SMA Solar Aktie Prognose SMA Solar: Kleine Meldung, große Reaktion

News: Aktuelle Analyse der SMA Solar Aktie

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen der SMA Solar Aktie

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Als Reaktion auf eine deutliche Senkung der 2025er-Gewinnprognose brach die Aktie des Solar-Wechselrichter-Herstellers SMA Solar Anfang letzter Woche an nur einem Tag um 29,3 Prozent ein. Seither steigt sie aber wieder. War bzw. ist es klug, hier die Hand aufzuhalten?

Die aktuelle Umsatzentwicklung habe sich noch einmal deutlich verschlechtert, hieß es. Und man sieht auch für die kommenden Jahre eine schlechtere Gemengelage als bislang gedacht, so SMA Solar in der am 1. September veröffentlichten Ad-hoc-Meldung.

Daraufhin wurde zwar der Umsatzausblick nur leicht nach unten korrigiert – von bislang 1,50 bis 1,55 Milliarden auf 1,45 bis 1,50 Milliarden Euro. Aber man sieht sich mit einem massiven Margendruck und Kosten für die Anpassung an die Gesamtsituation konfrontiert, daher fiel die Senkung des Gewinnausblicks in keiner Weise harmlos aus:

Nach bislang 70 bis 80 Millionen Euro operativem Gewinn auf EBITDA-Basis rechnet der Vorstand für das laufende Jahr jetzt mit einem Verlust, der zwischen 30 und 80 Millionen gesehen wird. Da die Nachfrageentwicklung beim weltweit als Nummer 6 gesehenen Hersteller von Wechselrichtern auch in den kommenden Jahren schwierig bleiben soll, ist damit offen, ob es 2026 ff. etwas wird mit einem Gewinn. Der Crash, den die Aktie daraufhin aufs Parkett legte, war also nicht überraschend.

Expertenmeinung: Doch schon am nächsten Tag wurde wieder gekauft. Und aktuell scheint es, als wolle man sogar versuchen, die durch die Gewinnwarnung entstandene Abwärts-Kurslücke, die bis 22,50 Euro reicht, zu schließen. Das wäre dann nachvollziehbar, wenn man unterstellen könnte, dass die Aktie in dieser ersten Reaktion deutlich zu weit gefallen ist und die Sache am Ende weniger heiß gegessen wird, als sie gekocht wurde. Aber nüchtern betrachtet fehlt es dafür an Argumenten. Wer da seit Dienstag vergangener Woche einsteigt, agiert hoch riskant, zumal:

SMA Solar Aktie: Chart vom 08.09.2025, Kurs 18,85 Euro, Kürzel: S92 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
SMA Solar Aktie: Chart vom 08.09.2025, Kurs 18,85 Euro, Kürzel: S92 | Quelle: TWS

Es ist ja nicht so, dass die Analysten nach dieser Ad-hoc-Meldung über anstehende Verluste den Daumen gehoben hätten. Ein einziger Experte bezeichnete diese Meldung als „reinigendes Gewitter“ (Jefferies), was andeuten würde, dass man jetzt am Tiefpunkt angekommen wäre. Aber dieser Analyst des US-Investmenthauses Jefferies vergab deswegen kein „Kaufen“-Rating, sondern setzte die Aktie nur von „Verkaufen“ auf „Halten“ und platzierte ein Kursziel von 16 Euro. Ein Ziel, das die Käufer jetzt bereits weit überboten haben!

Und bis auf die Berenberg Bank, die im August nach den Halbjahreszahlen von SMA Solar ein Kursziel von 21 Euro vergeben hatte („Halten“), haben auch die anderen Banken, die die Aktie regelmäßig einschätzen, reagiert. Die neuen Ziele liegen bei 15,50, 16 und 17 Euro mit der Einschätzung „Halten“ und einmal sogar bei 13 Euro mit der Einstufung „Verkaufen“.

Hier auf dem aktuellen Kurslevel darauf zu spekulieren, dass die Aktie wieder an den vor der Gewinnwarnung gesehenen Schlusskurs von 22,50 Euro läuft, diesen überbietet und damit die Chance hätte, mit Kursen über 25 Euro sogar ein mittelfristiges Kaufsignal zu generieren, ist ambitioniert. Und das ist noch sehr defensiv ausgedrückt. Ich würde die Aktie derzeit nicht anfassen, denn solange nicht SMA Solar selbst meldet, dass man aus dem Tal der Tränen heraus ist, ist da zwar jederzeit Luft für den Kurs … aber eben vor allem nach unten.

