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Allzu beeindruckt war man nicht von der Flut wichtiger Daten in den vergangenen Tagen. Ob Wachstum, Inflation oder EZB: Das Minus beim Euro Stoxx 50 hielt sich in Grenzen. Und dass er dabei an entscheidenden Hürden gestoppt wurde, könnte die Bullen sogar anspornen.
In einem gesunden, sprich von der Faktenlage unterfütterten Aufwärtstrend, ist eine Konsolidierung oder eine Korrektur nur die Vorstufe neuer Hochs. Denn da lassen die Bullen einfach diejenigen Gewinne mitnehmen, die zu zweifeln beginnen, gehen dann über wichtigen Unterstützungen wieder gezielt und massiv zum Angriff über und bringen dadurch die Zweifler dazu, wieder einzusteigen und die Bären dazu, ihre leer verkauften Aktien einzudecken und den Anstieg dadurch noch zu intensivieren.
Sieht man es aus dieser Warte, war das Abdrehen des Euro Stoxx 50 an den Hochs der Jahre 2021 und 2022 im Bereich 4.396/4.415 Punkte nicht das Ende der Hausse, sondern nur eine Basis dafür, sich etwas weiter unten neu zu formieren und diesen Deckel dann mit Schwung zu sprengen. Und ja, so könnte es laufen. Aber in diesem aktuellen Fall wäre mehr Vorsicht geboten als sonst, denn einen Teil der Voraussetzungen erfüllt die derzeitige Gemengelage nicht.
Expertenmeinung: Den Aufwärtstrend haben wir, keine Frage. Aber woran es fehlt, ist das Fundament wirklich bullischer Rahmenbedingungen. Weder das mickrige Wachstum des ersten Quartals noch die weiterhin viel zu hohen Teuerungsraten bieten eine Basis für eine stabile Hausse. Und selbst, wenn ein Stopp der Leitzinserhöhungen ausreichen würde, um die Rahmenbedingungen aufzuhellen, was nicht der Fall ist: Christine Lagarde hatte in der gestrigen Presskonferenz klar formuliert: Wir pausieren nicht.

Was zwar nicht heißt, dass die EZB den Leitzins nicht trotzdem in den kommenden Sitzungen unverändert lassen könnte. Aber selbst wenn: Die eigentliche Basis für einen stabil steigenden Aktienmarkt sind steigende Unternehmensgewinne. Und die sind nicht gesichert, nur, weil Refinanzierungen auf dem höchsten Level seit vielen Jahren eine Zeitlang nicht noch teurer werden. So gesehen:
Ja, die Bullen könnten jetzt gerade nur Anlauf nehmen, um die Zone 4.396/4.415 Punkte im Handstreich zu bezwingen und das Bären-Lager damit zu überrennen. Aber das leichte Abdrehen an derart wichtigen Charthürden ist zu markant, um das einfach als sicher vorauszusetzen. Man sollte die im Herbst etablierte Aufwärtstrendlinie, aktuell bei 4.175 Punkten, im Auge behalten. Auch, wenn sie nur durch zwei Punkte definiert und damit noch nicht als relevant bestätigt ist, ist sie derzeit das „Symbol“ dieser großen Hoffnungs-Hausse. Fällt diese Linie, ist der Gedanke, dass die Bullen diese leichten Kursrückgänge bewusst zulassen und sich nur neu formieren, vom Tisch.

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