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Man hatte die meiste Zeit des Jahres über mit einem massiven Gewinneinbruch gerechnet, die Jungheinrich-Aktie hatte sich zeitweise mehr als halbiert. Doch die Ergebnisse der ersten neun Monate machten klar: Der Gewinn hält sich wacker. Und die Aktie ist bullisch, also …?
Die gestiegenen Kosten betreffen alle Branchen. Doch manche können sie gut ausgleichen, andere eben nicht. Beim Gabelstapler- und Lagertechnikspezialisten Jungheinrich fürchteten die Anleger lange, das Unternehmen könnte zur zweiten Gruppe gehören. Aber die am Freitag veröffentlichten Neun-Monats-Zahlen belehrten sie eines Besseren:
Mit 3,59 Milliarden Euro lag der Auftragseingang auf dem Level der ersten neun Monate 2021. Und er lag über dem Umsatz von 3,4 Milliarden Euro, der wiederum 12 Prozent über dem des Vorjahreszeitraums hereinkam. Zwar sank die EBIT-Gewinnmarge von 8,6 auf 7,8 Prozent. Aber das ist angesichts des Kostendrucks respektabel wenig. Und es reichte, um das EBIT, d.h. den Gewinn vor Steuern und Zinsen, mit 265,9 Millionen Euro einen Tick über das Ergebnis des Vorjahreszeitraums (258,4 Millionen) zu heben.
Damit gab es für die Bären hier keine Argumente mehr. Und entsprechend sieht der Chart aus: bullisch. Aber kann man jetzt, nachdem die Jungheinrich-Aktie binnen vier Wochen über 45 Prozent zugelegt hat, noch kaufen?
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Expertenmeinung: Dass eine Aktie auf Basis der aktuellen Situation keine ist, bei der man über einen Short-Trade nachdenken sollte, heißt nicht automatisch, dass sie wie ein Strich weiter steigen muss. Es heißt nur, dass das Abwärtspotenzial Stand heute nicht so groß ist, dass es das Risiko eines Short-Trades lohnt. Zwar könnte 2023 auch für Jungheinrich den rauen Wind bringen, von dem das Unternehmen bis Ende September verschont blieb. Aber das weiß man nicht. Daher wären Korrekturen möglich, das Anpeilen der bisherigen Jahrestiefs aber, zumindest momentan, keine wahrscheinliche Perspektive. Aber:
Korrekturen sind jetzt wahrscheinlicher geworden. Nicht nur, dass die Rallye für einen Vier-Wochen-Zeitraum ungewöhnlich weit geführt hat, die Aktie ist zudem markttechnisch heiß gelaufen und hat sich der oberen Begrenzung einer nach rechts offenen Dreiecksformation (Trompeten-Formation) angenähert. Zudem sind die „good news“ jetzt auf dem Tisch und wurden am Freitag mit einem stattlichen Plus von 6,76 Prozent honoriert, obwohl die Aktie mit dem Gesamtmarkt-Kurssprung des Donnerstags schon ordentlich zugelegt hatte. Was hieße:
Jetzt einzusteigen, könnte problematisch ausgehen. Wer dabei ist, kann das angesichts dieser Kombination aus bullischen Chartbild und solider Bilanz allemal bleiben. Aber für den Zukauf oder Neueinstieg ließe es sich besser auf einen Rücksetzer warten, der wichtige Unterstützungen verteidigt. Hierfür bietet sich die Zone 25/25,50 Euro an, in der 20-Tage- und 200-Tage-Linie verlaufen, die kurz vor einem bullischen Crossover stehen. Würde diese Zone angesteuert und hielte einem Test stand, hätte man eine gute Basis für den Kauf, zumal sich dann ein enger Stopp unter das Korrekturtief legen ließe, der das Risiko solide eingrenzt.

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