Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:
|
Es fließt möglicherweise bald wieder Gas über Nord Stream 1 aus Russland nach Deutschland und damit offenbar auch wieder mehr Geld an die Börse. So viel, dass DAX gestern mit einem Sprung von 350 Punkten bzw. 2,7 Prozent auf die neue Zuversicht der Anleger reagierte. Zusätzlicher Schwung kam außerdem von der Wallstreet, denn an der US-Börse brannten die führenden Indizes ebenfalls ein echtes Kursfeuerwerk ab und beendeten den Handel mit einem kräftigen Plus auf Tageshöchstkurs.
Die Zuversicht hielt heute den Vormittag weiter an, der DAX startete nochmals höher in den Handelstag und legte in der Spitze bis auf 13.389 Punkte zu. Allerdings kehrt in der zweiten Handelshälfte bereits wieder die Skepsis zurück, denn Äußerungen Putins über zukünftig niedrigere Liefermengen und weitere Erhöhungen beim Gaspreis sorgen für neue Unruhe bei den Anlegern. In der Folge drehte der DAX ins Minus und verliert am späten Nachmittag 0,7 Prozent auf 13.220 Punkte.
Nach der Kursrallye der vergangenen vier Tage gönnen sich heute auch die US-Börsen eine kleine Verschnaufpause. Der Dow Jones startet 0,5 Prozent tiefer bei 31.700 Punkten in den Handelstag, der breiter gefasste S&P 500 verliert zum Start 0,1 Prozent auf 3.930 Punkte. Freundlicher präsentierten sich dagegen Technologiewerte, der Nasdaq100 legt zu Beginn 0,6 Prozent auf 12.310 Punkte zu.
Von Unternehmensseite sorgen heute u.a. die folgenden Nachrichten für Bewegung bei Einzelwerten:
Netflix schneidet besser als erwartet ab
Die Ergebnisse für das zweite Quartal fielen beim Streaming-Anbieter Netflix „weniger schlecht als befürchtet“ aus.
Netflix hatte für den Zeitraum von April bis Juni 2022 mit einem Rückgang der Kunden-Abos von bis zu zwei Millionen gerechnet, am Ende fiel der Rückgang mit 970.000 nicht ganz so schlimm aus. Im laufenden dritten Quartal soll die Abonnenten-Zahl wieder um rund eine Million steigen, damit allerdings nicht ganz so stark wie von Experten erwartet.
Den Umsatz konnte Netflix im zweiten Geschäftsquartal um 8,6 Prozent auf 8 Milliarden US-Dollar steigern, der Nettogewinn legte 6,7 Prozent auf 1,44 Milliarden US-Dollar zu.
Die Anleger reagierten erleichtert und Netflix-Aktien, die gestern an der US-Technologiebörse Nasdaq bereits 5,6 Prozent auf 201,63 US-Dollar zulegen konnten, starten heute mit einem Plus von knapp zwei Prozent bei 205,00 US-Dollar in den neuen Handelstag.

Uniper: Einstieg des Staates steht offenbar kurz bevor
Offenbar steht der schon länger diskutierte Einstieg des deutschen Staates als Großaktionär beim kriselnden Gasversorgers Uniper kurz bevor.
Neben einer Ausweitung der Kreditlinie der KfW von zwei auf bis zu acht Milliarden Euro ist auch eine direkte Beteiligung der Bundesregierung durch den Kauf von Stammaktien oder anderen eigenkapitalähnlichen (hybriden) Wertpapieren bis zu einem Anteil von 30 Prozent am Grundkapital von Uniper im Gespräch. Auf bis zu fünf Milliarden Euro dürfte sich dieses Engagement nach Meinung von Marktbeobachtern belaufen.
Zudem sorgt bei den Anlegern heute eine mögliche (wenn auch vermutlich auf niedrigem Niveau startende) Wiederaufnahme der russischen Gaslieferungen über Nord Stream 1 für etwas Entspannung.
Die im MDAX notierten Uniper-Aktien legen heute als aktuell stärkster Indexwert mehr als 13 Prozent auf 11,90 Euro zu.
Novavax erhält Genehmigung von FDA und Empfehlung von CDC
Gute Nachrichten kommen heute auch vom US-Impfstoffhersteller Novavax. Denn in den USA hat die Arzneimittelbehörde FDA ihre Zulassung für eine Anwendung des Corona-Impfstoffes für Menschen über 18 Jahren erteilt und die US-Gesundheitsbehörde CDC die Anwendung empfohlen.
Um den bestmöglichen Schutz gegen eine Corona-Infektion oder einen schweren Krankheitsverlauf zu erhalten, sind zwei Dosen des Novavax-Vakzins notwendig.
Novavax-Aktien legten bereits gestern an der US-Technologiebörse Nasdaq elf Prozent auf 58 US-Dollar zu und bauen heute zur Handelseröffnung ihre Kursgewinne um weitere zehn Prozent auf 64,29 US-Dollar aus.
Aktien von Scout24 legen nach Analystenstudie zu
Die Analysten der US-Bank Morgan Stanley haben die ihre Einstufung für den Immobilienportal-Betreiber Scout24 von „Equal-Weight“ auf „Overweight“ erhöht und gleichzeitig das Kursziel für die Aktien leicht von 68 auf 70 Euro angehoben.
Analyst Pete-Veikko Kujala sieht Scout24 „mit robusten Abonnentenumsätzen und hohen Barmittelzuflüssen auch in einem unsicheren Umfeld“ gut aufgestellt.
Die im MDAX gelisteten Aktien von Scout24 legen heute zwei Prozent auf 54,40 Euro zu.
Sie möchten ein Depot für Ihre GmbH, AG oder UG eröffnen und Betriebsvermögen in Wertpapieren anlegen? Informieren Sie sich jetzt über unser Wertpapierdepot für Geschäftskunden: Mehr zum Firmendepot über LYNX
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen