Merck Aktie Prognose Merck: Trendwende in Arbeit – auf diese Linie kommt es an

News: Aktuelle Analyse der Merck Aktie

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Die Aktie des deutschen Pharmakonzerns Merck zeigt ein Chartbild, das man ebenso als eine hängende, umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter wie als eine Tassenformation ansehen könnte. Aber egal, wie man das Kind nennen will: Die Chance für eine Aufwärts-Wende wäre da.

Ob Chemie-, Pharma- oder Medizintechnikbranche: Zu Jahresbeginn war die Lage zwar nicht gerade gut. Aber man setzte darauf, dass ein wieder erstarkendes China als wichtiger Absatzmarkt spätestens im zweiten Halbjahr dafür sorgen werde, dass die schwächere Nachfrage vorübergeht und mit einem steigenden Umsatz auch Gewinnmargen und Gewinn wieder zulegen werden. Aber es stellte sich in den vergangenen Monaten immer klarer heraus, dass die China-Hoffnung zu hoch gehängt war.

Auch Merck senkte, wie viele andere Unternehmen der vorgenannten Branchen, die Gesamtjahresprognose. Doch der am 3. August im Zuge der einigermaßen im Rahmen der gedämpften Analysten-Erwartungen liegenden Quartalszahlen nach unten genommene Jahresausblick sorgte nicht für Abgaben. An diesem Tag zog die Merck-Aktie sogar recht kräftig an und bereitete dadurch den Weg dafür, dass die Aktie jetzt einer Aufwärts-Trendwende nahe ist. Wieso waren schlechte Nachrichten auf einmal scheinbar „good news“?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Merck Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Zum einen, weil die Aktie bereits über Monate hinweg im Vorfeld verkauft wurde, weil man „bad news“ erwartete. Zum anderen, weil zweifelsohne nicht wenige noch schwächere Quartalszahlen und eine noch stärker gesenkte Jahresprognose befürchtet hatten. Und dass die Analysten Zahlen und Prognose ebenso eher positiv sahen, verfestigt die Chance auf eine Aufwärtswende zusätzlich.

Die im Zuge der Bilanz neu vergebenen Kursziele waren alle mit einer „Kaufen“-Einschätzung verbunden und lagen zwischen 180 und 220 Euro. Und auch insgesamt sind die Experten für Merck positiv gestimmt: 15 „Kaufen“-, 3 „Halten“-Einschätzungen und keine einzige „Verkaufen“-Empfehlung sprechen für sich. Das durchschnittliche Kursziel liegt, inklusive der Ziele, die vor der Bilanz vergeben und seither nicht verändert wurden, derzeit bei 201,65 Euro. Da wäre also allerhand Luft nach oben, wenn …

… die wichtigste der jetzt angegangenen Widerstandslinien überboten würde: die 200-Tage-Linie bei aktuell 170,10 Euro. Zwar ist die Nackenlinie der hängenden, umgekehrten Schulter-Kopf-Schulter-Formation bereits erreicht, aber da die Merck-Aktie im April und Juni an dieser 200-Tage-Linie nach unten drehte, dürfte das die Chart-Hürde sein, auf welcher die größte Aufmerksamkeit liegt, mehr noch als auf den darüber liegenden Zwischenhochs vom April und Juni. Was aber auch für das bärische Lager gelten dürfte, daher: Erst, wenn diese Linie klar und auf Schlusskursbasis überwunden wurde, ließe sich unterstellen, dass die Bullen hier wieder Wasser unter dem Kiel haben!

Merck Aktie: Chart vom 31.08.2023, Kurs 166,00 Euro, Kürzel: MRK | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Merck Aktie: Chart vom 31.08.2023, Kurs 166,00 Euro, Kürzel: MRK | Quelle: TWS

Quellenangaben:
Halbjahresbericht 2023, 03.08.2023:
https://www.merckgroup.com/investors/reports-and-financials/earnings-materials/2023-q2/de/2023-Q2-Report-DE.pdf

Analysten-Kursziele:
https://www.merckgroup.com/de/investors/shares-and-bonds/analysts-and-consensus.html

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Vorherige Analysen der Merck Aktie

Die Meldung über Probleme bei Tests eines Multiple Sklerose-Medikaments sorgte dafür, dass Merck am Mittwoch zum mit Abstand größten Verlierer im DAX wurde. Das sah im Chartbild dramatisch aus … muss man sich Sorgen machen, dass die Aktie nach unten ausbricht?

Ein Ausbruch nach unten wäre zumindest überraschend, denn so dramatisch liest sich dieser Rückschlag bei einem Medikament zur Behandlung von RMS (schubweiser Multipler Sklerose) eigentlich nicht. Es geht nur darum, dass die US-Arzneimittelbhörde eine teilweise Aussetzung der klinischen Prüfung dieses Medikaments namens Evobrutinib angeordnet hat, weil bei zwei Personen in der Testphase eine arzneimittelbedingte Leberschädigung erkannt wurde. Das ist zwar problematisch. Aber Merck betonte in der Meldung, dass beide Fälle asymptomatisch waren und sich die Leberwerte beider Patienten nach dem Absetzen der Behandlung vollständig normalisiert hätten.

