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Die richtige Motivation
Für Ihre Erfolgsaussichten als angehender Trader ist es zunächst entscheidend, dass Sie aus der richtigen Motivation heraus traden möchten. Wer schnell reich werden möchte, der sollte besser gleich ins Casino gehen oder sich einen Lottoschein kaufen. Denn Trading ist vor allem eines: Harte Arbeit. Auf dem Weg zum erfolgreichen Trading werden Sie etliche Durststrecken, Verluste und Frustrationen erleben. Diese Herausforderungen gilt es zu überwinden, sodass Sie Ihr Bewusstsein stärken und Ihre Fähigkeiten schrittweise im Lauf der Jahre verbessern. Wem dies zu anstrengend oder zu langwierig erscheint, der sollte vielleicht doch lieber einen normalen Angestellten- oder Nebenjob ins Auge fassen. Denn damit bekommen Sie eine feste regelmäßige Bezahlung, mit der Sie an der Börse nicht rechnen dürfen. Eher im Gegenteil: Es kann durchaus vorkommen, dass Sie für Ihre Arbeit sogar noch draufzahlen – und zwar immer dann, wenn Sie unterm Strich Verluste erleiden.
Demgegenüber steht jedoch das Potenzial sich im Erfolgsfall von allen Abhängigkeiten zu befreien und finanzielle und räumliche Freiheit zu genießen. Wenn Sie also ein Interesse an den Finanzmärkten haben und darüber hinaus an Selbstständigkeit und Freiheit interessiert sind, dann kann Ihnen der Job als Trader den Weg dorthin ebnen. Um letztendlich am Ziel anzukommen, gilt es jedoch einiges zu lernen. Dazu zählen beispielsweise der richtige Umgang mit Verlusten sowie die Herausforderung, die eigenen Emotionen in den Griff zu bekommen und Durststrecken zu überwinden. Daneben gibt es natürlich noch weitere Bedingungen, die Sie als Trader erfüllen sollten.
Wieviel Startkapital Sie fürs Trading benötigen
Wie viel Startkapital Sie für Ihr Trading benötigen, hängt in erster Linie von Ihrer Handelsstrategie ab. Generell gilt: Je kurzfristiger Sie handeln, desto höher ist in der Regel Ihr Einsatz pro Trade, damit Sie nach Handelsgebühren einen nennenswerten Gewinn erzielen. Ihr Kapitalbedarf richtet sich darüber hinaus auch danach, wie viele Trading-Gelegenheiten Sie wahrnehmen wollen und können. Je seltener Sie bei Ihrer Strategie ein Einstiegssignal bekommen, desto weniger Kapital werden Sie insgesamt benötigen. Bei einer hohen Schlagzahl an Tradesignalen hingegen ist ein höherer Kapitalstock von Vorteil, damit Sie möglichst viele Trades mit positivem Chance-Risiko-Verhältnis gleichzeitig durchführen können. Und natürlich spielt in Sachen Startkapital auch eine große Rolle, ob Sie beruflich oder als Hobby nebenher traden möchten. In beiden Fällen sind völlig unterschiedliche Startbeträge erforderlich.
Trading als Hobby oder Beruf?
Ein Hobbytrader kann durchaus mit einer überschaubaren Depotgröße ab 3.000 Euro starten und versuchen, diesen Betrag mit gezielten mittelfristigen Trades zu vergrößern. Auch kleinere Einstiegsbeträge sind theoretisch denkbar, beispielsweise um die ersten Erfahrungen mit echtem Geld zu sammeln. Mehr Spaß macht Trading natürlich ab 10.000 Euro aufwärts.
Wer als Berufstrader vom Handel an den Finanzmärkten leben möchte, für den sind eher sechsstellige Größenordnungen relevant. Wer beispielsweise mit 200.000 Euro an den Start geht, für den ist eine Jahresrendite von +20% ausreichend, um vor Steuern einen Jahresgewinn in Höhe von 40.000 Euro zu erzielen. Mit 100.000 Euro Startkapital hingegen würden Sie bereits +40% Jahresperformance benötigen, um denselben Gewinn zu erzielen. Mit einer durchschnittlichen jährlichen Performance in dieser Größenordnung können Sie realistischerweise eher nicht planen.
