Mit dem vorgestellten ETF kann sich ein Anleger mit nur einer Transaktion ein japanisches Wertpapierportfolio aus über 2.000 Einzeltiteln in sein Depot holen und somit direkt und ohne hohe Gebühren von einer möglichen Erholung der japanischen Gesamtwirtschaft profitieren.
Informationen zum Referenzindex: TOPIX Total Return EUR Daily Hedge Index
Der TOPIX Total Return EUR Daily Hedge Index” (Symbol: TOPIXTHE) ist ein Performanceindex. Dieser speziell konstruierte Performanceindex wird in der Variante eines Hedge-Index in Euro berechnet und besteht zum Zeitpunkt dieser Analyse aus 2.156 Einzeltiteln. Mittels der Variante eines EUR-Daily-Hedge-Index wird das Zeil verfolgt, die Währungsschwankungen zwischen der Lokalwährung japanischer Yen (JPY) und dem Euro (EUR) auf täglicher Basis auszugleichen. Diese Index-Variante ist quasi als täglicher Währungsabsicherungsmechanismus zu bezeichnen und soll das Fremdwährungsrisiko für den Euro-Anleger reduzieren oder gar ausbalancieren.
Der hier genutzte Referenzindex basiert auf dem herkömmlichen Tokio Stock Price Index, dem TOPIX, der an der TSE – der Tokyo Stock Exchange – in japanischen Yen berechnet wird. Dieser TOPIX ist ein streubesitzadjustierter, die Marktkapitalisierung gewichtender Index, der japanische Stammaktien im TSE-Handelssegment TSE Fist Section zu einem Index bündelt. Der TOPIX wird sekündlich berechnet, die Performance-Variante auf täglicher Basis (end-of-day) berechnet. Der herkömmliche TOPIX hat eine Basis vom 04. Januar 1968 von 100,00 Punkten. Publiziert und sekündlich berechnet wurde er erstmals am 01. Juli 1969.
Lyxor Japan (TOPIX) (DR) UCITS ETF im Detail
Der ETF kann mittels des Handelssymbols JPNH über die Börse Frankreich in der Handelswährung Euro erworben werden. Die Handelswährung entspricht der Fondswährung. Die jährliche Pauschalgebühr beträgt 0,45 Prozent und die Ertragsverwendung des Fonds ist ausschüttend. Das vorgestellte Produkt beinhaltet einen Währungshedge auf täglicher Basis (daily hedged). Der ETF nutz die vollständig physische Replikationsmethode, wurde am 25. April 2013 aufgelegt und hat mit dem Stichtag des 06. März 2020 ein verwaltetes Vermögen in Höhe von 798,5 Mio. Euro.
Top-Positionen des ETFs
Aufgrund der vollständig physischen Abbildungsmethode weist der ETF im direkten Vergleich zum Referenzindex eine kaum abweichende Portfoliostruktur auf. Die Top-10 im ETf sind mit 3,66 Prozent Toyota, mit 2,05 Prozent Sony, mit 1,86 Prozent Softbank, mit 1,60 Prozent Mitsubishi UFJ Financial Group, mit 1,56 Prozent Nippon Telegraph & Telephone (NTT), mit 1,52 Prozent Takeda Pharmaceutical, mit 1,45 Prozent Keyence, mit 1,25 Prozent Recruit Holdings, mit 1,12 Prozent Kiddi und mit 1,09 Prozent Nintendo. Diese Top-10 weisen eine Gewichtung von nur 17,16 Prozent auf. Demnach ist von einer mehr als ausreichenden Diversifikation auszugehen. (Daten in Bezug auf den ETF gemäß LYXOR vom 06. März 2020)
Sektoren-, Länder- und Währungsallokation des Referenzindex
Der vorliegende ETF verfolgt als Ziel die Abbildung eines Index, der sich vollständig aus japanischen Aktien zusammensetzt. In Bezug auf die Länderallokation befindet sich der Anteil Japans bei einem japanischen Aktienindex logischerweise bei 100,00 Prozent. Die Referenzwährung für Wertpapiere, die an japanischen Börsen gehandelt werden ist der japanische Yen (JPY).
Die Top-Sektoren sind mit 22,00 Prozent Industrie, mit 17,50 Prozent Nicht-Basiskonsumgüter, mit 11,84 Prozent IT, mit 10,15 Prozent Finanzdienstleistung und mit 9,59 Prozent Gesundheitswesen. Der Rest verteilt sich auf Telekommunikation, Basiskonsumgüter, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Immobilien und Andere. (Daten in Bezug auf den ETF gemäß LYXOR vom 06. März 2020)
Performance seit Jahresanfang aufgrund der Corona-Krise deutlich negativ
Der Referenzindex fiel seit dem Jahresanfang 2020 um 14,66 Prozent. Im Vergleichszeitraum sackte der ETF um 14,73 Prozent ab. Im Jahr 2019 konnte der Referenzindex um 17,5 Prozent zulegen, der ETF jedoch nur um 16,1 Prozent. Die Performancedifferenz ist zwar auf der einen Seite mit Gebühren und Transaktionskosten halbwegs zu erklären, dennoch scheint der Tracking-Error zu hoch.
