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Während nach der Kursrallye der letzten Tage viele Werte auch heute weiter zulegen können, geben die im Nebenwerteindex SDAX notierten Aktien des Stahlhändlers Klöckner gegen den Trend nach und sind aktuell der mit Abstand größte Indexverlierer.
Metzler stuft Aktie auf „Sell“ und reduziert Kursziel kräftig
Verantwortlich für die aktuell fast zweistelligen Kursverluste dürfte vor allem eine Studie des Bankhauses Metzler sein, in dem Metzler-Analyst David Varga:
eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine bevorstehende Gewinnwarnung sieht und die Markterwartungen für ziemlich korrekturanfällig hält.
Mittel- bis langfristig hält er zwar an seinen positiven Aussichten für Klöckner fest, für die nächste Zeit räumt er aber ein:
dass der Stahlhändler einige Quartale mit erheblichen negativen Zufallseffekten und geringeren Liefermengen zu verarbeiten habe.
Deshalb stuft er in seiner heute aktualisierten Studie Klöckner von bislang „Buy“ direkt auf „Sell“ herab und senkt das Kursziel deutlich von 12,60 Euro auf nur noch 7,20 Euro.
Klöckner-Aktien geben kräftig nach
Die Herabstufung von Metzler und das drastisch reduzierte Kursziel lasten heute schwer auf dem Aktienkurs von Klöckner. Die im SDAX notierten Papiere brechen im Handelsverlauf um 12 Prozent auf aktuelle 7,16 Euro ein und haben damit bereits das kräftig reduzierte Kursziel von Metzler erreicht. Nicht mehr allzu weit entfernt ist damit auch das Anfang Juli erreichte Jahrestief bei 7,11 Euro.
Seit Jahresbeginn summieren sich die Kursverluste damit bereits auf mehr als 30 Prozent, seit dem Ende März erreichten Jahreshoch bei 13,30 Euro sogar schon auf rund 50 Prozent.
Hohe Stahlpreise verhelfen Klöckner zu sehr gutem Halbjahresergebnis
Dabei lief es bei Klöckner dank hoher Stahlpreise bislang ziemlich gut. Dank der deutlich gestiegenen Stahl- und Metallpreise konnte der Konzernumsatz im ersten Halbjahr 2022 um 48,8 Prozent auf 5,0 Milliarden Euro gesteigert werden.
Das um wesentliche Sondereffekte bereinigt operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich um 5,4 Prozent auf 423 Millionen Euro. Einschließlich wesentlicher Sondereffekte legte das EBITDA um rund 16 Prozent auf 477 Millionen Euro zu.
Das Konzernergebnis stieg von Januar bis Ende Juni 2022 um 7 Prozent auf 323 Millionen Euro, pro Aktie lag das Ergebnis bei 3,18 Euro (H1/2022: 2,98 Euro).
Beim Ausblick auf das restliche Jahr wurde der Vorstand allerdings bereits vorsichtiger und prognostiziert für das 3. Quartal wegen des „herausfordernden makroökonomischen Umfeldes“ ein EBITDA vor wesentlichen Sondereffekten von 50 bis 100 Millionen Euro, nachdem das EBITDA im 2. Quartal – trotz eines Rückganges um 18 Prozent – noch bei 222 Millionen Euro gelegen hat.

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