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Zwei Drittel der Analysten stufen die Aktie der US-Supermarktkette Walmart derzeit als Kauf ein, niemand plädiert für den Ausstieg. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 154 US-Dollar, nicht weit vom Allzeithoch. Der Chart aber zeigt: Die Realität sieht anders aus. Zu Recht.

„Ungünstige Umstände wirken sich auf die Gewinnentwicklung aus“, so Walmart, nachdem man am 17. Mai eine Bilanz des ersten Geschäftsjahresquartals (das von Februar bis April reicht) vorlegte, die die Gewinnprognosen der Analysten deutlich verfehlte. Bislang reagieren aber nur wenige Analysten auf diese Entwicklung, sehen für 2022 weiterhin zum Vorjahreszeitraum steigende Gewinne, auch für 2023 und 2024.

Bei den meisten Experten scheinen die Rezessionsgefahr und die sich daraus ergebenden Folgen für große Einzelhandelsketten noch nicht angekommen zu sein. Und das, obgleich Walmart kein Einzelfall war. Und Mitte letzter Woche kamen die Einzelhandelsumsätze in den USA für den Mai auf den Tisch. Ein Minus von 0,3 Prozent … obwohl diese Zahlen die reinen Umsätze in US-Dollar wiedergeben, also nicht inflationsbereinigt sind.

Einige Analysten hatten zwar ihre Kursziele nach dieser ernüchternden Bilanz gesenkt. Aber das waren mehrheitlich die, die zuvor Ziele über dem Rekordhoch vom April ausgelobt hatten. Die Anleger scheint das nicht vom Ausstieg abzuhalten. und die Short-Seller nicht davon, die Aktie gezielt zu drücken. Ob sie damit jetzt aufhören, weil der Test des bisherigen Jahrestiefs in ein Doppeltief münden könnte, falls die Käufer jetzt entschlossen zugreifen?

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Expertenmeinung: Möglich ist es. Theoretisch. Aber bislang ist das Chartbild ja perfekt bärisch. Im April kam es zu einem gescheiterten Ausbruch aus der Handelsspanne nach oben. Dann folgte der Crash der Aktie als Reaktion auf die vorgenannte Quartalsbilanz: Die Handelsspanne wurde nach unten verlassen. Bei 117,27 US-Dollar bildete sich ein vorläufiges Tief, Eindeckungen und Hoffnungskäufe zogen die Walmart-Aktie wieder nach oben. Aber sie drehte Anfang Juni klar unterhalb der vorherigen Seitwärts-Range wieder nach unten und ist jetzt wieder unmittelbar auf Tuchfühlung mit diesem bisherigen Jahrestief. Warum sollten die Short-Seller die Gelegenheit auslassen, dieses Tief zu brechen und damit die nächste Abverkaufs-Runde einzuläuten?

Es kann sein, dass einige Akteure am Terminmarkt jetzt, nachdem die Optionen mit Juni-Laufzeit am Freitag abgerechnet wurden, die Seiten wechseln und es auf der Long-Seite versuchen. Aber wenn man sich überlegt, wie immens der Gewinn dieser Supermarktkette in die Knie gehen würde, wenn der Druck durch gestiegene Kosten, Lieferprobleme und zurückhaltende Verbraucher noch eine Zeitlang anhält, wäre auch dieses Tief bei 117,27 US-Dollar keine Basis für eine Aufwärtswende. Im konjunkturell problematischen Jahr 2016, das aber weit weniger kritisch war als es die Gemengelage heute ist, notierte die Aktie zwischen 60 und 75 US-Dollar. Also:

Ob man jetzt unbedingt selbst darauf setzen müsste, dass dieses bisherige Jahrestief unterboten wird, ist davon abhängig, wie risikofreudig und spekulativ man agieren wollte. Aber darauf zu wetten, dass hier jetzt ein Boden in Form eines Doppeltiefs entsteht, der in eine tragfähige Aufwärtswende führt, das wäre noch deutlich spekulativer.

Walmart-Aktie: Chart vom 17.06.2022, Kurs 118,29 US-Dollar, Kürzel WMT | Online Broker LYNX
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