Die Corona-Krise hat den internationalen Rohölmarkt mächtig durcheinandergewirbelt. Der Preis für ein Fass US-Rohöl der Sorte WTI, zum damaligen Zeitpunkt im Mai-Kontrakt, notierte an der US-Terminbörse NYMEX mit einem Rekordtief von -40,32 US-Dollar sogar sehr stark im negativen Preisbereich, obwohl sich das die meisten Markteilnehmer sicherlich nicht vorstellen konnten.
An diesem Tag, dem 20. April 2020, ging der WTI-Mai-Kontrakt mit einem Schlusskurs von -37,63 US-Dollar pro Fass an der US-Terminbörse NYMEX aus dem Handel. Blickt man nun auf den noch laufenden WTI-Oktober-Kontrakt, so notierte dieser am 20. April 2020 auf einem Tief von 24,22 US-Dollar und konnte sich bis zum 26. August 2020 auf ein Hoch von 43,78 US-Dollar schrauben. Das ist keine schlechte Performance in rund vier Monaten sollte man meinen. Selbst wer hier nur 5-10 US-Dollar an Aufwärtsbewegung mitmacht, holt sich seine Rendite in einer Zeit von Null- und Negativverzinsung sicherlich gerne ab.
Nach dem einen oder anderen Preisrutsch am Rohölmarkt kann man schon einmal auf den Gedanken kommen, auf eine Trendwende zu setzen oder eben einen stärkeren Rücksetzer (buy the dip) zu kaufen. Anleger, die auf eine Kurserholung spekulieren und somit auf steigende Rohölnotierungen setzen möchten, könnten dies mit dem hier präsentierten ETC – dem Xtrackers WTI Crude Oil Optimum Yield ETC tun. Der ETC bildet den zugrundeliegenden Referenzindex db WTI Crude Oil Booster USD Index so detailgetreu wie möglich ab. Ein direktes Engagement an den Terminmärkten entfällt mit diesem Produkt, denn man kann es bequem börsentäglich kaufen oder verkaufen.
Informationen über den Referenzindex – db WTI Crude Oil Booster USD Index
Der als Underlying herangezogene Referenzindex db WTI Crude Oil Booster USD Index (Bloomberg: DBLCCLUN/ Reuters: DBLCCLUN) ist eine Marke der Deutschen Bank und somit ein hauseigener Index. Der Indexsponsor ist die Deutsche Bank mit der Niederlassung in London. Der Referenzindex wird in der Variante eines Total Return Index berechnet und somit werden zum Beispiel anfallende Zinserträge reinvestiert. Der Index bietet einen rolloptimierten Mechanismus, ist aber nicht währungsgesichert. Ein rolloptimierter Mechanismus bedeutet, dass der Index die rolloptimierte Performance des zugrundeliegenden WTI-Rohölkontrakts widerspiegelt. Der Referenzindex besteht zu 100 Prozent aus WTI-Light-Sweet-Crude-Oil-Futures. Im Produktblatt des ETC wird darüber hinaus darauf hingewiesen, dass für die Berechnung des Index eine Gebühr von 0,70 Prozent pro Jahr anfällt.
Xtrackers WTI Crude Oil Optimum Yield ETC im Detail
Der vorliegende ETC (Name: Xtrackers WTI Crude Oil Optimum Yield ETC – ISIN: GB00B3SC0P31 – WKN: A1EJR3 – Symbol: XCT9 – Währung: USD) kann über den Handelsplatz London Stock Exchange (LSE) gehandelt werden. Die jährliche Pauschalgebühr (TER – Total Expense Ratio) beträgt 0,45 Prozent. Die Fonds- und Handelswährung ist der US-Dollar. Das macht auch Sinn, denn die internationale Rohstoffwährung ist nach wie vor der US-Dollar. Dennoch wäre darauf explizit hinzuweisen, dass Anleger aus dem Euroraum bei einer Investition in das hier vorgestellte Produkt neben dem allgemeinen Kursrisiko auch das Währungsrisiko zu tragen haben.
Der ETC wurde am 19. Mai 2010 aufgelegt und weist mit dem Stichtag des 10. September 2020 ein verwaltetes Vermögen in Höhe von 28,359 Millionen US-Dollar (USD) auf. Der ETC bildet den Referenzindex mit einer swap-basierten Replikationsmethode ab. Die Besicherung des Bonitätsrisikos des Swap-Kontrahenten erfolgt durch allokierte Goldbarren.
