Das Sicherheits- und Medizintechnikunternehmen Drägerwerk legte Mittwochabend vorläufige Ergebnisse zum 3. Quartal vor, die die Anleger gestern mit einem satten Kurssprung von 12,82 Prozent quittierten. Und nicht nur die Zahlen sind bullisch, auch das Chartbild ist es jetzt.
Immer, wenn Unternehmen überraschend vor dem eigentlichen Termin für Bilanzdaten (hier ist das der 29. Oktober) mit Vorab-Zahlen ankommen, sind diese entweder unerwartet schlecht oder unerwartet gut. Zur Freude der Aktionäre von Drägerwerk war Letzteres der Fall:
Das Unternehmen setzte in seinen beiden Sparten Sicherheitstechnik und Medizintechnik solide mehr um als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt kam da ein Umsatzplus von nominal (also nicht um Wechselkursschwankungen bereinigt) 7,6 Prozent zusammen.
(Da Wechselkurse mal in die für ein Unternehmen richtige, mal in die falsche Richtung laufen, bleibe ich hier bei den rein nominalen Zahlen, denn dass ein starker Euro Auslandsumsätze vom Gewinn her drückt, ist nun einmal so. Wenn der Euro schwächer geht, erwähnen die Unternehmen die dadurch erreichten Vorteile dann aber eher nicht mehr. Daher sind die nominalen Zahlen aus meiner Sicht zielführender.)
Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg indes weit überproportional, von 24,4 Millionen Euro (wobei da auch noch ein positiver Einmaleffekt von 10 Millionen drin war) im 3. Quartal 2024 auf jetzt 57 Millionen. Basis dieses starken Vorsteuer-Gewinns war eine deutlich von 3,1 auf 6,8 Prozent gestiegene EBIT-Gewinnmarge.
Wichtig war zum einen, dass beide Sparten nahezu gleich stark zur Verbesserung beitrugen. Zum anderen, dass das Wachstum nicht droht, gleich wieder zu versanden, denn der Auftragseingang stieg ebenfalls. Nicht so deutlich wie der Umsatz, aber mit nominal +4,9 Prozent doch so, dass man hoffen darf, dass die Belebung des Geschäfts nachhaltig werden könnte.
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Expertenmeinung: Die Drägerwerk-Aktie zog bereits im nachbörslichen Handel am Mittwochabend als Reaktion auf die Ad-hoc-Meldung an, am Donnerstag stieg sie weiter. Am Ende stand ein Plus zu Buche, das nicht nur prozentual zu gefallen vermag, sondern der Aktie zugleich zu einem äußerst bullischen Chartbild verhalf.
Der Kurs hat dadurch, wie wir in diesem Chart auf Wochenbasis sehen, die Widerstandslinie bei 73,10 Euro, die auf das bisherige Jahreshoch zurückgeht, solide überboten. Jetzt wäre der Weg grundsätzlich zu den nächsten Widerstandslinien bei 82,70 und 89,10 Euro frei, die vor dem bisherigen Rekordhoch aus dem Jahr 2020 bei 108,50 Euro warten. Sehr von Vorteil für die Bullen ist dabei, dass die Aktie zuvor genau auf Höhe der 200-Tage-Linie (hier im Chart als 40-Wochen-Linie gezeigt) nach oben gedreht hat und so eine ideale Basis für diesen Aufwärtsimpuls hat. Zugleich hat die Markttechnik wegen der vorangegangenen, wochenlangen Konsolidierung gerade erst nahe der überverkauften Zone auf Kauf gedreht.

Das ist eine gute Basis für Anschlusskäufe, man sollte sich aber hüten, Wunder zu erwarten. Denn das Wachstum wird hier zweifellos nicht gerade explodieren, was auch daran erkennbar wurde, dass Drägerwerk zwar die Gesamtjahresprognose im Licht dieser Vorab-Zahlen des 3. Quartals anhob, aber nur insofern, als die bisherigen Ziele auf der Unterseite nach oben angepasst wurden. Bei Umsatz sieht man nach bislang +1 bis +5 Prozent jetzt +3 bis +5 Prozent, bei der EBIT-Gewinnmarge nach 3,5 bis 6,5 Prozent jetzt 4,5 bis 6,5 Prozent. Stark war das Ergebnis, aber nicht stark genug, um diese Aktie jetzt in eine Rakete zu verwandeln.
Quellen:
Vorläufige Ergebnisse des 3. Quartals, adhoc-Meldung vom 15.10.2025:
https://www.draeger.com/Content/Documents/Content/251015-Prelims-Q3-2025-DE.pdf
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