Vom Hype zum Absturz und zurück: Shopify hat gezeigt, was echte Resilienz bedeutet. Die Wachstumsdynamik nimmt zu.
Die unsichtbare Macht hinter Millionen Online-Shops
Shopify ist eines der erfolgreichsten Unternehmen im globalen E-Commerce-Ökosystem und hat sich als zentrale Infrastrukturplattform für den Onlinehandel etabliert. Das Unternehmen bietet eine umfassende Lösung, mit der Händler aller Größenordnungen Online-Shops erstellen, verwalten und skalieren können.
Die besondere Stärke von Shopify liegt in der Kombination aus technischer Flexibilität und einfacher Bedienbarkeit. Dadurch können sowohl Start-ups ohne Programmierkenntnisse als auch internationale Marken mit komplexen Anforderungen effizient auf derselben Plattform arbeiten.
Das Geschäftsmodell von Shopify basiert auf einer abonnementbasierten SaaS-Struktur. Händler zahlen monatliche Gebühren, die sich je nach Leistungsumfang und Unternehmensgröße unterscheiden. Dieses Modell sorgt für stabile und planbare Einnahmen. Zusätzlich profitiert Shopify von Transaktionsgebühren und Provisionen, die bei der Nutzung hauseigener Services wie „Shopify Payments“ anfallen.
Warum viele Händler auf Shopify schwören – und kaum wieder wechseln
Diese integrierte Zahlungsabwicklung funktioniert sowohl online als auch im stationären Handel. Damit schlägt Shopify eine Brücke zwischen digitalem und physischem Verkauf und ermöglicht Händlern eine nahtlose Verbindung beider Vertriebskanäle.
Ein wesentlicher Wettbewerbsvorteil liegt in der hohen Kundenbindung. Sobald ein Händler seinen Online-Shop auf Shopify eingerichtet hat, ist der Wechsel zu einer anderen Plattform mit erheblichem Aufwand verbunden. Diese technische und organisatorische Bindung führt zu konstanten, wiederkehrenden Einnahmen und schafft für Shopify eine starke Ertragsbasis.
Das Geschäftsmodell zeichnet sich durch hohe Profitabilität und Skalierbarkeit aus. Da zusätzliche Kunden nur geringe variable Kosten verursachen, sind die möglichen Gewinnspannen erheblich.
Was für ein Comeback
Shopify gehört zu den größten Comeback-Storys, die die Börse in den letzten Jahren hervorgebracht hat.
Auf einen Kurssturz von 176 auf 24 USD folgte eine Bilderbuch-Rallye, welche die Aktie auf ein neues Allzeithoch bei knapp über 180 USD katapultiert hat.
Ich hatte mehrfach in Artikeln auf die geschäftlichen Fortschritte hingewiesen, zuletzt im Mai bei einem Kurs von 94 USD:
Shopify: Das Geschäft in Europa boomt
Seitdem hat das Unternehmen zweimal Quartalszahlen vorgelegt, die es in sich haben.
Im zweiten Quartal 2025 lag der Gewinn mit 0,35 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 0,28 USD. Mit einem Umsatz von 2,68 Mrd. USD wurden die Analystenschätzungen von 2,54 Mrd. USD ebenfalls übertroffen.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 31 % und einem Gewinnsprung von 35 %.
Der freie Cashflow konnte um 27 % auf 422 Mio. USD gesteigert werden, die FCF-Marge lag bei 16 %.
Cash ist King
Im dritten Quartal hat sich die starke Entwicklung konsequent fortgesetzt. Der Gewinn lag mit 0,34 USD je Aktie über den Erwartungen von 0,32 USD. Mit einem Umsatz von 2,68 Mrd. USD wurden die Analystenschätzungen von 2,54 Mrd. USD ebenfalls übertroffen.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 32 %, der Gewinn (non-GAAP) ist allerdings leicht gesunken.
Der gemeldete Gewinn ist bei Shopify aber ohnehin nicht sehr aussagekräftig und man kann damit fast nach Belieben ein positives oder negatives Bild zeichnen. Nach non-GAAP ist das Ergebnis zwar leicht gesunken, nach GAAP ist es jedoch um mehr als 50 % gestiegen.
Wie sagte Altmeister Rappaport so schön: „Profit is an opinion, Cash is a fact.“
Der freie Cashflow konnte im dritten Quartal um 20 % auf 507 Mio. USD gesteigert werden, die FCF-Marge lag bei 18 %.
Shopify ist inzwischen hochprofitabel und wächst obendrein mit erheblichem Tempo – zuletzt hat die Dynamik sogar zugenommen.
Der Bruttowarenwert, der über die Systeme von Shopify abgewickelt wurde, ist im letzten Quartal von 69,7 auf 92,0 Mrd. USD gestiegen.
Das einzige Problem ist die Bewertung, da die Aktie in den letzten Monaten bereits komplett durch die Decke gegangen ist. Sollte es jedoch zu einer größeren Korrektur kommen, könnte sich das als Gelegenheit herausstellen.

Die Quartalszahlen haben im gestrigen Handel zu Abgabedruck geführt. Fällt die Aktie jetzt unter 160 USD, kommt es zu einem Verkaufssignal mit möglichen Kurszielen bei 150 und 136–140 USD.
Spätestens zwischen 120 und 130 ist mit einem stark erhöhten Kaufinteresse zu rechnen.
Gelingt hingegen eine schnelle Rückkehr über 170 USD, dürfte das Allzeithoch abermals angesteuert werden. Darüber ergibt sich ein extrapoliertes Kursziel bei 200 USD.
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