AMD Aktie Prognose AMD mit Rücksetzer – warum gute Zahlen manchmal nicht ausreichen

News: Aktuelle Analyse der AMD Aktie

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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Vorherige Analysen der AMD Aktie

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Der Inhalt dieses Artikels wurde erstellt am 25.10.2025 um 0:27 Uhr. Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

AMD ist aktuell Dauergast in den Schlagzeilen. Ob KI oder Quanten-Computing – AMD-Chips sind dabei und sollen dem Unternehmen in Zukunft rasant steigende Umsätze und Gewinne bringen. Gut. Aber was die Sache gefährlich macht, ist das, was die Aktie gerade treibt.

Die AMD-Aktie galt anfangs als das einzige Pferd, das in Sachen KI Kopf an Kopf mit Nvidia um die Führung ringen könnte. Im Frühjahr 2024 war der Hype in Bezug auf AMD dann aber vorüber. Man erkannte, dass Nvidia davonziehen und AMD noch Marktanteile abnehmen würde. Und wirklich grandios lief es dann für AMD auch nicht. Das änderte sich aber Anfang Oktober.

Da wurde bekannt, dass OpenAI auf AMD setzt. Die Aktie schoss nach oben – mit dem Rückenwind gewaltiger Aufträge. Und jetzt meldete IBM, dass man einen wichtigen Schritt im Bereich der Quantencomputer erreicht habe … mit einem AMD-Chip. Was der Aktie am Freitag erneut Rekorde einbrachte. Eigentlich alles „good news“, AMD ist wieder voll dabei, die Perspektiven sind hochspannend und rosig. Aber wenn man sich die Aktie so ansieht, könnte es einem doch ein bisschen blümerant zumute werden. Denn gute Nachrichten hin oder her – die Aktie läuft riskant schnell und weit nach oben.

Expertenmeinung: Niemand kann bislang abschätzen, wie sich diese starken Nachrichten in ein, zwei Jahren, wenn entsprechende Aufträge da und abgewickelt sind, beim Gewinn pro Aktie niederschlagen. Klar ist aber: Mit einem Kurs-/Gewinn-Verhältnis von 62 auf Basis der 2025er-Gewinnschätzungen muss da viel gelingen. Und es ist eben sehr viel vorweggenommen worden.

Das Problem dabei: Von der Nachricht bis zum Effekt in der Bilanz werden Jahre vergehen. Und AMD ist in diesem Jahr bereits 110 Prozent gestiegen … und dabei am durchschnittlichen Kursziel der Analysten bei derzeit 239 US-Dollar vorbeigelaufen. Und das, obwohl die sich beeilen, ihre Kursziele mit Nachrichtenlage und Kursrallye nachzuziehen.

AMD Aktie: Chart vom 24.10.2025, Kurs 252,92 US-Dollar, Kürzel: AMD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
AMD Aktie: Chart vom 24.10.2025, Kurs 252,92 US-Dollar, Kürzel: AMD | Quelle: TWS

Das erhöht das Risiko, dass die Fahnenstange bricht. Und wenn wir an Gold und Silber denken, sollte das daran erinnern, dass es bei einer zu intensiven Spekulationswelle nicht einmal eines externen, triftigen Grundes bedarf, damit das passiert. Wobei der 4. November durchaus ein Schlüsseldatum werden könnte, denn da legt AMD die Ergebnisse des dritten Quartals vor und wird sich natürlich auch zur unmittelbaren Perspektive äußern.

Immer dann, wenn eine Aktie so heiß gelaufen ist, dass besser nichts schiefgehen sollte, tut man gut daran, sich darauf vorzubereiten, dass eben doch etwas schiefgeht. Was in diesem Fall hieße: Stop-Loss-Verkaufsorders zur Absicherung einziehen – je nach Aggressivität der Positionierung näher am oberen oder am unteren Ende der Region zwischen 200 und 220 US-Dollar.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Long / Buy
Gültigkeit der Analyse: 2 Wochen
Erwartung: Long / Buy
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Was für ein Paukenschlag an der Wall Street! Mit einem fulminanten Kurssprung von über +23 % katapultierte sich AMD an die Spitze der Halbleiterbranche. Grund für die Euphorie: eine strategische Partnerschaft mit OpenAI. Demnach sollen AMD-Chips künftig mehr als 6 Gigawatt an KI-Infrastruktur des KI-Vorreiters versorgen – ein Auftrag von enormer wirtschaftlicher und symbolischer Tragweite.

Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Die Aktie durchbrach zeitweise die Marke von 220 USD und schloss deutlich über der psychologisch wichtigen 200-Dollar-Grenze. Damit wurde der übergeordnete Trend klar in eine bullische Phase überführt.

Expertenmeinung: Nach einem derart impulsiven Anstieg ist eine kurzfristige Konsolidierung möglich – insbesondere, um den überhitzten Zustand abzubauen. Doch das übergeordnete Chartbild bleibt positiv.

Solange das Kursniveau oberhalb der 186-USD-Marke verteidigt wird, behalten die Bullen das Ruder in der Hand. Gelingt ein Anstieg über das jüngste Hoch, dürfte die Rallye in eine neue Phase übergehen.

Aussicht: BULLISCH

Advanced Micro Devices Aktie: Chart vom 06.10.2025, Kurs: 122.69 USD, Kürzel: AMD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quelle:
Investors.com; https://www.investors.com/market-trend/the-big-picture/dow-jones-sp500-nasdaq-amd-stock

Über den Autor

Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Analysemethode

Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

AMD stellt für das nächste Quartal sehr viel höhere Umsätze in Aussicht als bisher angenommen. Wird die Wachstumsdynamik vollkommen unterschätzt?

Emotionen gegen Fakten

Innerhalb weniger Monate stürzte die AMD-Aktie von über 220 USD auf ein Tief von 80 USD ab, nur um sich seit April 2025 mehr als zu verdoppeln – und das, obwohl sich die Wachstums- und Gewinnerwartungen in dieser Zeit kaum bewegt haben.

Der Kurs wurde also nicht durch die Fundamentaldaten getrieben, sondern durch die Stimmung der Anleger.
Im dritten Quartal 2024 meldete AMD beispielsweise einen Umsatz- und Gewinnsprung, verfehlte jedoch die Gewinnerwartungen minimal. Die Börse, oft kurzsichtiger als ein Vorschulkind, reagierte darauf mit einem mehrmonatigen Abverkauf.

Als AMD im vierten Quartal bekanntgab, dass der Lieferstart für den KI-Beschleuniger MI350 etwas nach hinten geschoben werden musste, kam die nächste Panik auf, obwohl AMD für 2025 ein starkes Momentum und zweistellige Wachstumsraten in Aussicht stellte.

Angst und Gier

Die Panik ist längst vorbei und an die Gründe für sie erinnert sich kaum noch jemand, abgesehen von Ihnen natürlich.
Welche Lehren kann man daraus ziehen? Die kurzfristige Kursentwicklung hat mit der Realität wenig zu tun, doch schlussendlich folgen die Kurse in den allermeisten Fällen irgendwann den Fundamentaldaten.

Und die sehen bei AMD wie folgt aus: Im laufenden Geschäftsjahr wird ein Gewinnsprung um 18 % auf 3,92 USD je Aktie erwartet und im Folgejahr soll sich die Dynamik weiter beschleunigen. Das Ergebnis soll 2026 um 49 % auf 5,80 USD je Aktie steigen.
Sollte die Prognose richtig sein, würde die P/E von AMD auf 30 sinken.

Das ist durchaus denkbar, aber wie wahrscheinlich ist das, wenn man bedenkt, dass die P/E selbst am April-Tief bei 25 lag und langjährig um einen Wert von 50 pendelt?

AMD mit Rekord-Cashflow

Es gibt aber noch eine weitere wichtige Frage: Wie realistisch sind die Prognosen? Sind sie zu hoch … oder vielleicht sogar zu niedrig?
Es ist schwer vorherzusagen, was nächstes Jahr geschehen wird. Aber dass die Dynamik zunehmen dürfte, ist so gut wie sicher.

Zuvor wird AMD aber noch zweimal Quartalszahlen vorlegen und den Ausblick konkretisieren. Wie es in diesen sechs Monaten laufen wird, ist sehr viel einfacher zu prognostizieren und bildet wiederum das Fundament für 2026.

Die enormen Investitionen der letzten Jahre scheinen sich auszuzahlen. Im ersten Quartal konnte der Umsatz um 36 % auf 7,44 Mrd. USD gesteigert werden. Der freie Cashflow legte sogar um 91 % auf 727 Mio. USD zu.

