Die Bullen halten die Stellung. Aber man darf sicher sein, dass sie die Kursbewegungen sowie die Nachrichtenlage in den USA ohne Unterlass verfolgen. Die kommenden Tage werden entscheidend: Gelingt es, die Wogen ein wenig zu glätten oder wenigstens das Gros geplanter Attacken vor und während der Vereidigung des neuen Präsidenten zu verhindern – oder nicht?
Wenn das gelingt, werden die US-Indizes anziehen und der DAX-Kurs mit ihnen. Natürlich ist der Markt schon sehr weit gestiegen. Und damit ist die Hypothek, die die Anleger auf die Zukunft aufgenommen haben, schon jetzt gefährlich hoch. Nur, wenn neben der politischen Lage in den USA auch die Corona-Problematik wieder bessere Nachrichten zu bieten hätte, ließe sich dieses so hohe Level an Hoffnung, das in den Kursen steckt, aufrechterhalten. Aber es wäre normal, wenn eine umschiffte Klippe zu umgehenden, positiven Reaktionen führt und man sich erst dann wieder der anderen Rahmenbedingungen erinnert, wenn der Schwung einer „Relief Rallye“, einer Erleichterungs-Rallye, vorüber ist.

Der DAX könnte also weiterlaufen, wenn jetzt nichts allzu viel schiefgeht. Wobei er sich in „uncharted territory“ befindet, d.h. Widerstände, die wirklich Sinn ergeben würden, hätte er nicht über sich. Aber Kursziele zu ermitteln, wäre aktuell auch nicht das Gebot der Stunde. Wichtiger wäre, wenn man auf der Long-Seite dabei ist, die Bereiche zu identifizieren, die halten müssten, wenn es zu einer negativen Reaktion kommt, weil die Hoffnung, drüben in Übersee werde schon alles gutgehen, sich nicht erfüllt. Wo ließe sich die entscheidende Zone verorten?
Das alte Rekordhoch vom vergangenen Februar bei 13.795 Punkten liegt zu nahe, um bereits eine Supportlinie von Belang sein zu können. Wichtiger ist der Bereich, an dem der DAX zwischen Anfang Juli und Mitte Dezember mehrfach hängengeblieben war: die Zone 13.314/13.460 Punkte. Würde der deutsche Leitindex diesen Bereich eindeutig unterbieten, wäre auch der Versuch, sich im ersten Monat des neuen Börsenjahres nach oben abzusetzen, in Gefahr.
Der Chart auf Monatsbasis zeigt, dass die alten Hochs als Widerstand derzeit überboten wären, ein sehr positives Signal für den Start ins Jahr wäre also gegeben. Aber der Monat ist eben noch lang. Sollte der DAX unter 13.314 Punkte rutschen, wären auch diese wichtigen, alten Hürden in Form des 2018er-Hochs bei 13.597 und des 2020er-Hochs bei 13.795 Punkten wieder unterboten und auf Monatsbasis aus dem momentanen Doji eine rote Kerze geworden. Von diesen kommenden Tagen wird somit abhängen, ob der Start ins Jahr 2021 gelingt. Auch, wenn das Jahr gerade erst begonnen hat und vieles, was die Kurse bewegen wird, heute noch niemand ahnt, hat der Januar unterschwellig Signalwirkung. Sich mit einem Stoppkurs unterhalb dieser aktuell entscheidenden Zone 13.314/13.460 Punkte abzusichern, wäre daher unbedingt zu empfehlen.

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