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Encavis hatte es am Mittwoch zwar mit -4,22 Prozent ganz knapp nicht in die Top 5 der MDAX-Verlierer geschafft, aber das Minus war nicht unerheblich – und es könnte mehr nachkommen, denn was das Bundeswirtschaftsministerium plant, wäre für Encavis nicht zuträglich.
Encavis ist ein Stromanbieter, der vor allem im Bereich erneuerbarer Energien agiert, Solarkraftwerke und Windparks betreibt. In diesem derzeitigen Umfeld einer unsicheren Öl- und Gasversorgung liegt das natürlich voll im Trend. Und dementsprechend erwarten die Analysten, dass Encavis den 2021 erreichten Rekordgewinn 2022 sogar ausbauen kann. Auch das Unternehmen selbst sieht das so, prognostizierte Anfang August einen Gewinn pro Aktie von 0,55 Euro nach 0,51 Euro im Jahr 2021.
Es könnte indes dann anders kommen, wenn die Übergewinnsteuer, die man jetzt zwar „Abschöpfung von Zufallsgewinnen“ nennt, in der Sache aber genau das bleibt, doch noch kommt. Laut Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ plane das Wirtschaftsministerium, keine pauschale Strom-Obergrenze anzusetzen, sondern Erlös-Obergrenzen für jede einzelne Art der Stromerzeugung einzuführen. Man legt eine „korrekte“ Preisgrenze fest und schöpft dann, so der Plan, 90 Prozent der darüber hinaus gehenden Gewinne ab.
Das könnte die Produzenten von Strom aus erneuerbaren Energien härter treffen als gedacht, der Chef des Bundesverbands Windenergie sprach von einem „brachialen Konzept“. Zumal der Gedanke im Raum steht, solche Gewinne sogar rückwirkend ab dem 1. März abzuschöpfen. Kommt es dazu?
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Expertenmeinung: Das lässt sich so, wie sich die politische Entscheidungsstruktur und das Tempo, mit dem solche Dinge angegangen werden, darstellen, unmöglich sicher sagen. Aber gerade diese Unsicherheit ist problematisch, denn sie wird zu einem stetigen Damoklesschwert für viele Energieversorger, so dass bis zur Klärung, was denn nun ab wann wirklich gelten wird, ein Deckel auf den Kursen lastet. Und der Weg nach unten könnte zugleich auch im Vorfeld einer klaren Regelung beschritten werden, wenn die Verkäufer Druck machen, alleine, weil die Zahl der potenziellen Verteidiger wichtiger Unterstützungen angesichts dieser Unsicherheit ausdünnt.
Daher sollte man jetzt nicht mehr ohne Stop Loss dabei sein, wobei das Hauptaugenmerk auf der markanten Unterstützungslinie bei 16,87 Euro liegen sollte: ein Zwischentief vom März, das im Juni getestet und verteidigt wurde. Würde diese Linie fallen, wäre der Weg nach unten aus rein charttechnischer Sicht erst einmal frei. Und dass die Encavis-Aktie gestern wieder unter die im Chart schwarz gehaltene, gerade erst zurückeroberte 200-Tage-Linie fiel, deutet an, dass dieser Support bei 16,87 Euro in Kürze einem Test unterzogen werden könnte.

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