Die wichtigsten Einzeltitel des ETFs
Der ETF verwendet zur Abbildung des Referenzindex die vollständig physische Replikationsmethode. Aus diesem Grund besteht zwischen den Einzeltiteln des Referenzindex und denen des ETFs eine recht hohe Deckungsgleichheit.
Die größten Einzelpositionen sind mit 5,07 Prozent AT&T, mit 4,25 Prozent Citibank, mit 4,25 Prozent Wells Fargo, mit 3,41 Prozent ABN Amro, mit 3,41 Prozent Standard Chartered, mit 3,41 Prozent Westpac Banking, mit 3,40 Prozent American Express, mit 3,40 Prozent HSBC Holdings, mit 3,38 Prozent Barclays und mit 3,37 Prozent Bank of America. Die Gewichtung dieser Top10-Positionen liegt bei 37,35 Prozent. Das ETF-Portfolio ist somit ausreichend diversifiziert – außerdem gibt es noch 32 weitere Einzeltitel. (Daten mit dem Stand des 08. Juni 2020 gemäß Invesco)
Sektorenallokation und Rating – Finanzsektor übergewichtet
Blickt man auf die im ETF-Portfolio enthaltenen Sektoren, so registriert man einen mit 67,30 Prozent recht übergewichteten Finanzsektor. Der Sektor Industrie weist einen Anteil von 29,6 Prozent auf und der Sektor Versorger einen Anteil von 3,0 Prozent. (Daten mit dem Stand des 30. April 2020 gemäß Invesco).
Die hier aufgelisteten Positionen, sowie der Rest des Portfolios sind insgesamt Unternehmensanleihen mit Investment Grade. Das Portfolio setzt sich aus Unternehmensanleihen zusammen, die zu 25,00 Prozent ein AA-Rating, zu 51,65 Prozent ein A-Rating und zu 23,35 Prozent ein BAA-Rating aufweisen. (Daten mit dem Stand des 29. Mai 2020 gemäß Invesco)
Länder- und Währungsallokation des ETF-Portfolios
Die Länderallokation weist den USA mit einem Anteil von 46,81 Prozent den ersten Platz zu. Auf den folgenden Plätzen befinden sich mit 12,37 Prozent Großbritannien, mit 7,96 Prozent Japan, mit 7,67 Prozent Australien, mit 7,49 Prozent Deutschland, mit 4,71 Prozent Kanada, mit 3,84 Prozent Schweden, mit 2,57 Prozent die Niederlande und mit 1,68 Prozent China. Die restlichen 4,90 Prozent sind ein Cash- und Derivatebestand. In Bezug auf die Währungsallokation ist festzustellen, dass der Währungsanteil des US-Dollars bei 100,00 Prozent liegt. (Daten gemäß Invesco mit dem Stand vom 29. Mai 2020)
Referenzindex und ETF zum Teil mit erheblicher Performancedifferenz
Der Referenzindex erreichte auf Sicht eines Jahres zwischen dem 30. April 2019 und dem 30. April 2020 ein Plus von 0,52 Prozent, der ETF hingegen fiel um 0,76 Prozent zurück. Betrachtet man sich das Gesamtjahr 2019, so konnte der Index um 5,09 Prozent zulegen. Der ETF schaffte es im Vergleichszeitraum auf ein Plus von 5,02 Prozent. Anhand dieser Daten kann festgestellt werden, dass der ETF zumindest während des Corona-Crashs im März 2020 Abbildungsdifferenzen aufwies – um genau zu sein 1,28 Prozent Performance-Differenz. Anhand des 2019-er-Performance-Beispiels wird klar, dass der ETF den Index unter normalen Marktbedingungen mit einem möglichst geringen Tracking-Error abbilden konnte. Die langfristige Performance des Index vom 31. Dezember 2016 bis zum 31.Dezember 2019 betrug 9,56 Prozent. Da der ETF erst am 17. März 2018 lanciert wurde, kann dieser Vergleich aber nicht komplettiert werden. (Performancedaten in Bezug auf den Referenzindex und den ETF gemäß Invesco-Facsheet vom 30. April 2020)
Expertenmeinung – Markt für Unternehmensanleihen insgesamt durch Fed gestützt
Die EZB erwirbt bereits seit ein paar Jahren Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Status. Anfangs waren es nur Unternehmensanleihen von Kreditinstituten, später wurde das Ankaufprogramm (APP – Asset Purchase Programme), vielmehr das Corporate Sector Purchase Programme mit dem Kürzel CSPP auch auf Unternehmensanleihen aus dem Nicht-Finanzsektor erweitert. Die EZB tritt im Rahmen dieses Programms sowohl am Primärmarkt, als auch am Sekundärmarkt als Käufer auf. Die jeweiligen Nationalbanken werden in Bezug auf das Ankaufprogramm für die EZB tätig. Durch die Corona-Krise werden im Eurosystem nun auch noch Käufe von Unternehmensanleihen im Rahmen des PEPP-Programms (Pandemic Emergency Purchase Programme) getätigt.
