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Die Aktie des Streaming-Dienstes Netflix bewegt sich derzeit auf einem Kursniveau, das man zuletzt 2017 gesehen hatte, das Minus seit der Jahreswende beläuft sich auf ca. 70 Prozent. Und trotzdem geht hier niemand auf Schnäppchenjagd. Weil Netflix keines ist?

Genau das befürchten die meisten Investoren in der Tat. Man fürchtet, dass die Aktie auch jetzt noch nicht zwingend „unten“ ist, weil zu passieren droht, was einem Unternehmen wie Netflix auf keinen Fall passieren sollte: Das Ende des Wachstums und der Verlust der dominanten Marktstellung.

Die Aktie brach am 20. April als Reaktion auf Quartalsergebnisse ein, die hinsichtlich des Gewinns pro Aktie klar über den Analystenerwartungen lagen. Seltsam? Nein, denn es ging nicht um das, was war, sondern um das, was kommen würde. Netflix hatte zwar im ersten Quartal noch gut verdient, aber 200.000 Nutzer verloren statt, wie selbst im Januar avisiert, 2,5 Millionen Nutzer hinzuzugewinnen. „Peanuts“ angesichts der immer noch 221 Millionen zahlenden Kunden? Ja, wenn es dabei bleiben würde. Aber Netflix selbst rechnet für das jetzt endende, zweite Quartal mit mehr Abgängen, da stellte man einen Rückgang von zwei Millionen Nutzern in den Raum. Das ist ein Indiz dafür, dass etwas schiefläuft – und das haben die Trader mit diesem massiven Selloff in die Aktie eingepreist.

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Expertenmeinung: Mittlerweile macht sich die wachsende Konkurrenz im Streaming-Markt immer stärker bemerkbar. Amazon, Apple und Walt Disney haben ihre eigenen Angebote. Damit beginnen die Kunden auszuwählen, denn alles auf einmal zu abonnieren, kommt langsam teuer. Zugleich ist aber der Kapitalaufwand weiter immens, um eigene Produktionen anbieten zu können und so den Abonnentenlevel einigermaßen zu halten. Was da Sorgen bereitet ist, dass Netflix womöglich noch nicht die Größe erreicht hat, um diese Kosten dauerhaft und deutlich durch die Einnahmen zu decken.

Noch ist Netflix von der Verlustzone zwar deutlich entfernt. Aber die beginnende Abwanderung der Abonnenten ist schwer einzugrenzen … und solange die Aktie derart gedrückt bleibt, sehen Trader die Lage natürlich pessimistischer als in einem Aufwärtstrend. Womit klar wird, was nötig ist, um das Ruder herumzureißen: Gute Nachrichten. Eine Quartalsbilanz, die erneut die Analystenerwartungen übertrifft und die vor allem zeigt, dass weniger Abonnenten abwandern als befürchtet bzw. Netflix‘ Plan, die Doppelnutzung von Accounts jetzt zu unterbinden, die Lage stabilisiert, statt sie kritischer zu machen. Der Haken dabei ist:

Die Aktie läuft seit Mai in einer Seitwärtsrange zwischen 162,71 und 207,38 US-Dollar und ist derzeit nahe an deren unterer Begrenzung. Da die nächste Quartalsbilanz erst in vier Wochen ansteht, kann es sein, dass die Trader die Ergebnisse nicht abwarten und Netflix schon vorher aus der Handelsspanne nach unten herausdrücken. Daher: Selbst, wenn man optimistisch wäre, dass da viel heißer gekocht wird, als es später gegessen wird, sollte man besser erst nach einem bullischen Signal der Charttechnik aktiv werden. Was gegeben wäre, wenn Netflix diese Handelsspanne mit Schlusskursen klar über 207,38 US-Dollar nach oben verlässt.

Netflix-Aktie: Chart vom 17.06.2022, Kurs 175,51 US-Dollar, Kürzel NFLX | Online Broker LYNX
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