Mit -8,74 Prozent verbuchte die thyssenkrupp-Aktie am Donnerstag den zweitstärksten Verlust im MDAX. Auslöser: Die am Morgen vorgelegten Ergebnisse zum 3. Geschäftsjahresquartal. Jetzt steht die Frage im Raum: Kann der Blick nach vorne die Hausse retten?
Das war nicht gerade erfreulich, was der thyssenkrupp-Konzern zum 3. Quartal des hier immer am 30.9. endenden Geschäftsjahres zu melden hatte. Zwar stieg der Auftragseingang um 21 Prozent, das basierte aber entscheidend auf der Auftragslage bei thyssenkrupp Marine Systems (kurz TKMS), die anderen vier Geschäftsbereiche vermochten dazu nichts beizutragen. Die „Perle“ TKMS will man noch in diesem Jahr abspalten und an die Börse bringen. Aber was dann bleibt, ist eben trübe.
Der Umsatz fiel im Vergleich zum Vorjahresquartal um knapp neun Prozent. Dem stand zwar ein Anstieg des um Sondereffekte bereinigten EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) von fünf Prozent gegenüber, aber die da gemeldeten 155 Millionen Euro lagen weit unter der durchschnittlichen Analysten-Erwartung von 174 Millionen.
Das war mager genug, um jetzt auch den Gesamtjahresausblick zu senken. Statt wie bisher mit einem Umsatz zwischen +/-0 und -3 Prozent gegenüber dem Vorjahr kalkuliert thyssenkrupp jetzt mit -5 bis -7 Prozent. Und das bereinigte EBIT erwartet der Konzern am unteren Ende der bisherigen Prognosespanne von 0,6 bis 1,0 Milliarden Euro. Dass die Anleger solche Zahlen nicht mochten, ist also nachvollziehbar.
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Expertenmeinung: Aber wie geht es jetzt weiter? Kommt da jetzt noch Abgabedruck nach oder hat jetzt verkauft, wer hatte verkaufen wollen? Immerhin warten die mittelfristigen Aufwärtstrendlinien weit unter dem letzten Kurs, sogar die 200-Tage-Linie wäre mit 7,27 Euro noch weit genug entfernt, um sich den Ausstieg zu überlegen … vorausgesetzt, der Kurs würde diesen wichtigen gleitenden Durchschnitt wirklich testen. Aber wird er das denn?

Möglich wäre es schon, aber tendenziell nur, wenn die großen Hoffnungen platzen, die die Anleger in Auftragseingang und Gewinnperspektive von TKMS und deren Rückfluss des Profits an thyssenkrupp hegen, die nach dem Börsengang knapp über 50 Prozent an TKMS halten würden. thyssenkrupp ist im Februar und März genau deswegen so rasant und weit gestiegen: Die Aktie wurde zu einem Teil des „Rüstungs-Hype“. Wenn dieser Lack an Glanz verliert, könnte die Aktie in der Tat sogar wieder an die bei 6,25 und 5,15 Euro verlaufenden, mittelfristigen Aufwärtstrendlinien zurücksetzen, aber:
Noch sehen wir bei den Rüstungstiteln nur eine Korrektur, weil, wie auch bei der thyssenkrupp-Aktie, die Realität die großen Erwartungen bislang noch nicht decken kann. Aber erst, wenn man am Markt fürchtet, dass man sich insgesamt zu weit aus dem Fenster gelehnt hat, wird es auch bei dieser Aktie eng. Daher sollte man jetzt noch nicht davon ausgehen, dass die Abwärtsbewegung drastische Dimensionen annimmt. Erst, wenn die jetzt nächstgelegene Supportlinie bei 7,94 Euro fallen sollte, wäre das eine Basis, um hier deutlich vorsichtiger zu werden.
Quellenangaben:
Ergebnisse zum 3. Geschäftsjahresquartal 2024/2025, 14.08.2025, https://www.thyssenkrupp.com/de/newsroom/pressemeldungen/pressedetailseite/thyssenkrupp-mit-solider-geschaftsentwicklung-im-3.-quartal-20242025-300383
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