Zumindest bislang macht das also nicht den Eindruck, als würde hier ein vielversprechendes Medikament gerade wirklich scheitern. Und zumindest für 2023 würde eine Verzögerung bei der Zulassung keine nennenswerte Veränderung der Umsatz- und Gewinnperspektive bedeuten, denn so schnell wäre die Zulassung ohnehin nicht erfolgt: Immerhin bewegt man sich hier noch in den Phase III-Studien und die Auslesung dieser Daten soll planmäßig erst im vierten Quartal 2023 erfolgen, wie Merck ebenfalls mitteilte.

Solange sich keine weiteren, größeren Probleme ergeben, dürfte man hier also mutmaßen, dass es eventuell zu einer Verzögerung der Einführung kommen dürfte, die aber das Gesamtbild für Merck nicht erschüttert. Und in Bezug auf dieses Gesamtbild ließe sich festhalten:

Expertenmeinung: Die Merck-Aktie ist von der Bewertung her derzeit deutlich günstiger als in den vergangenen Jahren, die Analysten sind mehrheitlich klar bullisch und die Gewinnerwartung ist stabil.

Merck hatte in seinem Anfang März gelieferten Ausblick auf 2023 ein leicht unter Vorjahr liegendes bis stabiles EBITDA (Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) avisiert, beim Nettogewinn schätzen die Experten derzeit einen leichten Rückgang. Käme es so (und wie gesagt, Evobrutinib würde die 2023er-Zahlen nicht beeinflussen), würde sich auf Basis dieses am Mittwoch so deutlich gefallenen Kurses ein Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) um 21 errechnen. In den vergangenen zehn Jahren lag das KGV zum Ende der jeweiligen Jahre außer im Jahr 2017 (KGV von 17) immer zwischen 23 und 35.

Dementsprechend positiv sehen die Analysten die Merck-Aktie. Derzeit plädieren 13 der 19 die Aktie beobachtenden Experten für „Kaufen“. Und das durchschnittliche Kursziel liegt mit 205,84 Euro (Stand Februar) weit über dem aktuellen Kursniveau und knapp über der oberen Begrenzung einer Handelsspanne, die die Aktie bereits seit über einem Jahr begleitet.

Angesichts dieser Faktoren wäre es in der Tat überraschend, wenn der Kurs diese auf der Unterseite durch die Auffangzone 153/159 Euro begrenzte Trading-Range nennenswert unterschreiten würde. Allerdings spricht jetzt weniger die Bedeutung der die Verkäufe auslösenden Meldung gegen die Bullen als die Charttechnik, denn:

Dass die Aktie dadurch ausgerechnet genau an der im Chart dick schwarz hervorgehobenen 200-Tage-Linie nach unten abdrehte, ist kurzfristig natürlich klar bärisch. Ein Test dieser Unterstützungszone 153/159 Euro ist damit wahrscheinlich. Aber sollte dieser Bereich halten und die Merck-Aktie danach aus dieser Zone nach oben herauslaufen, ließe sich das nicht nur für Range-Trader als Einladung zum Einstieg interpretieren, zumal man die Aktie dann mit einem recht engen Stop Loss knapp unterhalb der dann verteidigten Auffangzone absichern könnte.

Merck KGaA Aktie: Chart vom 12.04.2023, Kurs: 161,20 Euro, Kürzel: MRK | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Therapiebeginn mit Evobrutinib bei neuen Patienten in den USA pausiert
https://www.merckgroup.com/de/news/evobrutinib-12-04-2023.html
Merck Analysteneinschätzungen https://www.merckgroup.com/de/investors/shares-and-bonds/analysts-and-consensus.html

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Zuletzt hatten wir die Aussichten auf das US-amerikanische Pharmaunternehmen im Mai dieses Jahres angehoben. Seither zeigt die Merck-Aktie ein überaus positives Bild. Es gibt aktuell nur wenige Papiere an der Wall Street, welche es im letzten Halbjahr geschafft haben, sich stetig über einem steigenden 200-Tage-Durchschnitt zu entwickeln. Merck ist eines davon. Der Startschuss zur aktuellen Rallye erfolgte Anfang Oktober. Hier wurde eine mehrmonatige Konsolidierung mit einem Gap nach oben verlassen. Gleichzeitig erhöhte sich auch das Handelsvolumen, welches diesen Ausbruch ordentlich Zündstoff mit auf den Weg gab. Seither sind die Kurse kaum noch zu bremsen. Bereits Ende Oktober zeigte sich eine deutlich übergekaufte Phase, als sich die Kurse etwas zu weit von der 50-Tage-Linie entfernt hatten. Nun ist dieses Szenario erneut zu sehen.

Expertenmeinung: In den letzten Handelstagen sind die Kurse zwar weiter gestiegen, gleichzeitig ging das Volumen jedoch deutlich zurück. Dies in Kombination mit dem recht hohen Abstand zur 50-Tage-Linie lässt vermuten, dass es wohl nicht mehr allzu lange dauern wird, bis es hier zur nächsten Korrektur kommen dürfte. Dies wäre in Folge dann wieder eine interessante Trading-Chance für Anleger. Vorerst jedoch sehe ich hier kein gutes Niveau für einen Einstieg und stufe daher die Aussichten auf neutral ab. Ein Rücklauf in den Bereich von 97.50 bis 100 USD wäre wohl keine allzu große Überraschung.

Aussicht: NEUTRAL