Quellenangaben:
adhoc-Meldung über die Anpassung der 2025er-Prognose, 01.09.2025:
https://www.sma.de/investor-relations/ad-hoc-mitteilungen/detail/eqs-adhoc-sma-passt-umsatz-und-ergebnisprognose-fuer-das-geschaeftsjahr-2025-an-und-erweitert-restrukturierungsmassnahmen

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

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Gegenüber dem im April ausgebildeten Jahres-Verlaufstief bei 11,85 Euro hat sich die SMA Solar-Aktie aktuell fast im Kurs verdoppelt. Zugleich wäre sie jetzt auf dem Sprung, eine Bodenbildung zu vollenden. Die Frage ist aber, ob man diesem Braten trauen könnte?

Die Halbjahresergebnisse waren finster. Zwar hatte der Hersteller von für die Solarindustrie erforderlichen Wechselrichtern eine Reihe an Einmaleffekten in der Bilanz, die das Ergebnis drückten. Außerdem hielt man an der bisherigen, wenngleich mageren Gesamtjahresprognose fest und präzisierte diese „nur“ auf das untere Ende der Umsatz- und EBITDA-Prognose. Aber das wäre ja kein Argument für eine nachhaltige Aufwärtswende. Dazu müssten Umsatz und Margen nachhaltig anziehen. Und bislang kann man das zwar hoffen, aber mehr auch noch nicht. Ist es also nur das „Prinzip Hoffnung“, das die Aktie jetzt in diese aussichtsreiche, charttechnische Position gebracht hat?

Denn aussichtsreich ist diese allemal. Sie sehen im Chart, dass SMA Solar nahe einer Widerstandszone bei 24,70/24,88 Euro notiert, an der die Aktie seit März zweimal nach unten abgewiesen wurde. Gelänge diesmal der Ausbruch, wäre der Weg an das untere Ende der immensen Abwärts-Kurslücke zwischen grob 31 und 40 Euro aus dem vergangenen Sommer frei. Und einen soliden „Unterbau“ hätte ein Ausbruch nach oben auch. Denn im Vorfeld wurde die obere Hälfte der seit November 2024 bestehenden Handelsspanne, die im Bereich 17,15/17,45 Euro zu finden ist und durch die 200-Tage-Linie verstärkt wird, perfekt verteidigt. Aus rein charttechnischer Sicht sieht es hier also verheißungsvoll aus. Aber ist das genug?

Expertenmeinung: Könnte man unterstellen, dass SMA Solar eine Aktie ist, die überzogen stark abverkauft wurde und daher auf diesem Level von der Bewertung her „billig“ ist, könnte ein potenziell bullisches Chartbild und die Hoffnung auf eine baldige Verbesserung der Lage für einiges an Spielraum nach oben sorgen. Zumal diese Hoffnung zuletzt verstärkt wurde, indem die USA ihre restriktive Haltung gegenüber Subventionen für Solar-Projekte zuletzt abgemildert haben. Aber diese Aktie ist eben nicht „billig“.

Zwar setzen die Analysten weitgehend darauf, dass der für 2025 netto nahe der Nulllinie gesehene Gewinn im kommenden Jahr wieder in eine Region um 1,10 bis 1,20 Euro pro Aktie anziehen könnte. Aber das Umfeld dafür müsste sich erst einmal manifestieren. Und trotz dieser verhalten optimistischen Erwartung sehen vier von fünf Analysten, die diese Aktie zuletzt einstuften, SMA Solar nur als Halteposition. Und der fünfte wertet nicht mit „Kaufen“, sondern sogar nur mit „Underperform“. Und das durchschnittliche Kursziel? Das liegt bei 18,60 Euro … und damit weit unter dem Kurslevel, den die Aktie aktuell erreicht hat. Billig ist SMA Solar also nicht. Was hieße:

Wollte man im Fall eines Ausbruchs über den Widerstandsbereich 24,70/24,88 Euro mitziehen, sollte man das daher lieber nicht mit großem Kapitaleinsatz und einem Investment-Anspruch tun, sondern das als reine Trading-Position ansehen, die man, sollte es zu einer Bullenfalle kommen, sofort wieder über Bord wirft. Mehr würde ich diesem „Braten“ derzeit nicht zutrauen.

SMA Solar Aktie: Chart vom 26.08.2025, Kurs 23,36 Euro, Kürzel: S92 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
SMA Solar Aktie: Chart vom 26.08.2025, Kurs 23,36 Euro, Kürzel: S92 | Quelle: TWS

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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Die Aktie des Solar-Wechselrichter-Herstellers SMA Solar hatte einen langen, weitreichenden Abstieg hinter sich, bevor es letzten Herbst in eine Bodenbildung ging. Zwei Versuche, diese zu vollenden, sind gescheitert, jetzt versucht man es ein drittes Mal. Was steckt dahinter?

Auslöser der Kursgewinne zur Wochenmitte war die Aussage eines republikanischen US-Senators, der mitteilte, dass man in Bezug auf Solar-Dachanlagen an Änderungen der Steuerbegünstigungen arbeite. Zuletzt hatte ein Ausschuss vorgeschlagen, dass man in Trumps Steuergesetz beschließen solle, dass steuerliche Begünstigungen für Solar- und Windenergie deutlich reduziert und ab 2028 dann komplett gestrichen werden. Das hatte Anfang vergangener Woche zu einem Crash bei US-Solaraktien geführt und SMA Solar als Zulieferer der unentbehrlichen Wechselrichter mit gedrückt. Jetzt könnte es sein, dass die Steuergutschrift für Solar-Dachanlagen doch nicht vorzeitig endet. Das führte dazu, dass die US-Aktien der Branche am Mittwoch wieder leicht anzogen, aber:

Der Markt an sich ist problematisch, das hängt keineswegs an den derzeit im Raum stehenden Restriktionen der US-Regierung, das geht schon längere Zeit so. Die Konkurrenz ist groß, das Angebot übersteigt die Nachfrage und überall besteht die Unsicherheit, wie es mit den Förderungen weitergeht, nicht nur in den USA. Das hatte bei SMA Solar zu drastisch gedrückten Margen geführt und die Aktie von einem Rekordhoch bei 112,70 Euro vor fast genau zwei Jahren auf 10,94 Euro im November 2024 gedrückt. Was bedeutet:

SMA Solar Aktie: Chart vom 25.06.2025, Kurs 20,64 Euro, Kürzel: S92 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
SMA Solar Aktie: Chart vom 25.06.2025, Kurs 20,64 Euro, Kürzel: S92 | Quelle: TWS

Davon mal abgesehen, dass im Senat derzeit über alles Mögliche in Bezug auf Trumps Steuergesetz diskutiert wird und völlig offen ist, was am Ende entschieden wird, wäre eine Beibehaltung der Förderungen für Dachanlagen in den USA kein „Game Changer“ für die Branche. Die Dimension des Kurssprungs am Mittwoch erscheint daher deutlich überzogen.

Aber man darf vermuten, dass diese Meldung aus den USA auch nur der Auslöser der Rallye war, deren Dimension dürfte andere Gründe gehabt haben:

Expertenmeinung: Das hohe Volumen an Leerverkäufen in dieser Aktie. Die extremen Kursverluste und die beiden abverkauften Ausbruchsversuche im März und im Mai haben dazu geführt, dass wir hier größere Bestände an Short-Positionen haben. Trader, die eine Aktie wie in diesem Fall SMA Solar leer verkauft haben, haben sich dazu zuvor Aktien „geliehen“, die sie dann mit dem Ziel, den Kurs weiter zu drücken und später billiger zurückkaufen zu können, am Markt verkauft haben. Um eine solche Position wieder zu schließen, muss die betreffende Aktie in der gleichen Stückzahl, in der man sie zuvor leer verkauft hat, gekauft werden. Erst wenn der Verleiher seine Aktien zurückbekommen hat, ist die Sache abgeschlossen.

Was dann eine wunderbare Sache ist, wenn die Aktie nach dem eigenen Leerverkauf wirklich weiter fällt … aber zu einer Katastrophe werden kann, wenn sie steigt. Denn um sich Aktien zu leihen, muss man nur eine eher kleine Sicherheit hinterlegen. Wenn die Aktie dann aber über diese Sicherheit hinaus steigt, muss man massiv draufzahlen. Wenn es dumm kommt, sogar mehr, als man hat. Daher sind Leerverkäufer genötigt, bei zu starken Kursanstiegen sofort ihre Positionen zu schließen. Oft zwar mit Verlust, aber besser, als würde der noch viel größer. Dadurch werden sie sozusagen „ausgequetscht“, daher nennt man eine solche Situation auch „Short Squeeze“.

Diese Nachricht aus den USA hätte vermutlich weit weniger Kursgewinn generiert, wenn nicht so viele hier auf der Short-Seite gewesen wären. Aber dadurch reichten ein paar Prozent Kursgewinn über das hinaus, was die meisten Leerverkäufer verkraften können … und schon wurde die Rallye immer größer, weil die Rückkäufe der Leerverkäufer einen noch größeren Überhang auf der Käuferseite auslösten. Aber das heißt auch, dass man in Bezug auf die Frage, ob wir hier gerade Tag 1 der großen Aufwärtswende bei SMA Solar sehen, vorsichtig sein sollte.

