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Neuer Monat, neues Glück: August, September und Oktober liefen schlecht, aber kaum hatte der November begonnen, begann die Bullen-Stampede. Aber ab hier wird das Terrain für die Bullen schwieriger, jetzt erst wird sich zeigen, wie viel Kraft in der MDAX-Rallye steckt.
Die Bullen zeigen Steher-Qualitäten, wie man sieht. Die Bilanzen des dritten Quartals boten Licht und Schatten … aber mehr Schatten als üblich. Das hatten offenbar viele so nicht erwartet, aber da sich die Tiefschläge durch Vorab-Zahlen und Gewinnwarnungen über einen längeren Zeitraum verteilten und die Quartalsbilanzen jetzt auf dem Tisch liegen, passiert, was oft passiert, wenn die Hoffnung nicht unterzukriegen ist:
Die Käufer heben vorsichtig den Kopf, stellen fest, dass sie nicht alleine sind und legen los. Ob das klug ist oder nicht, spielt da eine höchst untergeordnete Rolle. Wenn die ersten anfangen zu kaufen, ziehen andere mit – die Hausse nährt die Hausse, heißt es nicht umsonst. Zumal die Käufer einen Vorteil haben:
Die nächsten Bilanzen sind mehrheitlich deutlich weiter entfernt als sonst, weil jetzt der Jahresabschluss ansteht. Da kommen Ende Januar nur wenige Zahlen, die Masse der Jahresabschlüsse nebst Ausblick auf 2024 wird erst im Februar, teilweise sogar erst im März kommen. Viel Zeit für Hoffnungsrallyes also, die nicht durch negative Fakten gestört werden. Auch ein Grund, warum die Aktienmärkte um die Jahreswende herum tendenziell gut laufen. Was indes oft, aber keineswegs immer so ist.
Die Frage, ob es diesmal ebenfalls gut laufen wird, der MDAX also erst einen kleinen Teil des Weges nach oben absolviert hat, könnte entscheidend davon abhängen, wann wie viele Investoren den nächsten Schritt denken. Den Schritt, mit dem sie erkennen, dass ein Rückgang der Inflationsraten und schwache Konjunkturdaten als Argument für die EZB, den Zins nicht mehr anzutasten, eventuell sogar erste Zinssenkungen anzudeuten, für Aktien nicht bullisch sind.
Denn wenn Verbraucher und Unternehmen sinkende Zinsen erwarten, ggf. sogar eine deflationäre Tendenz entsteht, warten sie logischerweise auf noch niedrigere Zinsen und Preise, bevor sie nicht zwingende Käufe und Investitionen tätigen. Sprich: Dann erst wird es für die Unternehmensgewinne als Leitstrahl des Aktienmarkts richtig eng. Zwar hätte die Käuferseite den Vorteil, dass Anleger die Zukunft zwar grundsätzlich gerne vorwegnehmen, aber nur, wenn sie davon ausgehen, dass sie positiv ist, aber:
Expertenmeinung: Wie viele Bären derzeit nur darauf warten, dass die Stampede der Bullen an Kraft verliert … man weiß es nicht. Das wird sich an den entsprechenden, charttechnischen Ankerpunkten weisen, an denen Gegenwehr des bärischen Lagers wahrscheinlich wäre. Um welche Bereiche geht es da? Der erste ist gerade erreicht:
Der Kreuzwiderstand aus der mittelfristigen Abwärtstrendlinie und einer Reihe unterer und oberer Wendepunkte seit September 2022 im Bereich 26.110/26.414 Punkte. Da ist der MDAX jetzt angekommen, bislang aber noch nicht durchgebrochen. Zugleich wurden jetzt um die 50 Prozent der vorherigen Abwärtsbewegung korrigiert, die reagibleren markttechnischen Indikatoren auf Tagesbasis nähern sich der überkauften Zone. Der Boden wird also langsam schwerer, jetzt müssen die Bullen zeigen, dass auch weiter mit ihnen zu rechnen ist.

Gelingt es, diese Zone zu überwinden, wäre die nächste Station die 200-Tage-Linie bei aktuell 27.093 Punkten. Darüber stünde die Nackenlinien-Zone des Topps vom Jahresbeginn um 28.100/28.225 an, dann das Juli-Hoch bei 28.890 Zählern.
Aber auch, wenn der Index weiter Boden gutmacht und dadurch deutlich wird, dass die Bullen imstande sind, auch wichtige Hürden zu überwinden: Solange das Umfeld eine dauerhafte Aufwärtsbewegung nicht unterstützt, ist jeder kleine Sieg der Bullen einer auf Abruf. Wer mit der voran preschenden Herde mitläuft, sollte daher auf der Hut sein.

Welche Aktien in den wichtigen Indizes sind in letzter Zeit am meisten gestiegen oder gefallen? Was sind die Top-Aktien 2023? Welche Aktien haben die beste Performance über die letzten 5 Jahre und welche Aktien sind stark gefallen? Hier finden Sie es heraus: DAX Top Flop – MDAX Top Flop – Euro Stoxx Top Flop – Dow Jones Top Flop – Nasdaq 100 Top Flop
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