Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:
|
Mindestens 720 Maschinen wollte der Flugzeugbauer Airbus in diesem Jahr an seine Kunden ausliefern, so jedenfalls war die ambitionierte Zielstellung vor Airbus zu Jahresbeginn. Und nach den zuletzt zahlreichen Bestellungen sah es gar nicht so schlecht aus, dass Airbus das auch schaffen kann.
Zuletzt bestellt der Ferienflieger Condor 41 neue Maschinen, davor konnte Airbus auf der Luftfahrtmesse in Farnborough zahlreiche Flugzeuge verkaufen und Airbus sah sich immer noch im Plan.
Gestern allerdings musste das Airbus-Management bei der Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal einräumen, dass aufgrund von Problemen in der Lieferkette das bislang geplante Auslieferungsziel nicht mehr zu erreichen ist und deshalb angepasst werden muss.
Auslieferungsziel wird gekappt
Die angesprochenen Lieferkettenprobleme zeigen sich vor allem durch Verzögerungen bei wichtigen Zulieferern, wie Airbus gestern mitteilte. Dadurch fehlen wichtige Bauteile, so dass der Bau neuer Maschinen nicht planmäßig vorankommt. Deshalb teilte der Flugzeugbauer gestern mit, dass das bisherige Auslieferungsziel von 720 Maschinen in diesem Jahr realistisch nicht mehr zu erreichen ist und voraussichtlich nur ca. 700 Flugzeuge an Kunden übergeben werden können.
Darüber hinaus verzögert sich nach Konzernangaben auch der Ausbau der besonders stark nachgefragten Mittelstreckenflugzeuge vom Typ A320neo. Die eigentlich für den Sommer nächsten Jahres angepeilte Zahl von monatlich 65 fertiggestellten Maschinen werde nun wohl erst Anfang 2024 erreicht. Im darauffolgenden Jahr sollen dann pro Monat ca. 75 Maschinen pro Monat produziert werden.
Beim bereinigten operativen Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBIT) hält das Airbus-Management aber weiterhin an seinem Ziel von ca. 5,5 Milliarden Euro fest.
Umsatz und Ergebnis gehen im zweiten Quartal deutlich zurück
Die Verzögerungen bei der Produktion und Auslieferung neuer Maschinen wirken sich bereits jetzt auf die Bilanz von Airbus aus. Von April bis Juni 2022 fiel der Konzernumsatz gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode um zehn Prozent auf 12,8 Milliarden Euro.
Aufgrund der stark gestiegenen Kosten ging das bereinigte operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBIT) sogar um 31 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro zurück, der Konzernüberschuss brach um mehr als 33 Prozent auf 682 Millionen Euro ein. Belastend wirkten sich auf das Ergebnis dabei auch die erheblich gestiegenen Kosten für den Militärtransporter A400M aus.
Im ersten Halbjahr 2022 stieg der Konzernumsatz leicht auf 24,8 Milliarden Euro (H1/2021: 24,6 Milliarden Euro), das bereinigte EBIT lag mit 2,65 Milliarden Euro nur leicht unter dem Vorjahreswert von 2,7 Milliarden Euro.
Airbus-Aktien geraten nur kurz unter Druck
Die u.a. im DAX, CAC-40 oder Euro STOXX 50 notierten Aktien von Airbus rutschten gestern zum Handelsstart kurzfristig ins Minus, konnten sich aber im Tagesverlauf wieder deutlich erholen und gingen mit einem Tagesplus von 1,1 Prozent bei 106,60 Euro aus dem Handel.

Nutzen Sie für Ihre Börsengeschäfte ein Depot über den Online-Broker LYNX. Alles aus einer Hand: Aktien kaufen, Optionen handeln, Futures traden oder in ETFs investieren.
Informieren Sie sich hier über den Online Broker LYNX.
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen