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Nur wenige Branchen sind von der Zinswende und den explodierenden Energiepreisen derart stark betroffen, wie die Immobilienbranche. Denn aufgrund der stark gestiegenen Zinsen wird nicht nur Bauen immer teurer, sondern auch immer weniger Menschen können Immobilienfinanzierungen noch stemmen. Und die hohe Inflation sorgt dafür, dass immer mehr Mieter in Zahlungsschwierigkeiten kommen oder Nebenkosten nicht mehr bezahlen können.
Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Aktienkursen von Immobilienunternehmen wider, die in diesem Jahr vielfach neue Mehrjahrestiefs erreicht haben. So geschehen auch beim Immobilienunternehmen TAG Immobilien AG, dessen Aktienkurs Mitte Oktober mit 5,64 Euro auf den tiefsten Stand seit rund 10 Jahren gefallen ist. In den letzten 12 Monaten summieren sich die Kursverluste der im MDAX notierten Aktien bereits auf rund 73 Prozent, in den letzten fünf Jahren haben die Papiere rund 55 Prozent an Wert verloren. Eine langfristig renditestarke Anlage sieht jedenfalls anders aus.
Umso gespannter blicken TAG-Aktionäre auf jede Nachricht aus dem Unternehmen, die dazu geeignet sein könnte, der Aktie neuen Schwung zu verleihen.
Heute hat TAG Immobilien Zahlen für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres vorgelegt und beim ersten Blick auf die vorbörsliche Notierung scheinen diese (noch) nicht den erhofften Turnaround zu bringen. Vor allem, da TAG auch ankündigt, die Dividende für das laufende Geschäftsjahr zu streichen.
TAG Immobilien steigert FFO1 im dritten Quartal
Den in der Immobilienbranche wichtigen Funds From Operations (FFO1), also übersetzt das operative Ergebnis, konnte TAG im dritten Quartal um sieben Prozent auf 49,1 Millionen Euro steigern. Damit verbesserte sich der FFO1 in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres (per Ende September) um sechs Prozent auf 145,3 Millionen Euro.
Auf Basis eines vergleichbaren Portfolios konnte ein Mietwachstum (einschließlich Effekte aus dem Leerstandsbau) von 2,5 Prozent erzielt werden (Geschäftsjahr 2021: 1,3 Prozent). Der Leerstand in den Wohneinheiten von TAG ging im dritten Quartal auf 4,8 Prozent zurück (Juni 2022: 5,2 Prozent).
Vorstand von TAG bestätigt Jahresprognose
Angesichts der nach Unternehmensangaben bislang „starken operativen Geschäftsentwicklung“ bestätigt der Vorstand von TAG Immobilien seine Prognose und erwartet im laufenden Geschäftsjahr ein FFO1 von 188 bis 192 Millionen Euro (1,20 Euro pro Aktie) an.
Im kommenden Geschäftsjahr (2023) soll das FFO1 allerdings nur in einer Bandbreite von 170 bis 174 Millionen Euro (bzw. 0,98 Euro pro Aktie) liegen. Den Rückgang gegenüber 2022 begründet TAG vor allem mit höheren Zinsaufwendungen, gestiegenen Instandhaltungskosten und einer höheren Risikovorsorge.
Dividende für 2022 wird gestrichen
Außerdem teilt TAG Immobilien heute mit, dass die Dividende für das Geschäftsjahr 2022 ausgesetzt werden soll, um so die eigene Kapital- und Finanzierungsbasis zu stärken.
TAG-Aktien brechen Richtung Jahrestief ein
Neben der Aussetzung der Dividende dürfte die Anleger heute vor allem der prognostizierte Rückgang des FFO1 im kommenden Jahr enttäuschen.
Damit bleibt vorerst auch die von den Anlegern herbeigesehnte Erholung der Aktie aus: Die Anteilsscheine von TAG Immobilien brechen um aktuelle acht Prozent auf 6,16 Euro ein, nachdem sie im Tagestief mit 5,83 Euro sogar wieder Richtung bisherigen Jahrestief und unter die Marke von 6 Euro gerutscht sind.

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