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Mit rund zehn Prozent war der Unternehmer Klaus-Michael Kühne nach dem Bund bereits zweitgrößter Aktionär bei der Deutschen Lufthansa. Das ändert sich nun, denn Herr Kühne kauft über seine Beteiligungsgesellschaft weiter zu und wird damit nun zum größten Einzelaktionär.
Kühne steigt zum größten Lufthansa-Einzelaktionär auf
Laut einer Stimmrechtsmitteilung von gestern Abend hat Klaus-Michael Kühne – der es als Mehrheitsaktionär des Logistikunternehmens Kühne + Nagel zum Milliardär geschafft hat – über seine Beteiligungsgesellschaft Kühne Aviation seinen Anteil an der Deutschen Lufthansa auf 15,01 Prozent aufgestockt.
Damit löst Kühne Aviation den Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesrepublik Deutschland, der weiterhin 14,09 Prozent der Anteile hält, als größten Anteilseigner der Deutschen Lufthansa ab.
Zuletzt hatte Kühne Aviation im Mai den Anteil an der Deutschen Lufthansa von rund fünf Prozent auf 10,01 Prozent erhöht.
Was Herr Kühne genau bei der Lufthansa vorhat, geht aus der Meldung nicht hervor. Die im Mai erfolgte Anteilsaufstockung wurde mit „strategischen Zielen“ begründet, das gleiche Ziel dürfte nun dem weiteren Anteilsausbau zugrunde liegen. Zudem wurden weitere Zukäufe in den nächsten Monaten nicht ausgeschlossen und auch einen Sitz im Aufsichtsrat würde der neue Großaktionär nicht ablehnen.
Lufthansa-Aktien mit freundlichem Handelsstart
Die im MDAX notierten Aktien der Deutschen Lufthansa hatten zuletzt kräftig Gegenwind. Zum einen spürt die Fluglinie natürlich die stark gestiegenen Energiekosten bei jedem Befüllen eines Flugzeuges mit Treibstoff. Zum anderen leidet die Airline auch unter dem massiven Personalmangel, weshalb zuletzt mehrere tausend Flüge an den Drehkreuzen Frankfurt und München zur Hauptreisezeit gestrichen werden mussten.
Mit dem Ergebnis, dass Lufthansa-Aktien nur in den letzten drei Monaten mehr als 20 Prozent an Wert verloren haben.
Die Meldung über die erneute Anteilsaufstockung durch Herrn Kühne sorgt zumindest heute bei den Anlegern für Kauflaune: Aktien der Deutschen Lufthansa starten mit einem ordentlichen Plus von knapp vier Prozent bei 5,70 Euro in den neuen Handelstag, geben aber einen Teil der Gewinne im Handelsverlauf bereits wieder ab und liegen aktuell mit 5,64 Euro noch 2,4 Prozent über dem Vortag.
Analysten von Bernstein Research und UBS äußern sich weiter zurückhaltend
Eher zurückhaltend haben sich erst gestern die Analysten von Bernstein Research und der UBS zur Lufthansa geäußert.
Das „trotz einer schwache Verbraucherstimmung Geld für Reisen ausgegeben werde“, stellt die Experten vom US-Analysehaus Bernstein Research fest. Allerdings sorgt das fehlende Personal dafür, dass „einiger Umsatz flöten gehe und Kosten entstünden“. Deshalb bleibt bei Bernstein die Deutsche Lufthansa auf „Underperform“, das Kursziel wird bei 4,75 Euro belassen.
Mit unverändert 7,25 Euro deutlich mehr Kurspotenzial trauen die Experten der Schweizer Großbank UBS den Lufthansa Aktien zu, belassen ihre Einstufung aber auf „Neutral“. Nach Meinung der UBS-Analysten dürften „Rezessionsängste, die Inflation, betriebliche Probleme und die Bilanzen der Fluggesellschaften die Anleger weiter beschäftigten“.

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