Gestern legte das Unternehmen dann die Zahlen zum zweiten Quartal vor.

Der Gewinn lag mit 0,48 USD je Aktie knapp über den Erwartungen von 0,47 USD. Mit einem Umsatz von 7,69 Mrd. USD wurden die Analystenschätzungen von 7,42 Mrd. USD deutlich übertroffen.
Der gemeldete Gewinn ist in diesem Quartal jedoch nicht sonderlich aussagekräftig, da aufgrund der neuen Exportbestimmungen einmalige nicht-cashwirksame Abschreibungen durchgeführt werden mussten.

Die Sache nimmt Fahrt auf

Auf Jahressicht konnten der Umsatz um 32 % und der freie Cashflow um 169 % auf 1,18 Mrd. USD auf ein neues Rekordniveau gesteigert werden. AMD hat demnach das profitabelste Quartal der Unternehmensgeschichte hingelegt.
Die Aktie notiert vorbörslich jedoch 5,34 % im Minus bei 165 USD. In mir lösen derartige Kursreaktionen nur noch ein Schmunzeln oder Achselzucken aus.

Dem Vorstand zufolge verzeichnete AMD eine starke Nachfrage über das gesamte Portfolio an Computing- und KI-Produkten hinweg und ist gut positioniert, um in der zweiten Jahreshälfte ein signifikantes Wachstum zu erzielen.

Das Wachstum wird vor allem durch die stark steigenden Produktionszahlen des MI350 erzielt werden sowie durch kontinuierlich steigende Marktanteile der EPYC- und Ryzen-Prozessoren.
Die Volumenproduktion der MI350-Chips konnte früher als geplant aufgenommen werden.

Im dritten Quartal wird im Bereich Rechenzentren ein zweistelliges Umsatzplus im Vergleich zum gerade abgeschlossenen Quartal erwartet.

Für das dritte Quartal stellt AMD einen Umsatz von 8,4 – 9,0 Mrd. USD in Aussicht, die bisherigen Konsensschätzungen lagen bei 8,18 Mrd. USD
Die Chancen stehen daher nicht schlecht, dass die Konsensschätzungen für das gesamte laufende Geschäftsjahr zu niedrig sind.

Zuletzt habe ich bei einem Kurs von 98,62 USD darauf hingewiesen, dass es bei AMD wesentlich besser läuft, als allgemein angenommen wird:
AMD liefert ab: Ist jetzt der Wendepunkt erreicht?

AMD Aktie: Chart vom 06.08.2025, Kurs: 165 USD - Kürzel: AMD | Online Broker LYNX
AMD Aktie: Chart vom 06.08.2025, Kurs: 165 USD – Kürzel: AMD | Quelle: TWS

Vorbörslich notiert AMD 5,34 % im Minus bei 165 USD. Aus technischer Sicht ist noch nicht viel passiert, sollte die Aktie jedoch unter 160 USD fallen, kommt es zu einem Verkaufssignal mit möglichen Kurszielen bei 148 und 130 – 135 USD.

Solange die Aktie jedoch nicht unter 160 USD fällt, sitzen die Bullen nach wie vor am Steuer.

Über den Autor

Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.

Analysemethode

Die Aktienanalysen von Tobias Krieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

AMD ist vom Überflieger zum Problemfall geworden. Die Aktie hat mehr als die Hälfte an Wert verloren. Ist der Boden nah, oder geht es noch tiefer?

Wachstumsstory zu Ende?

In der letzten Analyse sind wir ausführlich darauf eingegangen, wie sehr die Börse einem Fähnchen im Wind gleicht. Es gibt Phasen, in denen alles Blind gekauft wird und dann gibt es wieder Phasen, in denen man es den Anlegern nicht recht machen kann. Manchmal betrifft das nur einzelne Sektoren, manchmal aber auch den gesamten Markt:
AMD: Katastrophaler Ausblick

Lassen Sie sich nicht vom Titel täuschen, der Tenor des Artikels war positiv.

AMD hatte vor drei Monaten starke Zahlen abgeliefert und die Erwartungen deutlich übertroffen. Der Umsatz kletterte um 12%, der Gewinn um 18% und der freie Cashflow hatte sich sogar verdoppelt.