Expertenmeinung
Nach dem enormen Hausse-Modus der weltweit wichtigsten Aktienmärkte ging es seit Mitte Februar brutal in die Tiefe und dies vor allem sehr rasant und hochvolatil. Der US-Leitindex Dow Jones verlor beispielsweise von seinem Rekordhoch von 29.348,10 Punkten mit dem Schlusskurs des 09. März 2020 von 23.851,02 Punkten bereits 5.497,08 Punkte. Seit dem Jahresanfang fiel er um 16,42 Prozent. Gerade die US-Börsen gaben den restlichen Märkten einmal mehr die Richtung vor und damit auch der japanischen Börse.
Zum Teil waren die Kursverluste der wichtigsten Indizes in die Kategorie 11. September-Einbruch einzusortieren oder sie erinnerten gar an die Zeiten der Weltfinanzkrise, doch diesmal ist alles anders. Die enorme Ausbreitung des Virus mit dem Namen Covid-19 oder auch als Corona-Virus bekannt, stellt die globale Wirtschaft und damit Japan als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt vor große Probleme. Wie in den USA, in China oder in Europa, wird man dem enormen Nachfrageeinbruch, dem gleichzeitigen Überangebot in einer Reihe von Sektoren und auch der Unterbrechung von Lieferketten nicht mit geldpolitischen Maßnahmen der Notenbanken allein erfolgreich begegnen können. Selbst fiskalische Stimuli könnten nur kurzfristige Strohfeuer bewirken, wie man sie in den letzten Tagen immer wieder an den Aktienmärkten beobachten konnte – es sind oft nur Rallye-Erscheinungen in einem offenbar eingeläuteten Bärenmarkt.
Die Börsen in Japan verhielten sich ähnlich dramatisch. Der japanische Nikkei 225 fiel seit dem Jahresanfang um 16,73 Prozent auf einen Schlusstand vom Dienstag, den 10. März 2020 von 19.867,12 Punkten. Seit dem 2020er-Hoch von 24.083,51 Punkten ist dies ein Abschlag von 4.216,39 Punkten. Der TOPIX rutschte seit Jahresanfang um 19,31 Prozent und büßte folglich ebenso stark ein. Er verlor mit dem Schlusstand des 10. März 2020 von 1.406,68 Punkten von seinem 2020er-Hoch von 1.744,16 Punkten exakt 337,48 Punkte.
Nicht nur die geographische Nähe Japans zu China, sondern auch deren enge wirtschaftliche Verflechtungen stürzten die japanische Wirtschaft besonders durch die Corona-Krise tief in den Abgrund. Das tatsächliche, reale BIP-Wachstum für das vierte Quartal 2019 wurde gerade frisch publiziert – es lag bei einem Minus von 6,3 Prozent. Von Wachstum kann man also gar nicht erst reden. Wie in vielen anderen Volkswirtschaften ist auch die Nachfrage in Japan sehr stark eingebrochen. Der private Konsum in Japan fiel im vierten Quartal 2019 um 11,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal 2018. Japan trifft die Covid-19-Ausbreitung also doppelt hart, denn das Land hat die älteste Durchschnittsbevölkerung aller Industrieländer. Ältere Menschen sind von dem Virus nicht nur stärker betroffen und einem wesentlich höheren Lebensrisiko ausgesetzt, sondern konsumieren im Durchschnitt auch ohnehin wesentlich weniger Güter.
Das alles hört sich nicht nur dramatisch an, es ist es natürlich auch. Dennoch gibt es keinen Grund den Kopf in den Sand zu stecken, sondern kühl und abwartend auf enorme Verwerfungen – wie man sie aktuell beobachten kann – zu lauern. Die Corona-Krise dürfte kein Dauer-Event werden. Im Nachgang könnte es somit zu einer Nachfrageerholung kommen. Mit dem vorliegenden ETF könnte man sich schrittweise nach besonders schwachen Wochen antizyklisch positionieren. Gerade für Antizykliker könnten die derzeitigen Kurse oft Kaufkurse darstellen, doch man sollte mit Vorsicht bei der vermeintlichen Schnäppchenjagd vorgehen und ausreichend Pulver für etwaige Nachkäufe trocken halten.
Mögliches Setup
Über den Emittenten LYXOR
Der Emittent LYXOR ist eine Marke der Société Générale Group. Der erste ETF von LYXOR wurde bereits 2001 lanciert. Mit der Verschmelzung von Comstage (Lyxor erwarb die EMC-Division der Commerzbank) bietet Lyxor eine Auswahl aus weit über 300 Fonds an. Mit dem Stand Januar 2020 haben Anleger den ETFs von LYXOR 78,3 Mrd. Euro anvertraut. Lyxor Asset Management weist ebenfalls mit dem Stand Januar 2020 insgesamt ein AUM in Höhe von 168,0 Mrd. Euro auf.
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