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Nach einem ersten Halbjahr zum Vergessen geht es seit Wochen mit den Aktien von Deutschlands größter Privatbank, der Deutschen Bank, wieder deutlich aufwärts. In der Woche vor Weihnachten legten die Papiere nochmals deutlich um 8,1 Prozent auf 10,71 Euro zu und waren damit auch der mit Abstand stärkste Wert im deutschen Leitindex DAX.
Dass sich wieder mehr Anleger und Analysten für Deutsche Bank-Aktien interessieren, dürfte vor allem am veränderten Zinsumfeld liegen. Mit der von Fed und EZB eingeleiteten Zinswende sind die Leitzinsen in den wichtigsten Wirtschaftsregionen der Welt zuletzt wieder kräftig gestiegen und auch im nächsten Jahr dürften die Zinsen – wenn auch vermutlich nicht mehr im Tempo der letzten Monate – weiter steigen.
Von den gestiegenen Zinsen erhoffen sich nun viele Marktteilnehmer mittelfristig auch wieder positive Implikationen auf die Gewinne von Deutschlands Banken. Allerdings ist hier ein durchaus langer Atem gefragt, denn da viele Kredite mit einer langfristigen Zinsbindung vergeben wurden, dürften sich die gestiegenen Zinsen erst in den nächsten Quartalen positiv auf die Erträge auswirken, während die gestiegenen Finanzierungskosten auf der anderen Seite schneller durchschlagen.
Fondstochter DWS will schneller wachsen
Positiv auf die Bilanz der Deutschen Bank dürften sich auch die Geschäfte bei der Fondstochter DWS auswirken. Das DWS-Management hatte erst Anfang Dezember verkündet, dass bis Mitte des Jahrzehnts der Gewinn pro Aktie auf 4,50 Euro steigen soll, nachdem im vergangenen Jahr der Gewinn pro Aktie noch bei 3,90 Euro lag.
Davon sollen auch die Aktionäre profitieren, denn die DWS will mittelfristig bis zu 65 Prozent des Bilanzgewinns an die Anteilseigner ausschütten. Zudem soll es im Jahr 2024 eine Sonderdividende von bis zu einer Milliarde Euro geben.
Die Deutsche Bank – die knapp 80 Prozent der Anteile an der DWS hält – dürfte hier von den angepeilten hohen Ausschüttungen besonders profitieren.
Deutsche Bank erzielt im dritten Quartal Milliardengewinn
Aber auch bei der Deutschen Bank selbst läuft es operativ wieder besser, wie die zuletzt für das dritte Quartal vorgelegten Quartalszahlen zeigen. Denn von Juli bis September 2022 überraschte das Finanzinstitut mit einem Gewinn vor Steuern von 1,6 Milliarden Euro; dem höchsten Vorsteuerergebnis seit dem Jahr 2006. Der Gewinn nach Steuern vervielfachte sich auf 1,1 Milliarden Euro, die Bank übertraf damit klar die Analystenschätzungen.
RBC stuft Deutsche Bank auf „Outperform“ und erhöht Kursziel
Zuletzt äußerten sich auch immer mehr Analysten positiv zu den mittelfristigen Kursaussichten der Deutsche Bank-Aktien. Am aktuellsten ist hier die Analyse der kanadischen Investmentbank RBC von Mitte letzter Woche.
RBC-Analyst Benjamin Toms bestätigt darin „seine positive Sicht auf den europäischen Bankensektor“ und belässt deshalb seine Einstufung für die Deutsche Bank auf „Outperform“. Das Kursziel für die Aktie erhöht er von 14 auf 15 Euro.
Aktie mit freundlichem Handelsstart
Die Aktien der Deutschen Bank knüpfen heute an die freundliche Tendenz aus der Vorwoche an und starten mit einem kleinen Plus von 0,7 Prozent bei 10,71 Euro in den Handel.

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