Russell 2000: Das muss man jetzt im Auge behalten!

von Ronald Gehrt
16.12.2024 | 08:16 Uhr

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Nach der US-Wahl sah der Small Cap-Index Russell 2000 eine gewaltige Kaufwelle. Man setzte darauf, dass Trumps Wirtschaftspläne kleinen US-Unternehmen massiv Auftrieb geben würden. Aber die Käufe haben aufgehört – an einem charttechnisch problematischen Punkt.

Steuersenkungen, Zollschranken gegen unerwünschte Importe, gezielte Förderung von US-Unternehmen: Das klingt wie das kommende Schlaraffenland für die US-Wirtschaft. Auch und gerade für kleinere US-Unternehmen, die sich gegen billige Importe schwerer wehren können als die ganz großen Konzerne. Doch nachdem der Small Cap-Index Russell 2000, der 2000 der kleinsten an US-Marktplätzen börsennotierten Unternehmen erfasst, einige Wochen rasant zulegen konnte, ist seit drei Wochen der Wurm drin. Und das genau da, wo die Bullen diesen Wurm nun wirklich nicht gebrauchen konnten: am bisherigen Allzeithoch.

Russell 2000: Chart vom 13.12.2024, Kurs 2.346,77 Punkte, Kürzel: RUT | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Russell 2000: Chart vom 13.12.2024, Kurs 2.346,77 Punkte, Kürzel: RUT | Quelle: TWS

Das lag beim Russell 2000 schon drei Jahre zurück, es wurde im November 2021 bei 2.459 Punkten erzielt. Ende November bliesen die Bullen zur Attacke auf diese letzte Bastion. Und sie wurde mit 2.466 Punkten auch minimal überboten. Doch dann lief es anders als gedacht:

Die Anschlusskäufe bleiben aus. Stattdessen kamen leichte Gewinnmitnahmen auf. Kein Problem, solange der Druck nicht allzu groß wird. Was er in den beiden vorvergangenen Wochen auch nicht wurde. In der letzten Woche aber wurde er stärker. Und langsam wird die Sache charttechnisch kritischer.

Expertenmeinung: Vor dem 2021 erreichten Rekordhoch gab es in diesem Jahr noch mehrere andere Zwischenhochs, die zusammen mit dem Jahreshoch 2021 eine Widerstandszone zwischen 2.351 und 2.459 Punkten bilden. Und aus dieser Zone droht der Russell 2000 gerade herauszurutschen.

Kommt es dazu, wäre die Kreuzunterstützung aus der unteren Begrenzung des im Herbst 2023 etablierten Trendkanals, der 200-Tage-Linie und dem Hoch des ersten Halbjahres 2024 zwischen 2.135 und 2.156 Punkten das unmittelbar nächste Kursziel. Dann wäre die Wahl-Rallye schon mehr als egalisiert. Und das könnte diejenigen, die derzeit weiter zuversichtlich sind, dass die anstehende Umkrempelung der US-Wirtschaft allen zugutekommt, äußerst nervös machen. Denn was da auf der Agenda wartet, könnte man auch ganz anders sehen, was die Small Caps angeht:

Diese Pläne werden auf jeden Fall die großen US-Konzerne begünstigen, aber bislang haben die ihren stetigen Profitanstieg immer auf den Schultern der kleineren Unternehmen, seien sie Zulieferer oder Konkurrenten, erreicht. Was auch der Grund ist, warum der Russell 2000 so lange keine neuen Rekorde markieren konnte, während die Blue Chip Indizes von einem neuen Hoch zum nächsten liefen.

Sollte denen, die im November kräftig zugelangt haben, der Eindruck entstehen, dass sie mit dem Russell 2000 den falschen Mond angeheult haben, wäre auch diese vorgenannte Kreuzunterstützung kein sicheres Sprungtuch. Und ein weiterer Abstieg ein Warnsignal für den Gesamtmarkt, denn eines gilt hierzulande wie in den USA gleichermaßen: Ohne den Mittelstand mitzunehmen, ist jeder Aufschwung brotlose Kunst.

Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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