Planen Sie Verlustjahre und Durststrecken mit ein
Falls Sie regelmäßig Geld für Ihren Lebensunterhalt entnehmen, müssen Sie natürlich auch einkalkulieren, dass Sie zum einen Durststrecken und einzelne Verlustjahre verzeichnen und dass Sie Ihren Kapitalstock zum anderen ja möglichst auch vermehren möchten. Daher sollte das Startkapital für angehende Berufstrader eher zwischen 300.000 Euro und 500.000 Euro liegen. Über ein solches Kapital werden jedoch die wenigsten von Ihnen verfügen. Dazu kommt: Wer seinen Lebensunterhalt als Trader verdienen möchte, der sollte möglichst schon einige Jahre relativ erfolgreich, d.h. profitabel, an den Märkten unterwegs sein. Ansonsten wird aus einem relativ großen Vermögen relativ rasch ein kleines… Es empfiehlt sich daher, zu Beginn nicht gleich alle seine finanziellen Reserven zu mobilisieren, sondern zunächst zu versuchen, mit einem etwas geringeren Betrag zu starten. Läuft es gut, so spricht nichts dagegen, nach und nach etwas mehr Kapital aufs Depotkonto zu überweisen. Kommt es jedoch entgegen den eigenen Erwartungen zu Schwierigkeiten oder Rückschlägen, so wirken sich diese nicht ganz so dramatisch aus, als wenn ein Trader bereits all seine Finanzreserven „im Feuer“ hat. Erfahrene Trader werden hier bestimmt zustimmen.
Ihr Zeiteinsatz fürs Trading
Genau wie beim Startkapital gilt auch beim Thema Zeit: Je kurzfristiger Ihr Trading-Ansatz, desto mehr Zeit werden Sie in der Regel dafür aufwenden müssen. Wer beispielsweise im Schnitt nur einmal im Monat einen neuen Swing- oder Positionstrade eingeht, der hat im Gegensatz zum Daytrader, der täglich einige Stunden vor dem Rechner sitzt, einen verhältnismäßig geringen Zeitaufwand. Grundsätzlich gilt, dass Sie so viel Zeit zur Verfügung haben sollten, wie es Ihr bevorzugter Trading-Stil erfordert – inklusive Vor- und Nachbereitung Ihres Tradings. Besser ist es jedoch umgekehrt: Sie sollten sich gleich zu Beginn eine Trading-Strategie auswählen, die Sie mit der Ihnen zur Verfügung stehenden Zeit entspannt und stressfrei durchführen können.
Schneller Reichtum durch Trading ist reine Illusion
Mit wenig Zeiteinsatz durch Trading schnell reich zu werden ist eine reine Illusion. Um vom Trading leben zu können, wird neben ausreichend Kapital in sechsstelliger Höhe auch ein Großteil Ihrer Arbeitszeit in Ihre Trading-Aktivitäten fließen. Dazu gehören auch Themen wie Backtesting und Recherchen sowie Weiterbildungen durch Seminare, Webinare, Kurse und Fachbücher. Und natürlich besteht immer auch die Gefahr des Scheiterns. Nicht wenige ambitionierte Trader fahren früher oder später ihr Depot an die Wand. Dazu genügt bereits ein entscheidender Fehler, z.B. wenn die Verluste bei einem gehebelten Trade nicht strikt genug begrenzt werden. Die allererste Aufgabe des Traders ist es daher, das bestehende Kapital stets so zu schützen, dass er auch nach mehreren aufeinanderfolgenden Verlust-Trades weiterhin im Spiel bleiben kann. Das bedeutet, die Positionsgrößen bei unvermeidlichen Verlustserien eher zu verringern als zu erhöhen, selbst wenn der Weg aus dem Wellen-Tal dann etwas länger dauern sollte. Doch wer diszipliniert vorgeht und seine Emotionen auch in turbulenten Situationen fest im Griff hat, der könnte gute Aussichten haben, ein erfolgreicher Trader zu werden.