Anders als bei der EZB und im direkten Bezug zum Markt für auf US-Dollar lautende Unternehmensanleihen, greift nun auch die US-Notenbank (Federal Reserve – kurz Fed) in das Marktgeschehen ein. Die Fed erwirbt erstmals auch Unternehmensanleihen. Sie will damit die Auswirkungen, Liquiditätsfallen und weitere Schwierigkeiten, die sich für den Sektor Unternehmensanleihen ergeben können, möglichst verhindern oder eben stützend, glättend und marktpflegend wirken.
Um dies erledigen zu können, stellte die Fed schon im Mai 2020 ein Ankaufvolumen in Höhe von 750 Milliarden US-Dollar zur Verfügung. Die Fed zielt mit dem Programm sowohl auf Unternehmensanleihen mit Investmentgrade bis hin zu hochverzinslichen Unternehmensanleihen mit Ramschstatus ab. Um die Programme aktiv am Markt zu begleiten und Unternehmensanleihen anzukaufen, nimmt die Fed die Dienste von BlackRock in Anspruch. Dies ist nicht ungewöhnlich. Auch die EZB greift bei ihren Ankaufprogrammen unter anderem auf die Dienste der Deutschen Bank zurück.
Am Markt für Unternehmensanleihen und damit auch am Markt für Unternehmensanleihen mit variabler Verzinsung (Floating Rate Notes) spekulierte man direkt nach dem Corona-Crash nicht nur auf eine allgemeine Erholung, sondern auch zu einem großen Teil dank eines schon angekündigten Einschreitens der Fed (dies wurde im Rahmen der Vorstellung, Planung und Verabschiedung des CARES Act mit einem Volumen von 2,2 Billionen US-Dollar deutlich) auf eine regelrechte Erholungsrallye. Bis Anfang Mai war schon der größte Teil des Abschwungs wieder wettgemacht, ohne jegliches Zutun der Fed (dies kann man eindrucksvoll auch anhand des Charts des hier vorgestellten ETFs erkennen). Der größte Anteil der Erholungsrallye konnte sogar ohne einen Cent bewerkstelligt werden. Allein die Ankündigung, dass die Fed einschreiten werde, vertrieb jeden auf fallende Notierungen Spekulierenden. Es gilt folglich der Grundsatz …never fight the Fed – man legt sich nämlich besser nicht mit Zentralbanken an. Fortan könnte sich der Markt von Unternehmensanleihen insgesamt durch die Marktpflege der Fed auch in den kommenden Monaten noch weiter erholen. Der vorliegende ETF wäre ein Mittel, um an dieser Entwicklung zu partizipieren.
Mögliches Setup
Über den Emittenten des ETFs – Invesco: Die Invesco Ltd. mit Sitz in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia ist ein Finanzdienstleistungskonzern und Asset-Manager. Die Aktien des Unternehmens sind an der NYSE gelistet und Mitglied im S&P500. Invesco ist mit über 7.000 Beschäftigten in 25 Ländern vertreten, verwaltet mit dem Stand des 31. Dezember 2019 über 1,2 Billionen US-Dollar an Anlagevermögen und hat Kunden in über 120 Ländern. Im Jahr 2006 erwarb Invesco den US-ETF-Anbieter Powershares und im Jahr 2010 das Privatkunden- und Vermögensverwaltungsgeschäft von Morgan Stanley. Invesco baute mit einer weiteren Übernahme von Source Mitte 2017 sein ETF-gGeschäft nochmals aus. Ende September 2017 kaufte man zusätzlich das ETF-Geschäft von Guggenheim Investments. In Europa bietet Invesco derzeit rund 80 ETFs an.
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