Wenn eine solche „Squeeze“ vorüber ist, werden sich die Marktteilnehmer fragen, ob das, was jetzt an Nachrichten vorliegt, eine echte Wende unterfüttert. Und ein „vielleicht ändern wir diesen Passus“ in Bezug auf die Förderungspolitik nur eines Landes unterfüttert sie nicht.

Rein charttechnisch würde SMA Solar ein markant bullisches Signal abliefern, falls die Käufe weitergehen und es gelänge, die beiden letzten Zwischenhochs bei 22,84 und 24,70 Euro zu überwinden. Aber solange sich das Gesamtbild für die Solarbranche nicht wieder glaubhaft aufhellt, sollte man ein solches Signal auch nur auf charttechnischer Ebene traden und nicht davon ausgehen, dass ein solcher Ausbruch, der einen Short Squeeze zum Ursprung hat, in Stein gemeißelt wäre.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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Das Ergebnis des 1. Quartals war mies, aber weniger schlimm als von einigen erwartet. Das führte dazu, dass SMA Solar nach den Zahlen eine Hoffnungsrallye startete. Aber jetzt kommen Nachrichten, die andeuten, dass es doch so schlimm kommen könnte wie befürchtet.

Das am 8. Mai auf den Tisch gelegte Ergebnis des 1. Quartals 2025 war unerfreulich, lag aber aus Sicht des Herstellers von Solar-Wechselrichtern im Rahmen der Erwartungen. Der Umsatz kam gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9,4 Prozent zurück, die operative Gewinnmarge (EBITDA-Marge) halbierte sich gegenüber den 13,8 Prozent im 1. Quartal 2024 mit jetzt 7,5 Prozent fast. Das EBITDA selbst (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) halbierte sich tatsächlich und fiel von 49,9 Millionen ein Jahr zuvor auf 24,8 Millionen Euro.

Was die Anleger hoffnungsvoll stimmte, war der Umstand, dass SMA Solar trotzdem die bisherige Jahresprognose, nach der man einen Umsatz von 1,50 bis 1,65 Milliarden Euro (2024: 1,53 Mrd.) und ein EBITDA von 70 bis 110 Millionen (2024: -16 Mio.) erreichen will, nicht gesenkt wurde, sondern „nur“ avisiert wurde, dass man da jetzt eher das untere Drittel der Prognosespannen anpeilt.  Doch dann kamen am späten Montagabend höchst ungute Nachrichten aus den USA:

Expertenmeinung: Im Rahmen des derzeit im US-Senat „verhackstückten“ US-Steuerreform-Gesetzes schlägt ein Ausschuss vor, die Steuergutschriften für Solar- und Windenergie ab dem kommenden Jahr auf 60 Prozent zu reduzieren und 2028 dann komplett zu streichen. Das führte bei den US-Solarunternehmen wie SolarEdge oder First Solar am Dienstag zu dramatischen Kursverlusten, denen sich auch der „Ausrüster“ SMA Solar nicht ganz entziehen konnte. Zwar ist erstens offen, wie stark das SMA Solar am Ende treffen würde und zweitens, ob dieser Vorschlag am Ende überhaupt durchgeht. Aber für den Moment führte das dazu, dass das Chartbild der Aktie wieder kritisch aussieht.

SMA Solar Aktie: Chart vom 17.06.2025, Kurs 18,03 Euro, Kürzel: S92 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
SMA Solar Aktie: Chart vom 17.06.2025, Kurs 18,03 Euro, Kürzel: S92 | Quelle: TWS

Der mit der Hoffnungsrallye in der ersten Maihälfte vollzogene, erneute Ausbruch aus der Handelsspanne zwischen 10,94/12,31 und 17,03/17,30 Euro droht dadurch zu scheitern. Wobei auffällt, dass das Mai-Hoch ohnehin recht deutlich unter dem des ersten Ausbruchs vom März lag und ein Versuch, wieder Fahrt aufzunehmen, in der Vorwoche genau an der 20-Tage-Linie abgewiesen wurde, was auf aktiv agierende Bären hindeutet. Was bedeutet:

