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Der Zwischenstopp der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi in Taiwan verschärft die Spannungen zwischen den USA und China weiter. Die Anleger fürchten eine militärische Konfrontation in der Region, die noch viel größere Auswirkungen auf die Weltwirtschaft als die Ukraine-Krise haben könnte und agieren deshalb weiterhin sehr zurückhaltend.
Nach schwachen Vorgaben von den US-Börsen startet der DAX mit Verlusten in den Handel, kämpft sich aber im Handelsverlauf zurück in die Pluszone und liegt aktuell 0,5 Prozent im Plus bei 13.518 Punkten.
Die US-Börsen erholen sich von ihren Vortagesverlusten und starten mit Gewinnen in den Handel: Der Dow Jones legt in den ersten Handelsminuten 0,5 Prozent auf 32.562 Punkte zu, der breiter gefasste S&P 500 um 0,7 Prozent auf 4.119 Punkte und an der Technologiebörse klettert der Nasdaq100 aktuell um rund ein Prozent auf 13.030 Zähler.
Von Unternehmensseite sorgen heute u.a. die folgenden Nachrichten für Bewegung bei Einzelwerten:
Commerzbank überrascht mit guten Quartalszahlen
Die Commerzbank konnte im zweiten Quartal 2022 einen Überschuss von 470 Millionen Euro erzielen und damit den Durchschnitt der Analystenschätzungen um rund 100 Millionen Euro übertreffen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres verbuchte das Finanzinstitut noch einen Verlust von mehr als 500 Millionen Euro. Die Erträge konnten von April bis Juni 2022 um 30 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro gesteigert werden.
Und läuft im restlichen Jahr alles weiterhin nach Plan, dann soll beim Überschuss die Marke von einer Milliarde Euro geknackt werden.
Die im MDAX notiert die Aktie der Commerzbank können heute 2,5 Prozent auf 6,92 Euro zulegen.

Siemens Healthineers enttäuscht mit Quartalsbericht
Weniger erfreulich fielen heute dagegen die Zahlen beim Medizintechnikhersteller Siemens Healthineersaus. Die hohen Kosten, die Inflation und die Coronabeschränkungen in China drücken auf den Gewinn, der im dritten Quartal um rund acht Prozent auf 364 Millionen Euro zurückging. Mit 765 Millionen Euro sogar fast 20 Prozent schwächer fiel das bereinigte operative Ergebnis aus.
Zwar konnte der Quartalsumsatz um 3,7 Prozent auf ca. 5,2 Milliarden Euro zulegen, bereinigt um Währungseffekte und Zu- und Verkäufe ging der Umsatz aber um 5,7 Prozent zurück.
Die Anleger reagieren enttäuscht und die im DAX gelistete Aktie von Siemens Healthineers startete mit einem Abschlag von mehr als fünf Prozent in den Handel. Davon können sich die Papiere aber im Handelsverlauf wieder deutlich erholen, bei einem aktuellen Kurs von 48,63 Euro beträgt das Minus noch zwei Prozent.
BMW wird für das Gesamtjahr etwas vorsichtiger
Ebenfalls kräftig im Minus starten heute die Aktie des Autobauers BMW an der Börse, eine Erholung bleibt hier aber bislang aus.
Zwar konnte BMW im zweiten Quartal den Umsatz – auch dank eines Zukaufs in China – um 21,6 Prozent auf 34,8 Milliarden Euro steigern. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) ging aber um fast ein Drittel auf 3,43 Milliarden Euro zurück, der Konzernüberschuss um 36 Prozent auf 3,05 Milliarden Euro.
Außerdem erwartet der Vorstand von BMW für das laufende Geschäftsjahr einen leichten Rückgang beim Autoabsatz. Stabil gehalten wird die prognostizierte Gewinnmarge für 2022 mit 7 bis 9 Prozent. Allerdings fehlt diesmal der Hinweis, dass eher das obere Ende der Bandbreite angepeilt wird.
BMW-Aktie ist aktuell mit einem Minus von 6,5 Prozent auf 75,82 Euro der schwächste DAX-Wert.
AUTO1: Aktie reagiert mit Kurssprung auf Quartalszahlen und Prognoseerhöhung
Zu den stärksten Werten am deutschen Aktienmarkt gehört heute die Aktie des Online-Gebrauchtwagenhändlers AUTO1, die mit einem Kurssprung von aktuell 12 Prozent auf 9,60 Euro auf die heute veröffentlichten Quartalszahlen und die Erhöhung der Umsatzprognose reagieren.
Von April bis Juni 2022 konnte AUTO1 den Umsatz 63 Prozent auf 1,74 Milliarden Euro und das Rohergebnis um 27 Prozent auf 126,4 Millionen Euro steigern. Auch die Zahl der insgesamt verkauften Fahrzeuge stieg kräftig um 16 Prozent auf 166.147 Einheiten.
Angesichts der bislang erreichten Quartalsergebnisse erhöht der Vorstand von AUTO1 die Umsatzprognose für das laufende Jahr von 5,7 bis 6,8 Milliarden Euro auf 6,0 bis 7,0 Milliarden Euro. Unverändert bleibt dagegen die Rohergebnisspanne von 470 bis 580 Millionen Euro.
Hugo Boss: Aktie zieht nach Zahlen an
Weiterhin über eine „sehr positive Nachfrage“ berichtet der Modekonzern Hugo Boss. Im zweiten Quartal legte der Umsatz währungsbereinigt um 34 Prozent auf 878 Millionen Euro, in Konzernwährung sogar um 40 Prozent zu.
Das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) sprang im zweiten Quartal um 138 Prozent auf 100 Millionen Euro (Q2/2021: 42 Millionen Euro).
Für das Gesamtjahr erwartet der Vorstand von Hugo Boss nun beim Konzernumsatz eine Steigerung von 20 bis 25 Prozent auf das Rekordniveau von 3,3 bis 3,5 Milliarden Euro (bisherige Prognose: +10 bis +15 Prozent auf 3,1 bis 3,2 Milliarden Euro). Das EBIT soll um 25 bis 35 Prozent auf 285 bis 310 Millionen Euro zulegen (bisherige Prognose: +10 bis +25 Prozent auf 250 bis 285 Millionen Euro).
Das kommt heute bei den Anlegern gut an, die im MDAX notierte Aktie von Hugo Boss klettern um 1,5 Prozent auf 57,75 Euro.
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