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Wenig Freude dürfte aktuell den Aktionären des Windanlagenbauers Nordex der Blick ins Depot bescheren. Denn die Talfahrt der Papiere hält unvermindert an bzw. hat sich in den letzten Tagen sogar noch weiter beschleunigt.
Nordex-Aktien, die Anfang des Jahres bei Kursen um die 14,50 Euro den Besitzer wechselten und Anfang März sogar bis auf 18,73 zulegen konnten, haben sich seit ihrem Jahreshoch inzwischen halbiert.
Verflogen ist dabei alle mit der – vor allem nach Ausbruch des Ukraine-Krieges – ausgerufene Euphorie für Aktien aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien und dem geplanten Ausbau der Windkraft in Deutschland. Zu groß sind aktuell die Belastungen aus Lieferketten-Problemen in China und den explodierenden Rohstoff- und Energiekosten infolge der Ukrainekrise für den Windanlagenbauer.
Auf der Suche nach dem sprichwörtlichen Strohhalm, an den sich die Anleger klammern können, wird aktuell jede noch so kleine – aber gute – Nachricht dankbar angenommen. Eine solche kommt heute auch aus dem Unternehmen, denn in Serbien konnte Nordex den ersten Großauftrag gewinnen. Aber während diese Nachricht unter „normalen Börsenbedingungen“ für einen Kursanstieg ausreichend gewesen wäre, schaffen es die Papiere im aktuellen Börsenumfeld nicht, sich vom Abwärtstrend zu lösen und geben auch heute weiter kräftig nach.
Nordex erhält ersten Großauftrag aus Serbien
Wie Nordex heute vorbörslich mitteilt, konnte der erste Großauftrag in Serbien gewonnen und damit der Markteintritt in den Balkanstaat vollzogen werden. Ab dem Frühjahr 2023 sollen insgesamt 22 Turbinen vom Typ N149/4.X mit einer Gesamtleistung von 105 MW für den Windpark „Krivaca“ geliefert und aufgebaut werden. Die Inbetriebnahme ist bereits für Ende 2023 geplant.
Entwickelt wurde der Windpark vom österreichischen Windparkentwickler Ivicom, den Betrieb übernimmt die serbische MK Group und der slowenische ALFI Green Fund. Der Windpark soll nach Inbetriebnahme jährlich bis zu 310 GWh liefern, was fast einem Prozent des gesamten Stromverbrauchs Serbiens entspricht.
Von den Betreibern wurde Nordex auch mit einem 25 Jahre laufenden Premium-Liefervertrag ausgestattet.
Nordex-Aktien zum Handelsstart kräftig unter Druck
Nachdem Ende letzter Woche der Aktienmarkt kräftig unter Druck geriet – der DAX verlor auf Wochensicht knapp fünf Prozent – setzt sich die Kurskorrektur auch zum Start in die neue Handelswoche fort. Direkt nach Handelsbeginn rutscht das deutsche Leitbarometer weitere 1,5 Prozent ab.
Diesem negativen Gesamtmarkttrend können sich heute – trotz der Meldung über den neuen Großauftrag – auch Nordex-Aktien nicht entziehen. Die Papiere starten rund vier Prozent tiefer bei 9,85 Euro in den Handel und weiten die Verluste im Tagesverlauf noch aus.
Bis zum späten Nachmittag verlieren Nordex-Aktien 5,7 Prozent auf 9,47 Euro und markieren damit auch ein neues Jahrestief.

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