Die Aktienanalysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Nachricht, dass die bekannte Kaffeehauskette Brian Niccol, den ehemaligen CEO von Chipotle Mexican Grill verpflichtet hat, ließ die Kurse der Starbucks-Aktie im August nach oben schnellen. Die Anlegen setzen dabei auf frische Ideen und Strategien durch Niccol, um das Unternehmen in einer sich schnell verändernden Branche neu zu positionieren.
Aus technischer Sicht sehen wir hier ein sogenanntes Island-Gap. Im Mai gab es noch eine große Kurslücke gen Süden, welche mit diesem Kurssprung negiert wurde. Nach der jüngsten Kursexplosion hat sich das Geschehen wieder etwas beruhigt und die Kurse bewegen sich seither recht konstant oberhalb der 20-Tage-Linie.
Expertenmeinung: Ob die Rallye der Aktie weitergehen kann, wird vor allem davon abhängen, ob der Sprung über die psychologisch wichtige Marke bei 100 USD gelingt. Danach wäre die Luft für weitere Anstiege zumindest bis hin zur Marke von 107.66 USD, dem Hoch von November 2023, frei.
Nach unten hin wäre die Verletzung der 20-Tage-Linie ein Schwächesignal. Danach würde wohl ein Test der 50-Tage-Linie anstehen. Vorerst haben die Bullen das Zepter noch in der Hand und solange es keine gegenteiligen Signale gibt, bleibe ich hier bei positiven Aussichten.
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Vorherige Analysen der Starbucks Aktie
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Presseberichten zufolge ist Elliott bei Starbucks eingestiegen. Dreht der aktivistische Investor den Laden jetzt auf links?
Jetzt mischt Elliott mit
Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge hat Elliott Investment Management eine beträchtliche Beteiligung an Starbucks aufgebaut („Activist Elliott Takes Big Stake in Starbucks“).
In den letzten Wochen hat Elliott hinter den Kulissen Gespräche mit dem Unternehmen geführt und Möglichkeiten aufgezeigt, mit denen sich der Aktienkurs steigern ließe.
Starbucks und Elliott lehnten eine Stellungnahme ab.
Derzeit wissen wir also nicht, wie groß die Beteiligung an Starbucks ist. Elliott verwaltete zwar rund 70 Mrd. USD, man ist aber nicht dafür bekannt, einzelne Positionen besonders hoch zu gewichten. In der Vergangenheit hat man selten mehr als 2-3 Mrd. USD in einzelne Beteiligungen gesteckt und das dürfte auch hier wieder der Fall sein.
Kann Elliott Veränderungen erzwingen?
Starbucks hat derzeit einen Börsenwert von 89,8 Mrd. USD. Hätte Elliott bereits mehr als 3% der Anteile erworben, hätte das eine Pflichtmitteilung ausgelöst. Es sei denn, man hat die Grenze erst vor wenigen Tagen überschritten.
Ob Elliott am Ende 2% oder 5% der ausstehenden Aktien gekauft hat oder kaufen wird, spielt auch keine große Rolle. In beiden Fällen kann man Veränderungen zwar anstoßen, aber nicht erzwingen.
Die Pressemeldung kommt jedoch zu einem sehr „geschickten“ Zeitpunkt. Durch den Kurssprung, den die Meldung ausgelöst hat, sind die Chancen auf eine erfolgreiche Bodenbildung deutlich gestiegen.
Der Kurssprung könnte der Beginn einer Erholung bis zur Widerstandszone bei 81 – 83 USD sein. Dort wird sich zeigen müssen, wie viel Power die Bullen wirklich haben. Gelingt ein Ausbruch, hellt sich das Chartbild nachhaltig auf. In diesem Szenario wäre ein Anstieg bis 89 – 90 USD möglich.
Das Timing war perfekt
Abgesehen davon, dass der Einstieg von Elliott von vielen Anlegern als Signal wahrgenommen wird, kommt er nicht nur aus technischer Sicht zum richtigen Zeitpunkt, sondern auch aus fundamentaler Sicht.
Der Absatz in den USA hat zuletzt geschwächelt, in China hat man mit einer zunehmenden Konkurrenz zu kämpfen und obendrein hatte man Probleme mit Gewerkschaften. Gemeinsam haben diese Faktoren dazu beigetragen, dass man zweimal in Folge die Erwartungen verfehlt hat und die Prognose senken musste.
Die Aktie ging daraufhin in den Tiefflug über. Starbucks war aber nicht tatenlos und hat entsprechende Maßnahmen eingeleitet.
Im laufenden Geschäftsjahr soll zwar ein Rekordergebnis erzielt werden, doch es liegt nur knapp über dem Vorjahresgewinn. Doch im kommenden Geschäftsjahr, dass bereits im Oktober beginnt, soll die Dynamik wieder spürbar zunehmen und der Gewinn um 12% auf 4,00 USD je Aktie gesteigert werden.
Das ist der eigentliche Grund für den Einstieg von Elliott
Für Starbucks wäre das keine ungewöhnliche Wachstumsrate, sondern eine Rückkehr zur Normalität. In den letzten 10 Jahren konnte man den Gewinn durchschnittlich um 12,4% per annum steigern.
Sollte sich im kommenden Geschäftsjahr der erwartete Turnaround abzeichnen, dürfte das an der Börse zu einem Umdenken führen. Die Probleme der letzten Quartale werden dann keine Rolle mehr spielen.
Sind die Prognosen richtig, würde die P/E von Starbucks im kommenden Geschäftsjahr auf knapp unter 20 sinken. Vor 2020 lag die P/E von Starbucks durchschnittlich bei 28,5.
Schließt sich die Lücke zur Hälfte, ergibt sich daraus auf Sicht von 12-14 Monaten ein Kursziel von 97,00 USD. Schließt sich die Lücke komplett, ergibt sich ein Kursziel von 114,00 USD.
About the author
Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.
Analysis methodology
Die Aktienanalysen von TobiasKrieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.