Die Ausgangslage war ohnehin schon nicht gerade bullisch, bevor diese Nachrichten aus den USA die Aktie am Dienstag um 8,1 Prozent drückten. Aber jetzt steht die Sorge im Raum, dass sich der ohnehin schon heftige Druck auf Umsatz, Marge und Gewinn noch intensivieren könnte. Sollte die Aktie mit Schlusskursen unter 17,03 Euro in diese jetzt von oben erneut angelaufene Handelsspannen zurückfallen, könnte die 200-Tage-Linie bei 16,42 Euro zwar noch eine Art letztes Halteseil für die Bullen werden … aber darauf wetten würde ich lieber nicht.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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Der Mittwoch war kein guter Tag, um auf der Short-Seite zu stehen. Für den Gesamtmarkt nicht, für viele Einzelwerte nicht, aber ganz besonders nicht bei SMA Solar. Eine Kursexplosion von 33,92 Prozent war wie ein „Crash nach oben“. Was steckte dahinter?

Der Ausblick auf 2025. Der Hersteller von Solarwechselrichtern lieferte am Mittwochmorgen vorläufige Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr ab und legte zugleich eine Prognose für 2025 vor. Der Blick zurück war grausig, aber 2024 ist ja nicht nur längst vorbei, der Chart zeigt, dass man den Umsatzrückgang nebst Abstieg in die Verlustzone ja bereits eingepreist hatte. Wichtig war daher nur, was kommen soll. Und da konnte SMA Solar ein paar Lichtblicke liefern:

SMA Solar Aktie: Chart vom 05.03.2025, Kurs 18,32 Euro, Kürzel: S92 | Online Broker LYNX
SMA Solar Aktie: Chart vom 05.03.2025, Kurs 18,32 Euro, Kürzel: S92 | Quelle: TWS

Der Umsatz soll mit 1,50 bis 1,65 Milliarden Euro tendenziell etwas besser ausfallen als die 1,53 Milliarden des Jahres 2024. Die bisherigen Erwartungen der Analysten hatten im Schnitt knapp unter 1,5 Milliarden gelegen – das war also durchaus schon mal gut. Der Haken dabei ist allerdings, dass SMA Solar mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 70 und 110 Millionen Euro plant. Nach dem Verlust von 16 Millionen im Vorjahr natürlich ein Schritt nach vorne, nur hatten die Experten, die mit weniger Umsatz rechneten, beim Gewinn dafür mehr erwartet:

Die durchschnittliche Prognose des 2025er-EBITDAs lag bei 105 Millionen Euro und damit am oberen Ende der jetzt avisierten Range. Warum gab es dann eine derart extreme Reaktion der Aktie?

Expertenmeinung: Zum einen, weil dabei die wichtige Widerstandszone 16,88 bis 17,15 Euro überboten wurde. Das dürfte so manchen Kauf im Rahmen von Stop-Loss-Eindeckungen der Leerverkäufer, sprich der Bären, ausgelöst haben. Zudem dürften rein technisch orientierte Trader auf die mit dem Anstieg über diese Zone vollendete Bodenbildung reagiert haben. Zum anderen aber vermutlich auch, weil die Aktie dadurch auf einmal an einem Tag im Fokus stand, an dem am Gesamtmarkt zügellos gekauft wurde, wie man es selten sieht. Da dürfte so mancher eher unlimitiert auch hier mit zugegriffen haben. Was indes für die Tragfähigkeit der Aufwärtswende ein Problem werden könnte.

Denn bis gegen 10 Uhr bekam man die Aktie noch unter 16 Euro. Wer da bereits früh am Vormittag einstieg, sitzt jetzt auf dicken Gewinnen und blickt womöglich beim Vergleich des Kursanstiegs in Relation zu SMA Solars EBITDA-Prognose ein wenig skeptisch auf den Chart. Zumal der Sprung über eine wichtige Hürde nur eine Annäherung an eine andere bedeutet, denn die 200-Tage-Linie, die heute um die 20,75 Euro notieren dürfte, ist bereits sehr nah gekommen. So gesehen ist es offen, ob die Bullen hier wirklich gekommen sind, um zu bleiben.

Diesen Kursgewinn mit einem Stoppkurs abzusichern, für den man diese gerade genommene Hürde bei 16,88 zu 17,15 Euro als Orientierung hernehmen könnte, ist daher zwingend. Jetzt noch diesem gewaltigen Satz hinauf in eher dünne Luft hinterherzulaufen, eher nicht.

Quellen:
Vorläufiges Ergebnis 2024, 05.03.2025: https://www.sma.de/investor-relations/corporate-news/detail/eqs-news-sma-gruppe-veroeffentlicht-vorlaeufige-ungepruefte-zahlen-fuer-das-gesamtjahr-2024-und-gibt-prognose-fuer-das-geschaeftsjahr-2025-bekannt

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