Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Neben Zalando gehörte der deutsche Gesundheitskonzern im gestrigen Handel zu den Gewinnern im DAX. Doch die Fresenius-Aktie entwickelt sich schon länger sehr positiv und zeigt seit Jahresbeginn ein überzeugendes Bild. Lediglich der heftige Einbruch von Anfang April passt nicht so ganz in die Entwicklung.
Der deutliche Rückschlag wurde allerdings von Anlegern bereitwillig für Einstiege genutzt und innerhalb weniger Tage wieder wettgemacht. Seit Mitte April werden die Kurse größtenteils von der 20-Tage-Linie unterstützt. Derzeit befindet sich das Papier in einer bullischen Trendphase.
Expertenmeinung: Die letzten beiden kleineren Rücksetzer im Mai wurden von den Bullen ebenfalls schnell aufgekauft. Der Support an der 20-Tage-Linie war dabei gut erkennbar. Solange sich die Kurse oberhalb dieses gleitenden Durchschnitts halten können, scheint die Rallye weiter intakt zu bleiben.
Auch die zuletzt gebildete Konsolidierung wirkt aus technischer Sicht vielversprechend. Mit einem klaren Sprung über die Marke von 44 EUR könnten sich Kaufsignale ergeben, die die weitere Entwicklung der Aktie begünstigen könnten.
Aussicht: BULLISCH
Fresenius SE Aktie: Chart vom 02.06.2025, Kurs: 44.03 EUR Kürzel: FRE | Quelle: TWS
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Vorherige Analysen der Fresenius SE Aktie
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Mit dem Rückenwind positiv aufgenommener 2024er-Ergebnisse überbot die Fresenius-Aktie am Mittwoch das bisherige Jahreshoch und lief auf den höchsten Stand seit Herbst 2021. Aber sind Ergebnis und Ausblick auch wirklich gut genug für diesen Kurslevel?
Dass Umsatz und Gewinn 2024 zulegen würden, hatten die Analysten im Vorfeld schon erwartet. Und eine Umsatzsteigerung von acht und ein Anstieg des Gewinns vor Zinsen und Steuern (EBIT) von zehn Prozent klingen nicht gerade nach einer idealen Vorlage für eine Hausse, sondern eher ein bisschen mager. Der Ausblick ebenso: Fresenius plant für 2025 mit einem Umsatzwachstum zwischen vier und sechs sowie mit einem Anstieg des operativen Gewinns zwischen drei und sieben Prozent.
Dynamisch wirkt das nicht gerade. Aber erstens ist der Nettogewinn stärker gestiegen, konkret um 13 Prozent, was deutlich macht, dass nicht nur der Umsatz, sondern auch die Marge stieg. Zweitens liegen die Ergebnisse über der durchschnittlichen Prognose der Analysten. Nur leicht, aber immerhin. Und eine Dividende wird auch wieder gezahlt. Nach dem Ausfall für 2023 will man für 2024 einen Euro pro Aktie ausschütten – mehr als erwartet und, wenngleich die Dividendenrendite nicht umwerfend hoch ist, mehr als für frühere Geschäftsjahre.
Wichtiger und letztlich problematischer ist ein anderer Aspekt: Fresenius‘ EBIT lag mit 2,5 Milliarden Euro zwar höher als in den vergangenen Jahren und auch höher als im letzten „Prä-Corona-Jahr“ 2019 (2,33 Mrd. Euro). Aber netto legte man 2024 zum Vorjahr nur zu, wenn man das Ergebnis um die Verluste aus der Hyperinflation in Argentinien bereinigt. Und der Gewinn pro Aktie liegt mit 2,59 Euro niedriger. Zwar ohne Einrechnung von Fresenius Medical Care, dafür aber um Sondereinflüsse und die Argentinien-Inflation bereinigt. Wodurch man angesichts der zahlreichen Bereinigungen seine liebe Not hat, diesen Gewinn pro Aktie mit dem früherer Jahre wirklich ins Verhältnis setzen zu können.
Expertenmeinung: Am Ende bleibt der Eindruck, dass das Healthcare-Unternehmen Fresenius 2024 wuchs und 2025 weiterwachsen will und dass man sich über die eigene Leistung erfreut und beim Blick voraus optimistisch zeigt. Was sich nicht recht einstellen will, ist ein klares Bild, ob man die Aktie nach ihrer gut 60-prozentigen Aufwärtsbewegung seit vergangenem Frühjahr noch als ausreichend günstig bewertet einordnen könnte, um einzusteigen. Was tun, wenn die Zahlen solche Fragen nicht befriedigend beantworten?
Das, was dann immer sinnvoll ist: Man orientiert sich konsequent am Trend. Dass der nach dem Ausbruch über das vorherige Hoch vom Januar aufwärts weist, ist klar. Da dieser Kurssprung und der Grad der positiven Überraschung aber nicht unbedingt zusammenpassen, kann es keineswegs schaden, sich sehr genau zu überlegen, ob man diesem Kurssprung in Sachen Neueinstieg noch hinterherlaufen will. Zugleich wäre es für bestehende Positionen auf jeden Fall zu überlegen, sich für den Fall, dass allfällige Rücksetzer unerwartet zu größeren Korrekturen oder gar zu einer Abwärtswende werden, abzusichern.