Performance aufgrund der schwächelnden Rohölpreisentwicklung langfristig stark negativ
Die langfristige Performance ist enorm miserabel. Dies sollte bei einem Blick auf einen fortlaufenden WTI-Chart auch nicht verwundern. Zum Zeitpunkt der Auflage des ETCs im Mai 2010 wies der WTI-Kurs auf Basis der Deutsche Bank-Indikation ein Hoch von 87,15 US-Dollar auf. Zwischenzeitlich ging es zwar auf bis zu 114,82 US-Dollar hoch, doch eben seit Jahren sukzessive stark abwärts. Der Referenzindex fiel am 10. September 2020 auf einen Wert von 1.093,61 Punkten – seit der Auflegung des ETCs entspricht dies einem Minus von 69,45 Prozent. Der ETC selbst wies im Vergleichszeitraum eine Negativperformance von 71,64 Prozent auf. Auf Sicht von über 10 Jahren ist diese Performancedifferenz kaum zu bemängeln.
Die Performance alleine ist eine Katastrophe, doch da kann das Produkt nichts dafür, denn es bildet am Ende die WTI-Ölpreisentwicklung ab. Anhand verschiedener Zeitfenster zeigt sich aber, dass die Wertentwicklung des WTI-Preises und somit des Referenzindex und final damit des ETCs durchaus ein Investment wert ist. Der ETC konnte nämlich trotz der Katastrophe am Rohölmarkt im April mit Negativpreisen auf Sicht von sechs Monaten vom 11. März 2020 bis zum 10. September 2020 sogar ein Plus von 1,21 Prozent erwirtschaften (der Referenzindex wies in diesem Zeitraum ein Plus von 1,59 Prozent auf). Wer nach den Kurskapriolen erst Anfang Mai einstieg, konnte bis zum 10. September 2020 sogar auf ein Plus von über 23 Prozent blicken. Nicht schlecht in einer Zeit, in der es keine Verzinsung gibt. (Performancedaten gemäß DWS vom 10. September 2020)
Expertenmeinung – Rohöl ist auch in 2020 und darüber hinaus das Schmiermittel der Weltwirtschaft
Viele Markteilnehmer fragen sich im Jahr 2020 vielleicht, ob man unter ESG-Gesichtspunkten überhaupt noch in fossile Energieträger investieren sollte und ob eine Spekulation auf einen steigenden Rohölpreis denn im aktuellen Marktumfeld überhaupt Sinn macht. Nun, grundsätzlich bedeutet eine Vorstellung eines ETF oder ETCs ja auch nicht, dass man in diesen sofort und ohne Umweg investieren sollte. Im Gegenteil, Anleger könnten sich den ETC auf ihre Watchlist packen und sich dann im Falle eines wieder stärker einbrechenden Rohölpreises sprichwörtlich auf die Lauer legen und nach einer mehrtägigen oder gar mehrwöchigen Schwächephase auf eine Erholung des WTI-Rohölpreises spekulieren.
Kann man denn überhaupt von einer Erholung des Rohölpreises ausgehen? Man sollte diese Frage trotz der derzeit recht widrigen Marktumstände rund um die durch die Corona-Pandemie entstandene Rohölschwemme dennoch mit ja beantworten, denn Rohöl wird auf Jahre weiterhin noch gebraucht werden und dies nicht nur als Ausgangsprodukt für Kerosin, Diesel, Benzin oder jedwede anderen Treib- und Schmierstoffe, sondern beispielsweise auch als Rohstoff für die Chemieindustrie. Obendrein wird Rohöl in einer Reihe von Ländern weiterhin auch als Energieträger zur reinen Erzeugung von Strom benötigt. Es gibt folglich noch auf Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte, einen hohen Bedarf an dem schwarzen Gold.
Die Rohölpreisentwicklung hängt neben der Wirtschaftslage in Europa und den USA vor allem an einem Land, nämlich China. Im Reich der Mitte stabilisierte sich die konjunkturelle Lage zuletzt weiter. China war als erstes großes Land von der Corona-Pandemie betroffen und steuerte seine Wirtschaft auch als erstes Land wieder in Richtung Expansion. Zumindest wiesen die jüngsten Einkaufsmanagerindizes für die chinesische Wirtschaft im Verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor Werte jenseits der 50er-Marke auf. Auch die Exportdaten für China im Juli wiesen kürzlich hervorragende Werte auf und überraschten mit einem Plus von 9,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert deutlich.
