Während die Anleger Diageo längst abgeschrieben haben, könnte sich gerade jetzt die vielleicht spannendste Gelegenheit seit Jahren auftun.
Katerstimmung mit Comeback-Potenzial
Alkoholproduzenten galten lange als sichere Nummer, Diageo war sogar ein echter Dauerläufer. Über Jahre, sogar Jahrzehnte, ging es mit dem Kurs stetig bergauf. Aktuell ist aber wohl kaum eine Branche so unbeliebt – und genau aus diesem Grund sollte man sich den Sektor sehr genau anschauen.
Nach dem Boom ab 2020 hat die Branche derzeit mit einem ordentlichen Kater zu kämpfen. Der Gewinn von Diageo ist in den letzten beiden Geschäftsjahren (das Geschäftsjahr von Diageo endet im Juni) um 14 und 15 % eingebrochen.
Dass die Aktie in Anbetracht dieser Geschäftszahlen eingebrochen ist, ist vollkommen verständlich. Der Abverkauf könnte jedoch zu weit geführt haben.
Diageo wird diese Krise wohl überstehen, ebenso wie jede Krise zuvor. Alkoholhersteller gehören zu den robustesten Geschäftsmodellen der Welt.
Tatsächlich ist die Wahrscheinlichkeit für eine Insolvenz in keiner Branche geringer. Es ist kein Zufall, dass viele Brauereien und Destillen jahrhundertealt sind.
Nach 400 Jahren: Das Ende der Geschichte?
Die Geschichte von Diageo reicht beispielsweise bis in das Jahr 1627 zurück.
Das Unternehmen hat also schon einige Krisen durchlebt und dürfte auch diese überstehen.
Heute gehören mehr als 200 Marken zum Portfolio, darunter Guinness Bier, Johnnie Walker, Smirnoff, Captain Morgan, Baileys, Gordons, Tanqueray und Ciroc, um nur einige zu nennen.
In den letzten zehn Jahren konnte der Umsatz von 14,00 auf 20,25 Mrd. GBP erheblich gesteigert werden.
Zuletzt lag die operative Marge bei über 20 %. Diageo ist demnach selbst „mitten in der Krise“ noch hochprofitabel.
Daher zeigt man sich in der Chefetage auch wenig beeindruckt und hat die Dividende konsequent weiter erhöht.
In den letzten beiden Jahren wurde die Ausschüttung von 3,65 auf 4,14 USD je Aktie gesteigert. Diageo kommt demnach auf eine Dividendenrendite von 4,40 %. Ein ähnliches Niveau hat die Dividendenrendite zuletzt während der Finanzkrise 2008/2009 erreicht.
Historisch günstig?
Beim KGV sieht es ähnlich aus. Aktuell liegt die Bewertung nach diesem Maßstab auf dem niedrigsten Niveau seit mehr als einem Jahrzehnt.
Entweder ist die Erfolgsgeschichte von Diageo nach etwa 400 Jahren zu Ende, oder es könnte sich um eine Gelegenheit handeln.
Schaut man sich frühere Krisen an, ergibt sich ein eindeutiges Muster. Nach jedem der drei Gewinneinbrüche der letzten 20 Jahre kam es anschließend zu einer schnellen Erholung.
Sollte sich dieses Muster ein viertes Mal wiederholen, ergibt sich daraus erhebliches Kurspotenzial.
Derzeit wird erwartet, dass das Ergebnis von Diageo in diesem Jahr um 4 % auf 6,80 USD je Aktie steigen wird.
Dabei würde es sich um die mit Abstand langsamste Erholung nach einer Krise handeln – in den vorherigen drei Fällen folgten Gewinnsprünge um 8, 21 und 15 %.
Mögliches Kursziel
Dass das Pendel so stark ausschlägt, liegt in der Natur der Sache. Die laufenden Kosten von Diageo sind überwiegend fix, daher führen relativ kleine Veränderungen auf der Nachfrageseite zu überproportionalen Gewinnsprüngen.
Sollte Diageo in den kommenden Monaten eine ähnliche Entwicklung verzeichnen wie bei jeder der vorherigen Krisen, ergibt sich daraus erhebliches Kurspotenzial. Nehmen wir beispielsweise an, dass der Gewinn um 8 % steigt, statt wie erwartet nur um 4 %.
In diesem Szenario würde der Markt überrascht werden, was eine Neubewertung der Aktie nach sich ziehen könnte.
Langjährig pendelt das KGV von Diageo um einen Wert von 19,7. Selbst bei einem KGV von 18 ergibt sich auf Sicht von 6 – 8 Monaten ein mögliches Kursziel von 127,72 USD.

Der Chart bezieht sich auf die Notierung in USD an der NYSE. Kunden von LYNX Broker können die Aktie selbstverständlich auch in GBP in London handeln.
Aus technischer Sicht wäre eine Rückkehr über 100 USD die Voraussetzung dafür. Solange das nicht gelingt, stehen die Bullen auf verlorenem Posten. Gelingt ein Anstieg über 100 USD, könnte das eine Erholung in Richtung 115,00 – 117,50 USD einleiten.
Fällt die Aktie jedoch unter 92,50 USD, muss mit weiteren Kursverlusten in Richtung 85,50 USD oder 80 USD gerechnet werden.
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