Die Aktie stürzte dennoch ab, denn für das darauffolgende Quartal, welches wir uns gleich anschauen werden, stellte AMD „nur“ einen Umsatz von 6,8 – 7,4 Mrd. USD in Aussicht.
Im Vergleich zum vorherigen Quartal wäre das ein Rückgang gewesen. Die Börse reagierte darauf, als wäre die Wachstumsstory von AMD damit beendet.

Doch das war Unfug, denn auf Jahressicht entsprach das einem Umsatzplus zwischen 24 und 35 %.

Zahlen top, Kurs flop

Am 5. Mai hat AMD nachbörslich die jüngsten Quartalsergebnisse präsentiert.

Der Gewinn lag mit 0,96 USD je Aktie über den Erwartungen von 0,92 USD. Mit einem Umsatz von 7,44 Mrd. USD hat man die Analystenschätzungen von 7,12 Mrd. USD deutlich übertroffen.

Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 36% und einem Gewinnsprung um 55%. Der freie Cashflow kletterte um 92% auf 727 Mio. USD.

Sieht nicht danach aus, dass die Wachstumsstory vorbei wäre. Darüber hinaus hat AMD die eigene Prognose, die vor drei Monaten zu einem Kurssturz geführt hat, übertroffen.

Die Bruttomarge verbesserte sich das fünfte Quartal in Folge und kletterte auf 52%.

Das Segment Data Center verzeichnete ein Umsatzplus von 57% auf 3,7 Mrd. USD. Client and Gaming legte um 28% auf 2,9 Mrd. USD zu.
Embedded verzeichnete einen leichten Rückgang um 3% auf 0,82 Mrd. USD.

Ausblick und Bewertung

Für das nächste Quartal stellt AMD einen Umsatz von 7,1 – 7,7 Mrd. USD in Aussicht, was im Mittel einem Anstieg um 27% entspricht.
Und das alles, obwohl die jüngsten Exportkontrollen gegen China das Unternehmen voraussichtlich 800 Mio. USD kosten werden.

Im gesamten Jahr wird der Umsatz dadurch voraussichtlich um 1,5 Mrd. USD gemindert, dennoch erwartet man zweistellige Wachstumsraten.

Sieht noch immer nicht danach aus, dass die Wachstumsstory vorbei wäre.

Die Bewertung ist dennoch auf ein Niveau gesunken, dass für AMD ungewöhnlich ist. Derzeit geht man davon aus, dass das Ergebnis in diesem Jahr um 37% auf 4,55 USD je Aktie steigen wird.
AMD kommt demnach auf eine forward P/E von 22,1. In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 53.

AMD Aktie: Chart vom 07.05.2025, Kurs: 98,62 USD - Kürzel: AMD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
AMD Aktie: Chart vom 07.05.2025, Kurs: 98,62 USD – Kürzel: AMD | Quelle: TWS

Gelingt jetzt ein Ausbruch über 100 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 110, 118 und 130 USD.

Über den Autor

Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.

Analysemethode

Die Aktienanalysen von Tobias Krieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Quartalszahlen sehr gut, Ausblick Katastrophe. Oder? AMD stürzt um 9 % ab. Jetzt ist guter Rat teuer, aber hier gibt es ihn umsonst.

Das Fähnchen im Wind

An der Börse geschieht immer wieder dasselbe. Es gibt Phasen, in denen wird einfach alles blind gekauft, selbst nach mittelprächtigen Quartalszahlen geht es massiv aufwärts.
Und dann gibt es wieder Phasen, in denen man es den Anlegern nicht recht machen kann. Manchmal betrifft das nur einzelne Sektoren, manchmal aber auch den gesamten Markt.

Man muss nicht lange suchen, um Beispiele dafür zu finden. Denken Sie nur an 2021, als die Kurse von nahezu allen Aktien in den Himmel schossen.
Im Jahr 2022 ging es ebenso rapide abwärts, vor allem Technologieaktien wurden abgestraft.
Und welcher Sektor war 2023 dann der große Gewinner? Richtig, Technologieaktien.

„Remember that the stock market is a manic-depressive“ – Warren Buffett

Nachdem viele Halbleiteraktien einen kometenhaften Aufstieg erlebt haben und blind gekauft wurden, scheinen wir in eine Phase eingetreten zu sein, in der das Gegenteil geschieht.
Die Zahlen können noch so gut sein, man konzentriert sich auf das Haar in der Suppe und es geht mit den Kursen abwärts.

