Auch im Luxus-Sektor ist der Wind mittlerweile rauer geworden. Aber Hermès vermochte, sich bislang besser gegen den Wind zu stemmen als andere Unternehmen der Branche. Das gelang auch im 1. Halbjahr 2025. Die Aktie fiel … aber manchen ist gut eben nicht gut genug.
Richtig ist: Der Nettogewinn kam in den ersten zwei Quartalen dieses Jahres gegenüber dem Vergleichszeitraum 2024 leicht zurück, von 2,37 auf 2,25 Milliarden Euro. Der Gewinn pro Aktie lag dadurch bei 21,39 Euro nach 22,58 im Vorjahreszeitraum. Da die Analysten derzeit im Schnitt mit einem minimal über 2024 liegenden Gewinn für das Gesamtjahr rechnen, ist das zumindest nicht ideal.
Aber Hermès wächst trotzdem … und die großen Konkurrenten Kering und LVMH tun es derzeit nicht. Hermès‘ Umsatz legte im ersten Halbjahr um gut sieben Prozent zu. Und auch, wenn die operative Gewinnmarge leicht von 42,0 auf 41,4 Prozent nachgab: Im Schnitt hatten die Analysten im Vorfeld mit nur 40,4 Prozent gerechnet. Dadurch konnte der Gewinn operativ, wenngleich nur leicht, von 3,15 auf 3,33 Milliarden Euro zulegen. Dass es unter dem Strich, beim Nettogewinn pro Aktie, leicht weniger wurde, das wirkt daher – passend zur Branche und den Problemen der Konkurrenz – wie ein „Luxusproblem“.
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Expertenmeinung: Dass das trotzdem manchen Anlegern zu wenig war, mag daran liegen, dass Hermès aufgrund seiner Bewertung eigentlich positive Überraschungen braucht. Denn es ist ein nicht unwesentliches Risiko, dass die Aktie aufgrund ihrer starken Marktposition so sehr bevorzugt wurde, dass sie in Bezug auf das Kurs-/Gewinn-Verhältnis viel höher bewertet ist als Kering oder LVMH. Konkret liegt dieses KGV für die derzeitige 2025er-Analysten-Gewinnschätzung bei 54 … das ist brisant teuer. Vor allem, weil das Wachstum derzeit zwar noch vorhanden, für eine solche Bewertung aber zu gering ist.

Aber das wäre ja bei leicht höher ausgefallenen Nettogewinnen auch nicht anders gewesen. Daher ist es keineswegs ausgemachte Sache, dass das gestrige Minus von 4,54 Prozent der Beginn eines neuen, größeren Abwärtsimpulses wird. Zwar ist es ungünstig, dass die Aktie dadurch an der mittelfristigen Abwärtstrendlinie abgewiesen wurde und durch diesen Abschlag deutlicher unter der bis Dienstag noch umkämpften 200-Tage-Linie notiert. Aber die Aktie hat dadurch in eine solide wirkende Unterstützungszone zwischen 2.224 und 2.277 Euro zurückgesetzt, die noch durch die bis in den Sommer 2022 zurückreichende, übergeordnete Aufwärtstrendlinie verstärkt wird.
Grundsätzlich könnte zwar auch diese Unterstützungszone brechen. Aber da die Ergebnisse grundsätzlich Hermès‘ Rolle als Branchenprimus bestätigen, besteht eine taugliche Chance, dass dieser große Pluspunkt trotz der immer noch eher teuren Bewertung die kleine Enttäuschung eines leicht unter den Erwartungen liegenden Nettogewinns aufwiegen kann.
Quellenangaben: Ergebnis des 1. Halbjahres 2025, 30.07.2025:
https://assets-finance.hermes.com/s3fs-public/node/pdf_file/2025-07/1753810479/hermes_20250730_cp_resultatspremiersemestre_vf.pdf?VersionId=oD.bEgO3VTgMcDrBkC8_71PjXWQYVDQP
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