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Die Nemetschek-Aktie hat eine äußerst unerfreuliche Woche hinter sich. Mittlerweile hat sich der Kurs seit dem Jahresanfang glatt halbiert. Und trotzdem muss der Abstieg noch nicht zu Ende sein, 25 Prozent nach unten wären auch jetzt noch denkbar.
Analysten-Einstufungen sind schon eine ulkige Sache, wenn man sie engmaschig und über längere Zeit verfolgt. Obwohl die Aktie des Bau- und Architektursoftware-Entwicklers Nemetschek am Hoch, das im November 2021 bei 116,15 Euro erreicht wurde, mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von glatt 100 absurd überbewertet war, stuften die meisten Analysten die Aktie damals als „Kauf“ ein. Jetzt, nachdem sich der Kurs halbiert hat, empfiehlt man „Halten“. Ohne aber zuvor, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nahe am Hoch zum Ausstieg geraten zu haben.
Daher wäre es wohl eine gute Idee, diese Einstufungen ebenso zu ignorieren wie das durchschnittliche Analysten-Kursziel für die Aktie, das sich zwar langsam nach unten bewegt, aber immer langsamer als die Aktie selbst. Momentan liegt es bei 88 Euro. Und dass die Nemetschek-Aktie da in absehbarer Zeit wirklich hinläuft, ist zumindest nichts, worauf man bauen sollte. Worauf aber sollte man sich dann stützen, wenn es um die ewige Frage geht: Kaufen, halten, aussteigen, Short gehen?
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Nemetschek Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Falls der unternehmenseigene Ausblick, den Nemetschek im Zuge der Bilanz des ersten Quartals Ende April bestätigt hatte, erhalten bleibt, könnte der Unternehmensgewinn 2022 etwa 15 Prozent zulegen. Zieht man den gesunden Menschenverstand zu Rate und sieht sich das immer kritischer werdende, konjunkturelle Umfeld an, würde man da zumindest skeptisch werden. Aber selbst wenn diese +15 Prozent Realität werden, läge das Kurs/Gewinn-Verhältnis der Aktie dann auf dem aktuellen, gedrückten Kurs für diesen 2022er-Gewinn noch bei 40. Weit weniger als die absurden 100 im Herbst, sicher. Aber immer noch eher zu hoch, denn wenn der Gewinn 2023 und 2024 im Bereich von 15 Prozent weiter steigt, womit man derzeit mehrheitlich rechnet, wäre eher ein Kurs/Gewinn-Verhältnis um 30 angemessen. Um das zu erreichen, müsste die Aktie jedoch weiter zurückkommen, in die Region um 41 Euro. Dann erst wäre sie normal bewertet.
Und sollte das auch dem bärischen Lager aufgehen, würde der Blick auf den Chart geradezu dazu einladen, die Sache doch gleich mal in Angriff zu nehmen. Denn die untere Begrenzung des zur Jahreswende etablierten Abwärtstrendkanals würde derzeit genau dort, knapp über 40 Euro, verlaufen.
Zunächst geht es aus charttechnischer Sicht erst einmal um das bisherige Jahres-Verlaufstief bei 50,90 Euro. Aber sollte diese Linie signifikant gebrochen werden, wäre es, egal, was die Analysten schreiben, keine Überraschung, wenn die Nemetschek-Aktie in den kommenden Wochen und Monaten einen Touchdown auf dieser unteren Begrenzung des Trendkanals vollzieht.

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