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Durch den KI-Hype sind viele der oft senkrecht nach oben gekauften Aktien mit KI-Bezug dramatisch überkauft und gefährlich teuer bewertet. In den letzten Tagen begannen gerade diese Aktien, die immer mehr Gewicht im Nasdaq 100 erreicht haben, auffällig zu schwanken.
Es sind zwar recht viele verschiedene Aktien, die man, wie einst beim Internet-Hype auch, durch die Decke gekauft hat, weil sie entweder mit künstlicher Intelligenz zu tun haben oder wenigstens mittelfristig zu tun haben könnten. Aber was den Nasdaq 100 angeht, sind Nvidia, AMD, Broadcom und Meta Platforms am wichtigsten, weil diese vier Aktien auf den Plätzen 3, 5, 8 und 11 stehen, was ihre Marktkapitalisierung unter den 100 Aktien des Index angeht. Wenn diese vier davonziehen, steigt der Index mit. Und wenn sie kippen, kippt er ebenso.
In dieser Hinsicht dürfte so mancher alter Hase in den vergangenen Tagen höchst interessiert auf das Kursgeschehen geblickt haben. Denn für alle vier ging es am Freitag abwärts … und bei dreien davon war das ein bärischer Intraday-Turnaround nach anfänglichem Erreichen neuer Verlaufsrekorde. Basis dessen mag der Ausblick von Broadcom im Rahmen der Bilanz gewesen sein, der am Donnerstag nach Handelsende gekommen und hinter den Erwartungen der Trader zurückgeblieben war. Aber bemerkenswert ist, das sehen Sie auch im Rahmen der ebenfalls heute hier zu findenden Analyse zu AMD, dass man diesen schon zu Handelsbeginn vorhandenen Abwärtsdruck bei einem der vier Himmelsstürmer bei den anderen drei Aktien offenbar glaubte ignorieren zu können, dann aber eines Besseren belehrt wurde.
Das ist etwas, das man sehr genau weiter beobachten muss. Denn ohne diese vier ist der Nasdaq 100 nur schwer höher zu bekommen. Die beiden am schwersten gewichteten Aktien Microsoft und Apple laufen aktuell seitwärts bzw. abwärts und wirken nicht, als könnten sie in dem derzeitigen Umfeld und auf deren trotzdem ja hohem Kursniveau ohne weiteres die Fahne der Hausse übernehmen. Wer sich das ansieht und dann den Chart des Nasdaq 100 betrachtet, könnte – aus Sicht der Bullen – glatt auf „dumme Gedanken“ kommen, denn:
Expertenmeinung: Die Chartbilder der diesen Hype und damit die Nasdaq-Hausse anführenden Aktien zeigen exzessive Züge. Und so endet eine Hausse durchaus oft: In einer extremen Übertreibung, die in sich zusammenbricht, weil auf viele auf das Signal warten, Gewinne mitzunehmen, das dann aber von zu vielen zugleich umgesetzt wird, wenn es kommt. Während auf der Gegenseite angesichts solcher Chartbilder kaum jemand die Hand aufhalten und kaufen will. Das gleicht der Sage von Ikarus: Zu viel gewollt, zu unvorsichtig geworden und dann unverhofft abgestürzt. Was da in Bezug auf den Nasdaq 100 ins Auge sticht:
Nicht nur Nvidia, AMD und Meta haben am Freitag einen bärischen Intraday-Turnaround vollzogen, sondern – nicht zuletzt weil diese Aktien jetzt so hoch gewichtet sind – auch der Nasdaq 100-Index selbst. Sie sehen im Chart, dass er eingangs noch einen Neuen Verlaufsrekord markierte, dann aber abdrehte und deutlich im Minus schloss.
Dass das ausgerechnet nahe an der oberen Begrenzung des breiten, Anfang 2023 etablierten Aufwärtstrendkanals passierte, dass der RSI-Indikator schon seit Jahresanfang Warnsignale in Form negativer Divergenzen aussendet. Und dass der Index auch auf Wochenbasis markttechnisch überkauft ist, dürfte dabei weder erfahrenen Bullen noch dem bärischen Lager entgehen.
Und dass auf eine solche, bislang ja noch an sich harmlose Eisdusche ein Wochenende folgte, in dem die Kurse ruhen und Zeit bleibt, sich das weitere Vorgehen überlegen, könnte für die Bullen zum Problem werden. Denn Argumente dafür, dass Ikarus‘ Flügel mittlerweile zu schmelzen beginnen, finden sich genug.
Dass am Freitag der „dreifache Hexensabbat“, sprich die große Abrechnung an der Terminbörse, ansteht, könnte den Nasdaq 100 zwar bis dahin stützen, zwingend ist das aber bei einem derart exzessiven Kursgeschehen nicht. Sollte der Index das Vorwochen-Verlaufstief bei 17.800 Punkten und mit ihm automatisch auch die kurzfristige Aufwärtstrendlinie brechen und mindestens zwei Tage nicht imstande sein, diese Linie zurückzuerobern, steigt das Risiko einer größeren Korrektur, deren erstes, größeres Ziel dann das alte 2021er-Rekordhoch bei 16.765 Punkten wäre.
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