Ein „bearish engulfing pattern“ sieht man beim Dow Jones eher selten. Und wenn, gab es danach oft Probleme für die Bullen, so z.B. im Oktober 2024 oder, in diesem Jahr, am 31. Januar und am 3. März. Kommt es diesmal auch so … oder können die Bullen das kitten?
Ein „bearish engulfing pattern“ ist eine rote Kerze, die den Kerzenkörper des Vortages komplett einhüllt und einen Intraday-Turnaround nach unten markiert. Stark anfangen und dann stark nachlassen, das kommt hier gar nicht so oft vor. Und gerade gestern kam das wohl für viele unerwartet. Immerhin kam in der Nacht die Bestätigung: Trump trifft Putin. Und das sorgte in der ersten Reaktion für kräftige Käufe, denn man sah darin eine Chance, die geopolitische Lage zu beruhigen, und die Gelegenheit für Trump, mit einer Bestätigung seines Habitus als „Dealmaker“ für mehr Vertrauen, auch in seine Zoll- und Wirtschaftspolitik, zu sorgen.
Doch nachdem der Index mit einem „Gap up“, einer Aufwärts-Kurslücke von knapp 240 Punkten, in den Handel ging, kam fast sofort Abgabedruck auf. Nach einer Dreiviertelstunde war das Plus abverkauft. Und gegen 19:30 Uhr unserer Zeit betrug das Minus am da erreichten Tagestief fast 400 Punkte. Zwar versuchte man sich dann Richtung Handelsende an einer Schadensbegrenzung. Aber so richtig mit Herz dabei waren die Käufer unübersehbar nicht, es blieb bei diesem „bearish engulfing pattern“, daran konnte das Verkürzen der Verluste auf am Ende 224 Punkte nichts ändern.

Was man auch nicht unbedingt erwartet hätte, ist, dass sich das US-Index-Flaggschiff mit dem Ausbruch über das bisherige Rekordhoch, am 29.11.2024 bei 45.071 Punkten erreicht, so schwertut. Dass ein Hoch nicht gleich problemlos in einem zweiten Anlauf überwunden wird, sondern sich das auch mal ziehen kann, ist beim Dow Jones normal. Aber wir haben seit diesem Hoch neun Monate ins Land gehen sehen, inklusive eines misslungenen Ausbruchsversuches im Januar. Der dritte Anlauf startete im Juli. Und das Risiko, dass auch der scheitert, ist mit dem gestrigen Handelstag ein wenig gestiegen, zumal der Index dabei an der 20-Tage-Linie abdrehte, die für kurzfristige Trader oft ein Leitstrahl ist.

Expertenmeinung: Da sollte man beim Dow Jones besser in den kommenden Tagen und Wochen genau hinschauen. Auch und gerade, weil man als Verkäufer oder bärischer Trader ja nicht wirklich ohne Argumente dastehen würde.
Am Donnerstag kam ja nicht nur die Meldung über das Treffen Trump/Putin, es war auch der erste Tag, an dem die teilweise drastischen US-Einfuhrzölle wirklich starteten. Und damit dürfte vielen zurück ins Bewusstsein gerückt sein, dass die bislang harmlosen Steigerungsraten bei den Verbraucherpreisen erst jetzt einen „Booster“ bekommen, der sich dann, wenn die vor den Zöllen gezielt hochgefahrenen Lagerbestände abverkauft sind, auswirken dürfte. Während zugleich die massiven Abwärtskorrekturen bei der Zahl neu geschaffener Arbeitsplätze in den USA andeuten, dass der Arbeitsmarkt deutlich weniger stark ist, als man bis dahin dachte.
Steigende Preise und ein Arbeitsmarkt, der kippen könnte … auch, weil Arbeitsplätze durch investierende ausländische Unternehmen ihre Zeit brauchen würden … das ist eine ungute Mixtur. Die US-Verbraucher sind weiterhin eher skeptisch, die Einkaufsmanager ebenfalls … dass die Anleger auf Dauer gegen den Strom optimistisch bleiben, ist da nicht zu erwarten. Es ist nur die Frage, wann die Stimmung beim Dow Jones und den anderen großen US-Indizes kippt. War dieses „bearish engulfing pattern“ das Startsignal?
Es könnte zumindest die Zahl derer, die angesichts dieses Charts die Stirn runzeln, deutlich vergrößern. Wirklich problematisch würde es für die Bullen hier aber erst, wenn der Dow Jones als ersten Schritt die aktuell bei 42.940 Punkten verlaufende 200-Tage-Linie und als zweiten Schritt die markante Supportlinie bei 41.845 Punkten brechen sollte. Was indes so lange als Möglichkeit im Raum steht, bis ein Befreiungsschlag gelingt. Und dafür muss er über diese schon mehrfach vergebens attackierte Bestmarke von 45.071 Punkten hinaus und, idealerweise, umgehend Anschlusskäufe sehen. Was möglich, aber nicht wahrscheinlich genug ist, um die Unterseite aus den Augen zu lassen!
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