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Seit es im Juli misslungen war, das vorherige Jahres-Verlaufshoch zu überwinden, ist mit der Aktie der Mercedes-Benz Group kein Staat mehr zu machen. Im Gegenteil, jetzt wird es sogar für das Bären-Lager spannend, denn der Kurs steht kurz davor, ein Doppeltopp zu vollenden.
Sinkende Absatzzahlen, aber steigende Preise: Mit dieser Methode gelang es den Automobilkonzernen, die Gewinne hoch zu halten. Allerdings war den meisten Kunden durchaus bewusst, dass man die Preise im Kielwasser der Inflation zu Gunsten einer steigenden Gewinnmarge mehr anhob, als die Kosten das eingefordert hätten. Im hochpreisigen Segment wurde das aber hingenommen … und so gelang es der Mercedes-Benz Group im zweiten Quartal, einen Gewinn pro Aktie über dem des Vorjahresquartals und sogar über den Prognosen der Analysten zu erzielen.
Letztere erwarten, dass das weiterhin so gut klappt, dass der Konzern den 2022er-Gewinn in diesem Jahr halten, ggf. sogar leicht ausbauen wird. Man erwartet dann zwar, dass die Gewinne 2024 und 2025 nicht noch weiter zulegen. Aber man geht bislang von gehaltenen Gewinnen aus. Dies in Kombination mit einer selbst für einen Automobilhersteller niedrigen Bewertung auf Basis des Kurs/Gewinn-Verhältnisses hielt die Anleger bislang bei der Stange.
Aber kann es wirklich längere Zeit funktionieren, die Gewinne in einem solchen Umfeld nur durch die besonders hohen Gewinnmargen bei den Premium-Modellen zu halten? Der Chart zeigt, dass die Anleger offenbar langsam Zweifel heimsuchen. Und das Ergebnis der jüngsten Konjunkturumfrage des ifo-Instituts in der Automobilbranche unterfüttert diese Zweifel.
Expertenmeinung: Laut den Ergebnissen der ifo-Umfrage hat sich das Stimmungsbild vor allem bei den Herstellern im August nach mehreren Monaten mit steigendem Optimismus wieder rapide eingetrübt. Insbesondere die Beurteilung der Geschäftslage ist bei den Autobauern scharf eingebrochen, fast die Hälfte der Hersteller meldet Auftragsmangel. Neben einer die gesamte Branche drückenden, deutlichen Kurszielsenkung für die VW-Vorzugsaktie durch einen Analysten war es diese Umfrage, die die Akteure bewog, bei der Mercedes-Benz-Aktie weiter auszusteigen. Und damit wird es aus charttechnischer Sicht jetzt langsam kritisch:

Der Chart zeigt, dass der Kurs im Vorfeld des Freitags noch am oberen Ende der breiten Unterstützungszone zwischen 64,51 zu 68,42 Euro seitwärts lief und dort durchaus einen Boden hätte finden können. Mit dem Abschlag von 2,49 Prozent am Freitag jedoch ist diese kleine Seitwärtsbewegung nach unten verlassen worden. Jetzt bleiben nur noch die Linien bei 65,68 und 64,5 übrig.
Sollte Letztere fallen, hätte die Mercedes-Benz-Aktie ein Doppeltopp wie aus dem Lehrbuch vollendet, das dann sicherlich auch diejenigen ins Wanken bringen dürfte, die aktuell noch fest an weiterhin stabile Unternehmensgewinne auf höchstem Niveau glauben. Sich unterhalb dieser Zone abzusichern, sofern man hier auf der Long-Seite agiert, wäre daher unbedingt zu überlegen.
Quellenangaben:
Konjunkturumfrage Automobilindustrie, ifo-Institut, 01.09.2023:
https://www.ifo.de/fakten/2023-09-01/geschaeftsklima-der-autoindustrie-truebt-sich-weiter-ein
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