Es gab am Mittwoch mehrere Momente, in denen der Dow Jones ordentlich wackelte, aber am Ende blieb das Minus moderat – und nachbörslich wurde schon wieder aufgeholt. Die Bullen wollen zum Monatsultimo offenbar das alte Hoch herausnehmen. Aber was kommt dann?
Im Handelsverlauf war zu lesen, dass man bei der US-Regierung offenbar darüber nachdenkt, die ohnehin schon verschärften Exportbedingungen für Nvidia-Chips nach China noch enger zu fassen. Die sowieso am Mittwoch schwächere Nvidia-Aktie wackelte noch mehr, aber die Trader kauften einfach um die im Dow Jones ohnehin nicht so hoch gewichtete Aktie herum.
Desgleichen tat man, als die US-Notenbank die Zinsen (wie erwartet) diesmal unverändert ließ und man im Statement von einer erhöhten, wirtschaftlichen Unsicherheit lesen konnte. Grundsätzlich war damit zu rechnen, genauso damit, dass es Notenbank-Chef Powell in der anschließenden Pressekonferenz kategorisch ablehnte, jedwede Aussagen von Donald Trump zu kommentieren.
Nachbörslich folgten dann mehrere US-Schwergewichte mit ihren Quartalsergebnissen. Tesla enttäuschte, Microsoft lag über den Prognosen, blieb insgesamt aber glanzlos. Über Metas Ergebnisse waren sich die Akteure uneins, die Aktie schwankte nachbörslich zwischen Plus und Minus hin und her. Aber IBM lag über den Prognosen. Nur leicht zwar, aber der Umsatzausblick lag über den bisherigen Erwartungen. Da Meta und Tesla keine Dow-Aktien sind, ging es beim Index-Flaggschiff nur um Microsoft und IBM. Und da Microsofts Zahlen nicht für ein nachbörsliches Plus reichten, schnappte man sich IBM als Strohhalm und zog die Aktie nachbörslich um in der Spitze gut zehn Prozent nach oben und mit ihr den Dow Jones-Future
Was eines deutlich macht: Die Bullen wollen, vor allem natürlich die institutionellen Akteure, zum morgen anstehenden Monatsultimo ein neues Allzeithoch sehen. Das war schon zu erahnen, als man die scharfe Reaktion auf die Meldungen von „DeepSeek“ in Sachen KI so blitzschnell wieder aufkaufte, jetzt wird das noch deutlicher. Was ebenso werbewirksam sein wie gegen Turbulenzen schützen wirken soll, denn:
Expertenmeinung: Auch, wenn noch einiges an Quartalszahlen kommt, heute die erste Berechnung des US-Bruttoinlandsprodukts ansteht und man nicht weiß, was jetzt ab 1. Februar mit den Zöllen gegen Mexiko und Kanada wird: Bislang ist das Umfeld gut, aber nicht ohne Kratzer im Lack. Denn so wirklich grandios waren die bisherigen Bilanzen nicht.

Und die Bewertung des Dow Jones ist mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 27,3 so teuer, dass man umfassende Gewinnmitnahmen fürchten muss, wenn das Momentum nachlässt und die Trader dadurch unruhig werden. Also ist die Flucht nach vorne für die Bullen der einzige Weg, um den Kelch eines „Ausatmens“ des Index zumindest für den Moment an sich vorübergehen zu lassen.
Und ja, aus rein charttechnischer Sicht steht diesem letzten Stückchen Weg bis an das bisherige, im Dezember bei 45.074 Punkten markierte Hoch nichts im Wege, auch ein Ausbruch darüber wäre dann nicht unwahrscheinlich. Die Frage ist, was dann passiert.
Denn gerne werden Ausbrüche auf neue Hochs in dem Moment, in dem man erahnen kann, dass die rein charttechnisch induzierten Käufe und die Eindeckungen der überrollten Bären abebben, genutzt, um in das verbleibende Kaufinteresse hinein größere Bestände abzubauen oder, wenn es die Rahmenbedingungen hergeben, sogar Short-Positionen zu etablieren, um den Ausbruch zur Bullenfalle zu machen.
Da das Umfeld durchaus angetan ist, um z.B. Hedgefonds auf solche Gedanken kommen zu lassen, wäre bei der bislang völlig alternativlosen Trendfolge erhöhte Vorsicht angebracht, wenn der Dow Jones das alte Hoch erreicht und sich beim Versuch auszubrechen auffällig verhält. Für eine Absicherung Long wäre der Level um 44.000 Punkte womöglich eine gute Idee, knapp darüber hatte der Index ja nach dem Abverkauf wegen der KI-Turbulenzen am Montag wieder nach oben gedreht, konkret war das bei 44.026 Punkten. Sollte diese Wendemarke fallen, wäre das ein starkes Indiz dafür, dass den Bullen die Sache aus den Händen gleitet.

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