Mit jedem Schritt zur stärkeren Expansion und mit ebenso jedem Schritt in Richtung einer Normalität post-Corona könnte sich auch der Ölpreis weiter stabilisieren. Die Rohölpreise haben allerdings noch eine Wegstrecke vor sich, wenn man von Erholung sprechen will, denn auf Basis des Wochenschlusses zum 11. September 2020 lag der Preis für ein Fass WTI noch mit einem Minus von 38,9 Prozent unter Wasser. Selbst wenn die Rohölpreise sich nur um 5-15 Prozent erholen würden, so läge aber im Falle eines Engagements im hier vorgestellten Produkt, eine absolut ausreichende Performance vor.
Mögliches Setup

Eine Position im ETC könnte bei 27,50 US-Dollar eröffnet werden. Das Kursziel könnte bei 32,50 USD liegen. Die Position könnte mit einem Stoploss bei 25,90 USD abgesichert werden. Das Chance-Risiko-Verhältnis liegt bei diesem Setup bei 3.125.
Nähere Angaben zum Emittent DWS – Xtrackers: Die Marke Xtrackers ETC ist der DWS zuzuordnen. Die DWS ist einer der weltweit führenden Vermögensverwalter mit rund 745 Mrd. Euro (Stand: 30. Juni 2020) an verwaltetem Vermögen (41 Prozent davon entfällt auf Deutschland), im Bereich Retail-Asset-Management ist man die Nummer 1 in Deutschland, im Bereich des ETF- und ETC-Business die Nummer 2 in Europa und im Bereich Retail-Asset-Management die Nummer 5 in Europa. Die DWS Gruppe ist in 23 Ländern vertreten. Die Xtracker-ETCs sind börsengehandelte Rohstoffprodukte, sogenannte Exchange Traded Commodities. Diese Xtracker-ETCs sind besicherte Inhaberschuldverschreibungen. Mittels eines ETC bekommen Anleger einen unkomplizierten und transparenten Zugang zur Anlageklasse Rohstoffe und im vorliegenden Fall in Rohöl der Sorte WTI. Der Anleger muss nicht in die zugrundeliegenden WTI-Kontrakte an den US-Terminbörsen investieren, sondern kann den ETC börsentäglich über einen Broker erwerben und veräußern.
Die Optimum Yield-Indizes der Deutschen Bank sind so konzipiert, dass sie die maximal möglichen Rollrenditen des jeweils zugrundeliegenden Basiswertes erzielen können. Die hier heranzuziehenden Basiswerte sind die an der NYMEX (New York Mercantile Exchange) jeweils handelbaren WTI-Terminkontrakte. Innerhalb des Optimum-Yield-Index werden die Terminkontrakte mit den höchstmöglichen Rollrenditen ausgewählt. Der Index verfolgt dabei einen regelbasierten Ansatz, wenn innerhalb des Indexkonstrukts von einem Terminkontrakt in den nächsten gerollt wird. Dabei muss nicht unbedingt in den jeweils nachfolgenden Terminkontrakte, also zum Beispiel vom Oktober- in den November-Kontrakt gerollt werden. Vielmehr kann in einen der nachfolgenden Terminkontrakte gerollt werden, die erst in den nächsten Monaten verfallen. Das Ziel innerhalb des Indexkonstrukts ist es, den jeweiligen Rollgewinn innerhalb eines in Backwardation laufenden Marktes voll auszuschöpfen und den jeweiligen Rollverlust innerhalb eines in Contango laufenden Marktes so gut wie möglich zu minimieren. Die jeweiligen Kontrakte werden kurz vor ihrem Verfallstermin in neue Kontrakte gerollt. Liegt der Preis für einen Future oberhalb des Kassa-Preises, so befindet sich der Markt in Contango. Liegt der Preis für einen Future unterhalb des Kassa-Preises, so befindet sich der Markt in Backwardation. (Daten in Bezug auf den ETC gemäß DWS vom 10. September 2020)
Der ETC weist eine ISIN aus Großbritannien auf. Das ist deshalb der Fall, weil der ETC durch die DB ETC Index plc emittiert wird und diese Gesellschaft ihr Domizil in Jersey (brit. Kanalinseln) hat. Der Swap-Kontrahent und auch der Market Maker ist die Deutsche Bank mit der Niederlassung London. Als Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wurde die KPMG Channel Islands Limited bestellt.
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