Es scheint, als würden die Anleger aktuell nach Aktien suchen, die noch nicht überzogen gelaufen sind und zugleich eine taugliche Basis für höhere Kurse zu bieten hätten. Gestern fand man da unter anderem Symrise, wodurch ein wichtiges, charttechnisches Signal gelang.
Die Entwicklung, Herstellung und der Vertrieb von Duft- und Aromastoffen ist zwar nicht gerade ein dynamischer Wachstumsmarkt, aber dafür auch im Fall gesamtwirtschaftlicher Schwächephasen weniger gefährdet, in ein tiefes Loch zu fallen. Die Kunden sind meist Hersteller von Gütern des täglichen Bedarfs aus der Kosmetik- und Nahrungsmittelindustrie, ein konstantes, stabiles Umfeld … wodurch der Umsatz bei Symrise auch in den Jahren von Corona und Inflation stetig wuchs.
Zwar sieht das Unternehmen laut der Ende April vorgelegten Ergebnisse zum ersten Quartal „nur“ ein Umsatzwachstum zwischen fünf und sieben Prozent im laufenden Jahr und strebt eine operative Gewinnmarge an, die mit 21 Prozent nur einen Prozentpunkt über der des Jahres 2024 liegt. Aber Robustheit kann manchmal durchaus „sexy“ sein, wenn andere Unternehmen, die in den Jahren zuvor mit steigenden Unternehmensgewinnen glänzen konnten, unter Druck stehen, wie z.B. die Autobauer oder die Chemie.
Trotzdem gab es bei Symrise einen Malus, der den Einstieg in die Aktie riskant machte: die sehr teure Bewertung. Symrise wies in den vergangenen zehn Jahren Bewertungen über das Kurs-/Gewinn-Verhältnis aus, die zwischen 30 und 50 lagen. Das war für ein Gewinnwachstum zwischen zehn und zwanzig Prozent einfach zu teuer, eine Bereinigung dieser hohen Bewertung hätte die Aktie jederzeit deutlich drücken können. Aber dieses Problem hätte sich jetzt ja relativiert, wir sehen es im Chart:
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Symrise Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Diese deutliche Korrektur hat jetzt stattgefunden. Der Kurs korrigierte von 125 Euro im vergangenen Oktober auf 88,56 Euro Ende März. Da der Gewinn 2025 von den Analysten auf Basis der unternehmenseigenen Umsatz- und Margenprognose um elf bis zwölf Prozent höher erwartet wird, der Kurs aber im Vergleich zum Oktober-Hoch auch jetzt noch 15 Prozent tiefer liegt, ist das Kurs-/Gewinn-Verhältnis auf gut 27 gefallen. Immer noch kein Schnäppchen, aber eben auch nicht mehr überbewertet.

Steigt die Aktie deutlich und schnell weiter, wäre sie dadurch zwar schnell wieder relativ teuer. Aber die jetzt moderatere Bewertung könnte im Verein mit dem positiven Signal, welches das Chartbild zum Start in den Juni liefert, eine Basis für einen kurzfristigen Trade oder einen gezielt mittelfristig ausgelegten Einstieg sein, bei dem der Anleger es nicht eilig hat und ein Auf und Ab gelassen hinnimmt:
Nach der Vollendung eines tadellosen Doppeltiefs Ende April lief Symrise, geführt von der 20-Tage-Linie, an die 200-Tage-Linie heran. Dort kam der Kurs zunächst ins Stocken, schaffte aber am Montag einen Schlusskurs über dieser Linie, während die 20-Tage-Linie unübersehbar als effektive Unterstützung fungierte. Damit ist der Weg zwar erst einmal nur an die Widerstandslinie bei 108,44 Euro frei, über der dann mehr Spielraum in Richtung 119 Euro entstehen würde. Aber solange die Aktie diese beiden gleitenden Durchschnitte der letzten 20 und 200 Börsentage, die aktuell zu einem Kreuzsupport werden, nicht mit Schlusskursen unter 103 Euro wieder deutlicher unterschreitet, ist die Chance nach oben derzeit größer als das Risiko eines erneuten, größeren Abverkaufs.
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