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Das Geschäftsjahr endete am 30.6., die Zahlen des Biokraftstoff-Herstellers VERBIO werden Ende September kommen. Aber man weiß bereits: Der Gewinn wird sich gegenüber 2020/2021 vervielfacht haben. Luft nach oben für die Aktie … wenn da nicht die Politik wäre.

Bioethanol, Biogas, Biodiesel: Die Nachfrage nach Biokraftstoffen steigt und ermöglicht neben höheren Umsätzen auch höhere Preise. Das wird womöglich nicht auf Dauer so bleiben. Aber es könnte längere Zeit anhalten, dieses Phänomen, das dazu führte, dass VERBIO als einer der großen Hersteller dieser Kraftstoffe seine Prognose für das EBITDA (Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) seit dem Geschäftsbericht 2020/2021 ein ums andere Mal anhob. Von damals 150 Millionen (nach dem 2020/2021er-EBITDA von 166 Millionen eher defensiv) auf 230 Millionen Ende November, dann über 300 Millionen Ende Januar und 430 Millionen Ende April auf zuletzt 500 Millionen Euro Ende Juni.

Damit wäre die Bewertung der Aktie, die derzeit noch fast 30 Prozent unter ihrem im April erreichten Rekordhoch notiert, niedrig, das Kurs/Gewinn-Verhältnis läge aktuell um 12. Und wie gesagt: Es mag sein, dass die Margen für VERBIO wieder fallen … aber das könnte noch Jahre dauern. Warum also sind die Anleger so zögerlich, warum fiel die Aktie überhaupt Ende April wie ein Stein und brauchte Monate, um sich zu stabilisieren, bei solchen Perspektiven?

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Expertenmeinung: Die meisten werden es wissen: Wegen der Politik. Aus zwei deutschen Ministerien wurden im April und Mai Stimmen laut, man müsse wegen der drohenden Nahrungsmittelengpässe auf der Welt die Herstellung von Kraftstoff aus potenziellen Nahrungsmitteln wie Getreide beschneiden, womöglich gar stoppen. Und der letzte Selloff der VERBIO-Aktie im Juni basierte auf der Sorge, es könnte da sogar zu einer Vereinbarung im Rahmen der G7 kommen.

Aber dazu kam es nicht … und auch in den deutschen Ministerien passiert in Richtung Kappung der Biokraftsoff-Nutzung derzeit scheinbar nicht viel. Das mag mit der Entwicklung zu tun haben, dass nun doch ukrainisches Getreide ausgeführt werden soll. Aber ob das wirklich so laufen wird wie erhofft und eine Nahrungsmittelknappheit auch mittelfristig ausbleibt, ist eben offen. Auch, wie man sich da politisch zu den Biokraftstoffen stellt, immerhin hatte VERBIO betont, dass die zur Herstellung verwendeten Getreide keine Nahrungsmittelqualität hätten und es ohnehin schon Beschränkungen gebe, ohne dass das Widerhall gefunden hätte. Kurz: Das Risiko, dass es erneut zu einem Selloff durch politische Äußerungen kommt, bleibt bestehen. Was tun?

Die Aktie ist und bleibt hochinteressant. Und dass der Kurs sich bereits wieder durch die 200-Tage-Linie gekämpft hat, ist beeindruckend. Der nächste Widerstand bei 63,15 Euro läge schon nahe, darüber würde dann erst bei 70,30 Euro die nächste Hürde waren. Grundsätzlich hätte VERBIO auch die Basis, um das bisherige Rekordhoch von 88,10 Euro erneut anzusteuern, im Idealfall sogar zu überwinden. Nur muss man eben dieses Damoklesschwert Politik im Hinterkopf haben, was hieße:

Auf jeden Fall sollte man hier immer ein Auge auf die Kursbewegungen haben und mit Stop Loss-Absicherungen arbeiten. Die einem zwar nicht helfen würden, wenn außerbörsliche Statements dann zu einer Eröffnung mit großem Gap Down führen, aber wegen eines solchen Worts Case Szenarios ganz wegzubleiben, erschient überzogen. Wichtig wäre dabei aber auch: VERBIO sollte nur eine Beimischung sein. Um ein Grundpfeiler eines Depots zu sein, ist die Aktie auch ohne überraschende Statements aus der Politik zu volatil!

VERBIO-Aktie: Chart vom 01.08.2022, Kurs 62,70 Euro, Kürzel VBK | Online Broker LYNX
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