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Die Aktie des Motorenherstellers Deutz schloss zwar gestern nach Vorlage der Neun-Monats-Ergebnisse 1,43 Prozent im Minus. Aber das lag nicht an den Ergebnissen, die waren tadellos, da spielte die Charttechnik die Hauptrolle. Und die zeigt auch: Da kann noch etwas gehen!
Bei Deutz läuft es. Und ein Blick auf die Neun-Monats-Ergebnisse und die zugleich aktualisierte 2022er-Prognose macht klar: Das liegt nicht daran, dass Deutz im Windschatten allgemein steigender Kosten die Preise zu Lasten der Absatzzahlen erhöhen würde, wie das bei so manchem Pkw-Hersteller der Fall ist. Hier ist das Wachstum real.
Deutz erreichte mit knapp 1,4 Milliarden Euro einen Umsatzanstieg von 19 Prozent gegenüber den ersten neun Monaten 2021. Der Auftragseingang lag mit ca. 1,5 Milliarden in etwa auf Vorjahresniveau. Und die Zahl der verkauften Motoren stieg mit dem Umsatz mit, Deutz setzte in den ersten drei Quartalen gut 169.000 Motoren ab, das waren 16,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Das war schon mal gut. Aber der Gewinn entwickelte sich noch besser.
Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) stieg, bereinigt um Sonderfaktoren, von 30,9 Millionen in den ersten neun Monaten 2021 auf jetzt 65,9 Millionen. Dieser überproportionale Gewinnzuwachs basierte auf einer markant von 2,6 auf 4,7 Prozent gesteigerten EBIT-Gewinnmarge. Und die soll auch gehalten werden, wie der aktualisierte 2022er-Ausblick zeigt.
Die ursprüngliche, unter Vorbehalt Anfang des Jahres abgegebene Ausblick sah eine Absatzmenge von 165.000 – 180.000 Motoren, einen Umsatz zwischen 1,7 und 1,85 Milliarden Euro und eine EBIT-Marge zwischen 3,5 und 5,5 Prozent vor. Jetzt wurde diese Prognose auf der Unterseite nach oben angepasst: Umsatz 175.000 – 185.000 Motoren, Umsatzziel 1,75 bis 1,85 Milliarden Euro, EBIT-Marge 4,0 bis 5,0 Prozent.
Aber wenn man sich ansieht, was von diesen Zielen schon nach neun Monaten erreicht war, fällt es nicht schwer zu erwarten, dass Umsatz- und Gewinnziel übertroffen werden. Und dann schließt die Aktie im Minus?
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Expertenmeinung: Das Chartbild klärt diesen scheinbaren Widerspruch auf. Die Aktie war seit Ende September in der Spitze knapp 45 Prozent gelaufen und überkauft. Der Kurs hatte sich gerade durch die markante Widerstandszone 4,00/4,08 Euro hindurchgekämpft und traf als Reaktion auf die Bilanz auf den noch markanteren Kreuzwiderstand aus der 200-Tage-Linie und der oberen Begrenzung des im Frühjahr etablierten Abwärtstrendkanals. Anfangs lag Deutz auch im Plus, aber dann war die Last aus überkaufter Markttechnik, hohen Gewinnen und dem Gedanken, dass mit diesen Zahlen die „good news“ ja erst einmal auf dem Tisch liegen und so schnell nichts nachkommt, zu groß.
Die Aktie sah also nichts anderes als Gewinnmitnahmen, eine Art „selling on good news“. Aber solange sie nicht wieder unter die jetzt als Support fungierende Zone 4,00/4,08 Euro zurückfällt, wäre noch alles drin, der Ausbruch über diesen Kreuzwiderstand um 4,23 Euro jederzeit nachholbar. Solange Deutz nicht klar unter 4,00 Euro zurückfällt, wären Long-Trades also durchaus haltenswert.

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