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Die VARTA-Aktie war schon auf dem Weg in Richtung der markanten Supportlinie bei 50 Euro, doch dann gelang erst einmal eine Stabilisierung. Aber hält die vor? Und wenn ja, ist der Weg nach oben nicht sowieso verbaut, weil die Aktie zu teuer bewertet ist? Rechnen wir mal nach.

Im Dezember 2019 hatte die VARTA-Aktie kurzzeitig ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 100 erreicht. Das war völlig überzogen, denn auch, wenn der Batteriehersteller seinen Unternehmensgewinn 2018, 2019 und dann sogar im Corona-Jahr 2020 jeweils nahezu verdoppeln konnte, war doch klar: Auf Dauer kann das natürlich nicht in diesem Tempo weitergehen. Ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 50 bis 60, das wäre angemessen gewesen. Und jetzt, da man weiß, dass das Wachstum weltweit unter Preisdruck, höheren Zinsen und Lieferschwierigkeiten in die Knie geht, müsste man eher ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 30 bis 40 als angemessen ansehen. Hat die VARTA-Aktie nach oben also keine Chancen?

Doch, grundsätzlich schon. Denn „zu teuer“, das ist mittlerweile längst korrigiert. Aktuell würde VARTA, wenn die derzeitige Konsens-Prognose eines um 25 Prozent gegenüber 2021 niedrigeren Jahresgewinns zutrifft, ein Kurs/Gewinn-Verhältnis um 30. Damit wäre der Spielraum nach unten mittlerweile deutlich begrenzter als vor einigen Monaten. Und theoretisch auch wieder Luft nach oben, zumal dieses Bewertungslevel auch noch etwas schwächer als derzeit erwartete Gewinne aushalten würde, ohne dass VARTA dann gleich erneut überbewertet wäre. Alleine, was fehlt, ist der Ruck, der dafür durch die Käufer gehen müsste. Denn noch dümpelt die Aktie unterhalb mittelfristig entscheidender Widerstandslinien seitwärts. Warum?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Varta Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung:

Der wahrscheinlichste Grund ist, dass zu viele Marktteilnehmer sich sicher sind, dass es mit VARTAs Gewinn durch steigende Kosten und zurückhaltende Verbraucher noch deutlich weiter bergab gehen könnte als das, was die Analysten momentan vermuten. Vor allem in Bezug auf 2023 und 2024, denn da unterstellen die meisten Experten wieder anziehende Gewinne für das Unternehmen. Was aber so sehr unwahrscheinlich gar nicht ist. Denn die Batterienachfrage könnte zwar fallen, wird aber nicht massiv wegbrechen, einfach, weil Geräte ohne Batterien eben dann nicht mehr laufen. Und auch, wenn der Umsatz trotzdem schwächer ausfallen wird: Wenn die Rezession zuschlägt und das auf die Rohstoff- und Transportpreise drückt, kann das Umsatzminus von wieder steigenden Margen teilweise ausgeglichen werden.

Was zwar, da man nicht absehen kann, wie sich die Lage in den kommenden ein, zwei Jahren genau entwickeln wird, eine theoretische Überlegung ist. Aber würde die Grundstimmung am Markt drehen, wären automatisch deutlich mehr Marktteilnehmer zu solchen positiven Erwägungen bereit als jetzt. Was fehlt, ist ein Startschuss im Chart, der einen Stimmungswandel unterfüttern würde.

Aber das wird nicht ganz einfach, denn Sie sehen in diesem längerfristigen Chart auf Wochenbasis, dass die Aktie dazu erst einmal durch eine ziemlich massive Widerstandszone zwischen 99 und 110 Euro hindurch müsste. Und käme es so, ohne dass sich die Perspektiven für den Unternehmensgewinn nennenswert verbessern, wäre die Aktie dann nicht mehr günstig bewertet. Also?

Bevor man nicht wenigstens eines von beidem, also entweder ein charttechnisch bullisches Signal über 110 Euro oder eine Aufhellung der Umsatz- und Gewinnperspektive sieht, würde ein Long-Trade auf höchst dünnen Beinen stehen. Andererseits: Mit dieser Gemengelage wäre auch klar, dass man da auch auf der Short-Seite gefährlich lebt. Für den Moment könnte man VARTA also als grundsätzlich hoch spannend, aber für einen unmittelbaren Trade noch als „nicht reif“ einstufen.

VARTA-Aktie: Chart vom 27.06.2022, Kurs 85,92 Euro, Kürzel VAR1 | Online Broker LYNX
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