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Dass der Wirkstoffhersteller Evotec im April dieses Jahres Opfer eines groß angelegten Angriffs von Hackern wurde, spürt das Biotech-Unternehmen immer noch. Das zeigte sich bereits im Juli, als der Vorstand von Evotec aufgrund der Auswirkungen seiner Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Jahr kräftig zurückschrauben musste.
Und das zeigt sich auch heute bei der Vorlage der Halbjahreszahlen 2023, bei denen wegen des Cybervorfalls im zweiten Quartal vor allem das operative Ergebnis hinter den Vorjahreswerten zurückbleibt.
Bestätigt wird aber der zuletzt reduzierte Jahresausblick für das laufende Geschäftsjahr sowie die mittelfristigen Prognosen bis 2025, die von deutlichen Steigerungen bei Umsatz und Ergebnis ausgehen.
Umsatz legt deutlich zu, Ergebnis von Cybervorfall belastet
Abseits externer Faktoren (wie des Cybervorfalls) konnte Evotec im ersten Halbjahr 2023 zahlreiche neue und vielversprechende Partnerschaften und Kooperationen abschließen und verlängern, die mittelfristig ein deutliches Umsatzpotenzial versprechen. So wurde u. a. eine neue Partnerschaft mit Janssen verkündet und die strategische Partnerschaft mit dem Pharmakonzern Bristol Meyers Squibb (BMS) verlängert und deutlich ausgebaut.
Dank der starken Nachfrage im Basisgeschäft sowie zahlreicher Meilensteinzahlungen aus den bestehenden Kooperationen konnte Evotec die Konzernerlöse im ersten Halbjahr 2023 um 14 Prozent auf 383,8 Millionen Euro steigern (Vorjahreswert: 336,9 Millionen Euro).
Das Umsatzwachstum betrug 2 Prozent auf 356,6 Millionen Euro und wurde durch den Cybervorfall belastet. Noch größere Auswirkungen hatte der Hackerangriff im ersten Halbjahr allerdings auf das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), das mit 26,1 Millionen Euro rund 22 Prozent unter dem Vorjahreswert von 33,6 Millionen Euro lag. Auch die hervorragenden Bruttomargen aus der Partnerschaft mit BMS und der für Sandoz erbrachten Leistungen reichten nicht aus, um diese negativen Effekte zu kompensieren.
Verringerte Gesamtjahresprognose wird bestätigt
Aufgrund der massiven Auswirkungen des Cybervorfalls hat der Vorstand von Evotec bereits im Juli reagiert und die Gesamtjahresprognose deutlich nach unten geschraubt. Statt des vor dem Vorfall erwarteten Umsatzes von 820 bis 840 Millionen Euro rechnet Evotec hier jetzt mit 750 bis 790 Millionen Euro. Das EBITDA dürfte 2023 zwischen 60 und 80 Millionen Euro liegen, vor dem Hackerangriff lag die Guidance bei 115 bis 130 Millionen Euro.
Mittelfristig strebt Evotec aber weiterhin eine deutliche Steigerung des Konzernumsatzes auf über eine Milliarde Euro und ein bereinigtes EBITDA von mindestens 300 Millionen Euro an.
Evotec-Aktien mit leichten Kursgewinnen
Während die im MDAX und TecDAX notierten Evotec-Aktien bis zum Cybervorfall im April ordentlich zulegen konnten, gaben die Aktien direkt danach kräftig bis auf das Anfang Mai erreichte Jahrestief bei 15,38 Euro nach. Danach legten die Papiere aber wieder ordentlich zu und erreichten Ende Juli mit 24,44 Euro sogar ein neues Jahreshoch. Davon haben sich die Aktien aber wieder etwas entfernt und legen heute nach den Zahlen leicht um 0,2 Prozent auf 20,74 Euro zu.
Damit liegen Evotec-Aktien auf Jahressicht – trotz des Hackerangriffs und dessen finanzieller Auswirkungen – aber immer noch rund 36 Prozent im Plus. Und das kann sich durchaus sehen lassen.

Quelle:
EQS-News: Evotec SE: Bekanntgabe der Ergebnisse für das erste Halbjahr 2023 und Corporate Updates (29.08.2023); https://www.eqs-news.com/de/news/corporate/evotec-se-bekanntgabe-der-ergebnisse-fuer-das-erste-halbjahr-2023-und-corporate-updates/1888109
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