Für aggressive, ganz kurzfristige Trades wäre bereits ein Schlusskurs unter dem markanten Zwischenhoch vom November bei 36,24 Euro ein Grund, den Kopf einzuziehen, denn damit würde die Aktie nicht nur unter den Level sacken, von dem aus der aktuelle Aufwärtsschub startete, sondern auch in den 2022er-Trendkanal zurückfallen. Weitere Ankerpunkte für die Platzierung eines Stoppkurses wären die derzeit um 35 Euro verlaufende, mittelfristige Aufwärtstrendlinie oder, eher für mittelfristige Investments, die momentan um 32,90 Euro zu findende 200-Tage-Linie.
Fazit: Gut waren die Zahlen sicherlich, aber ob sie auch gut genug dafür waren, um von hier aus kurzfristig noch viel Luft nach oben zu bieten, ist offen genug, um jetzt nicht nur nach oben, sondern auch regelmäßig nach unten zu blicken.
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Fresenius steht nach schwierigen Jahren und einer grundlegenden Transformation vor einer möglichen Trendwende, die Hoffnung weckt.
Komplette Neuausrichtung
Fresenius hatte in den letzten Jahren mit etlichen Problemen zu kämpfen und es würde den Rahmen sprengen, alle im Detail zu erörtern. Ein schwächelndes Wachstum, rückläufige Profitabilität, Rechtsstreitigkeiten u. a. mit Akorn, Untersuchungen wegen angeblicher Korruption und unsauberer Geschäftspraktiken und natürlich die schlechte Entwicklung bei Fresenius Medical Care im US-Markt.
Daraufhin hat man mit FutureFresenius ein umfassendes Transformationsprogramm ins Leben gerufen, um den Konzern neu auszurichten und wettbewerbsfähiger zu machen. Es war auch dringend notwendig.
FutureFresenius
Die wichtigste Maßnahme war der Fokus auf das Kerngeschäft Fresenius Kabi (einer der weltweit führenden Anbieter von klinischer Ernährung, intravenösen Arzneimitteln, Infusionen, Medizinprodukten und Biopharma) und Fresenius Helios (größte Klinikgruppe Deutschlands und mit 2.500 Einrichtungen einer der führenden privaten Krankenhausbetreiber in Europa). Das umfasst auch eine Dekonsolidierung von Fresenius Medical Care, die bereits abgeschlossen wurde. Fresenius bleibt aber weiterhin mit 32 % an FMC beteiligt.
Ferner hat man gezielte Desinvestitionen durchgeführt und geht nun den Ausstieg aus der Beteiligungsgesellschaft Vamed an. Die Vamed-Aktivitäten in Österreich werden verkauft und der Bereich Krankenhausdienstleistungen der Vamed wird an die Fresenius-Gruppe übertragen. Fresenius reduziert mit diesem Schritt seine Komplexität signifikant.
Positive Signale: Erste Früchte der Transformation
Darüber hinaus hat man eine Vereinfachung der Konzernstruktur eingeleitet, den Abbau von Bürokratie, die Dezentralisierung von Entscheidungen und die Schaffung von schlankeren und effizienteren Strukturen. Senkung der Kosten, Fokus auf Innovation und Digitalisierung und so weiter.
Inzwischen scheinen die Maßnahmen erste Früchte zu tragen. Um das zu erkennen, muss man nur einen kurzen Blick in die letzten Quartalsberichte werfen. Im Jahresverlauf 2023 hat sich die Wachstumsdynamik tendenziell verbessert. Im vierten Quartal konnte das EBIT erstmals wieder gesteigert werden. Der Umsatz kletterte um 5 % und das EBIT um 8 %.
Im laufenden Geschäftsjahr hat sich dieser Trend fortgesetzt. Im ersten Quartal konnte der Umsatz um 6 % auf 5,70 Mrd. Euro gesteigert werden und das EBIT um 15 %. Das Ergebnis je Aktie kletterte um 11 % auf 0,76 Euro je Aktie.
Blick nach vorne: Erwartete Entwicklungen und Kursziele
Die Zahlen zum zweiten Quartal werden am 31. Juli veröffentlicht. Setzt sich der positive Trend fort, könnte Fresenius endlich die Talsohle durchschritten haben, auch kurstechnisch.
Derzeit wird erwartet, dass das Ergebnis von Fresenius in diesem Jahr auf 2,28 Euro je Aktie steigen wird. Nachdem man im ersten Quartal 0,76 Euro je Aktie verdient hat, scheint das erreichbar zu sein. Fresenius kommt demnach auf ein KGVe von 13,2.
Es gibt auch Schätzungen, wonach der Gewinn auf 2,80 Euro klettern könnte, was einem KGVe von 11,1 entsprechen würde. In beiden Fällen wäre Fresenius unterbewertet – immer unter der Voraussetzung natürlich, dass das Unternehmen die Probleme der Vorjahre endlich abgeschüttelt hat.
Gelingt jetzt ein nachhaltiger Ausbruch über die Widerstandszone bei 30 – 31 Euro, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 33 und 35 Euro. Darüber wäre der Weg in Richtung 38 und 40 Euro frei.
Fällt Fresenius jedoch unter 30 Euro zurück, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan. In diesem Szenario muss mit einem weiteren Rücksetzer in Richtung 28 oder möglicherweise sogar 25 – 26 Euro gerechnet werden.
Über den Autor
Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.
Analysemethode
Die Aktienanalysen von TobiasKrieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.