Wie ist es anders zu erklären, dass AMD nachbörslich um 9 % auf 108,75 USD abstürzt, obwohl die Erwartungen übertroffen und ein Gewinnsprung verzeichnet wurde?
Die Bären werden auf den „schwachen“ Ausblick verweisen. Bitte schön. Wenn man will, findet man immer was.

Gewinnsprung, FCF verdoppelt, Aktie stürzt ab

Der Gewinn von AMD lag im vierten Quartal mit 1,09 USD je Aktie über den Erwartungen von 1,06 USD. Mit einem Umsatz von 7,66 Mrd. USD hat man die Analystenschätzungen von 7,55 Mrd. USD ebenfalls übertroffen.

Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 12 % und einem Gewinnsprung um 18 %. Der freie Cashflow hat sich von 496 Mio. USD auf 1,09 Mrd. USD mehr als verdoppelt.

Der Umsatz im Bereich Data Center konnte um 69 % auf 3,9 Mrd. USD gesteigert werden. Inzwischen entfällt also mehr als die Hälfte des Geschäfts auf diesen Bereich.
Das Client-Segment verzeichnete ein Wachstum um 58 % auf 2,3 Mrd. USD.

Im Gaming-Bereich war der Umsatz jedoch um 58 % auf 2,6 Mrd. USD und im Segment Embedded um 13 % auf 923 Mio. USD rückläufig.

Die vier Geschäftsbereiche von AMD entwickeln sich demnach grob unterschiedlich, sind aber alle profitabel. Das ist erstaunlich, vor allem mit Blick auf die miserablen Geschäftszahlen im Gaming-Segment.

Was für ein lausiger Ausblick

Das scheint die Anleger jedoch nicht zu überzeugen, denn im ersten Quartal des nun laufenden Geschäftsjahres soll der Umsatz auf 6,8 – 7,4 Mrd. USD sinken.

Die Börse reagiert darauf, als wäre die Wachstumsstory von AMD damit beendet. Doch das ist Unfug.
AMD hat im gleichen Atemzug darauf hingewiesen, dass es für 2025 einen klar positiven Ausblick gibt. Obendrein entspricht die Prognose für Q1 auf Jahressicht einem Umsatzsprung zwischen 24 % und 35 %.

Viel wichtiger ist aber die Frage, warum das erste Quartal eher „schwach“ ausfallen wird. AMD ist gerade dabei, die ersten Samples des neuen KI-Beschleunigers MI350 auszuliefern.

Laut AMD hat der MI350 eine bis zu 35-fache Leistungssteigerung bei Inferenzaufgaben im Vergleich zur MI300-Serie. Dadurch lässt sich ein höherer Preis rechtfertigen, der Preis wird aber definitiv nicht beim 35-fachen liegen.

Würden Sie persönlich oder in unternehmerischer Verantwortung jetzt noch den Vorgänger des MI350 kaufen, wenn Sie in wenigen Wochen den MI350 bestellen können, der ein weitaus besseres Verhältnis von Preis zu Performance hat? Nein? Herzlichen Glückwunsch, ihre Schaltzentrale funktioniert noch.

Die Kunden von AMD handeln ebenso und bestellen den MI350, der im ersten Quartal aber noch nicht ausgeliefert wird. Und dementsprechend fallen die Umsätze auch nicht in Q1 an. Für das Geschäftsjahr 2025 stellt AMD jedoch ein starkes Momentum und zweistellige Wachstumsraten in Aussicht.
Die Sache ist so simpel, dass es jedes Kind verstehen würde. Die Börse ist jedoch kurzsichtiger und irrationaler als jedes Vorschulkind. Und das sage ich als Vater einer Sechsjährigen und eines Vierjährigen.

AMD Aktie: Chart vom 05.02.2025, Kurs: 108,75 USD - Kürzel: AMD | Online Broker LYNX
AMD Aktie: Chart vom 05.02.2025, Kurs: 108,75 USD – Kürzel: AMD | Quelle: TWS

AMD notiert vorbörslich 9 % im Minus bei 108,75 USD.

Über den Autor

Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.

Analysemethode

Die Aktienanalysen von Tobias Krieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.