Klammert man Gewinnausschüttungen aus, so schrumpft die DAX-Performance zwischen dem Tief der Finanzkrise und dem bisherigen Allzeithoch auf gerade mal +205 %. Aufgrund dieser eklatanten Diskrepanz lohnt es sich für Anleger, einen Blick auf die US-Börsen zu werfen. Im Folgenden sehen wir uns deshalb die wichtigsten US-Aktienindizes einmal genauer an.
Das sind die wichtigsten US-Aktienindizes
Der US-Aktienmarkt hat eine gigantische Größe: Insgesamt sind an den US-Börsen NYSE und Nasdaq mehr als 5.500 Aktien notiert, die zusammen auf einen Börsenwert von kaum vorstellbaren 40 Bio. USD kommen. Den meisten Anlegern sind die drei wichtigsten US-Indizes bekannt: Der Dow Jones, der NASDAQ 100 und der S&P 500.
Diese 3 Indizes bilden verschiedene Bereiche des US-Aktienmarktes ab. Während der Dow Jones Index die Kursentwicklung der 30 größten US-Unternehmen abbildet, sind im Nasdaq 100 Index die 100 größten Tech-Unternehmen der Nasdaq vertreten. Der marktbreite S&P 500 Index, der die 500 größten US-Aktien enthält, bildet die Entwicklung des US-Gesamtmarktes ab. Darüber hinaus gibt es noch den Nebenwerte Index Russell 2.000, der 2.000 kleinere US-Aktiengesellschaften enthält. Schauen wir uns die Unterschiede der Indizes einmal etwas genauer an:
Dow Jones Industrial Average Index: Ältester Aktienindex der USA
Der Dow Jones Industrial Average oder kurz der Dow Jones, ist ein Aktienindex, der im Jahr 1884 von den Gründern des Wall Street Journals und des Unternehmens Dow Jones, Charles Dow und Edward Jones geschaffen wurde. Mit dem Index, der vom Journalisten Charles Dow zusammengestellt wurde, sollte die Entwicklung des US-amerikanischen Aktienmarktes messbar gemacht werden. Der Dow Jones Index gilt (neben dem Dow Jones Transportation Average) als ältester noch bestehender Aktienindex der USA. Enthalten sind 30 der größten und bedeutendsten US-Unternehmen. Die höchste Gewichtung weist aktuell mit rund 10 % der Gesundheits- und Versicherungskonzern United Health vor der Investmentbank Goldman Sachs (7,5 %) und dem Einzelhändler Home Depot (6,2 %) auf.
NASDAQ 100 Index und NASDAQ Composite Index: Technologie- und Wachstumswerte
Die NASDAQ ist eine elektronische Börse, an der vor allem Technologie- und Wachstumswerte gelistet sind. Um die Wertentwicklung dieses Marktsegments zu messen, wurden zwei Indizes geschaffen. Der im Jahr 1971 geschaffene NASDAQ Composite Index enthält sämtliche an der Nasdaq notierten Werte. Dies sind aktuell mehr als 3.500 Aktien. Im Jahr 1985 geschaffenen NASDAQ 100 Index hingegen werden die gemäß Marktkapitalisierung 100 größten Unternehmen der Computerbörse abgebildet.
Welche Aktien in den wichtigen US-Indizes sind in letzter Zeit am meisten gestiegen oder gefallen? Was sind die Top US-Aktien 2024? Welche amerikanischen Aktien haben die beste Performance über die letzten 5 Jahre und welche Aktien in den USA sind stark gefallen? Hier finden Sie es heraus:
Während der Nasdaq Composite Index also den breiten Markt der amerikanischen Technologie- und Wachstumswerte abbildet, sind im Nasdaq 100 Index nur die größten Tech-Konzerne wie Apple, Alphabet oder Amazon enthalten. Wird vom „Nasdaq Index“ gesprochen, so wird meist der Nasdaq 100 Index gemeint, es kommt jedoch auch zu Verwechslungen. Da die Kursschwankungen bei Technologie Aktien meist höher sind als bei Standardaktien, ist die Volatilität (Schwankungsbreite) der Nasdaq Indizes entsprechend höher.
S&P 500 Index: Marktbreiter US-Aktienindex
Der im Jahr 1957 geschaffene S&P 500 Index (Standard & Poor’s 500 Index) gilt als einer der am meisten beachteten Aktien-Indizes der Welt. Er bildet die Kursentwicklung der 500 größten börsennotierten US-Unternehmen ab und repräsentiert damit ca. 75% des US-amerikanischen Aktienkapitals. Aufgenommen werden Aktien, die entweder an der NYSE oder der NASDAQ notiert sind, es kann sich also sowohl um Technologiewerte wie Apple oder Microsoft, als auch um Aktien aus anderen Branchen wie z.B. Berkshire Hathaway, Exxon Mobil oder JPMorgan handeln.
Die Aktien werden gemäß der jeweiligen Börsenkapitalisierung im Index gewichtet. Im S&P 500 Index wird der breite Aktienmarkt der USA abgebildet, so dass der Index für die Gesamtentwicklung repräsentativer ist als der Dow Jones Index, in dem nur 30 Werte enthalten sind. Der S&P 500 dient daher oft als Vergleichsindex (Benchmark) für Fonds und Einzelaktien.
Russell 2.000 Index: Börsenbarometer für US-Nebenwerte und Smallcaps
Der Nebenwerteindex Russell 2.000 klammert die 1.000 größten US-Aktiengesellschaften aus und betrachtet die nach Marktkapitalisierung folgenden 2.000 US-Aktien den Börsen Nasdaq und NYSE. Entsprechend sind im Russel 2.000 Index die Unternehmen auf den Plätzen 1.001 bis 3.000 enthalten. Auf diese Aktien entfallen in etwa zehn Prozent der gesamten Marktkapitalisierung der US-Börse. Der Index wurde 1984 von der Investmentfirma Russell Investment Group entwickelt und bis 1978 zurückgerechnet. Während Indizes wie Dow Jones, Nasdaq 100 oder S&P 500 vor allem die Entwicklung der Börsenschwergewichte abbilden, wurde mit dem Russell 2.000 Index ein Bezugspunkt und Börsenbarometer für US-Nebenwerte und Smallcaps geschaffen. Im Index sind durchaus auch bekanntere Namen enthalten wie beispielsweise Avis Budget, Crocs oder Macy`s.
Warum die US-Börsen eine erstklassige Alternative zu deutschen und europäischen Börsenplätzen sind, erfahren Sie hier:
Welche US-Börsen gibt es
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