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Fresenius steht nach schwierigen Jahren und einer grundlegenden Transformation vor einer möglichen Trendwende, die Hoffnung weckt.
Komplette Neuausrichtung
Fresenius hatte in den letzten Jahren mit etlichen Problemen zu kämpfen und es würde den Rahmen sprengen, alle im Detail zu erörtern.
Ein schwächelndes Wachstum, rückläufige Profitabilität, Rechtsstreitigkeiten u. a. mit Akorn, Untersuchungen wegen angeblicher Korruption und unsauberer Geschäftspraktiken und natürlich die schlechte Entwicklung bei Fresenius Medical Care im US-Markt.
Daraufhin hat man mit FutureFresenius ein umfassendes Transformationsprogramm ins Leben gerufen, um den Konzern neu auszurichten und wettbewerbsfähiger zu machen.
Es war auch dringend notwendig.
FutureFresenius
Die wichtigste Maßnahme war der Fokus auf das Kerngeschäft Fresenius Kabi (einer der weltweit führenden Anbieter von klinischer Ernährung, intravenösen Arzneimitteln, Infusionen, Medizinprodukten und Biopharma) und Fresenius Helios (größte Klinikgruppe Deutschlands und mit 2.500 Einrichtungen einer der führenden privaten Krankenhausbetreiber in Europa).
Das umfasst auch eine Dekonsolidierung von Fresenius Medical Care, die bereits abgeschlossen wurde. Fresenius bleibt aber weiterhin mit 32 % an FMC beteiligt.
Ferner hat man gezielte Desinvestitionen durchgeführt und geht nun den Ausstieg aus der Beteiligungsgesellschaft Vamed an. Die Vamed-Aktivitäten in Österreich werden verkauft und der Bereich Krankenhausdienstleistungen der Vamed wird an die Fresenius-Gruppe übertragen.
Fresenius reduziert mit diesem Schritt seine Komplexität signifikant.
Positive Signale: Erste Früchte der Transformation
Darüber hinaus hat man eine Vereinfachung der Konzernstruktur eingeleitet, den Abbau von Bürokratie, die Dezentralisierung von Entscheidungen und die Schaffung von schlankeren und effizienteren Strukturen.
Senkung der Kosten, Fokus auf Innovation und Digitalisierung und so weiter.
Inzwischen scheinen die Maßnahmen erste Früchte zu tragen. Um das zu erkennen, muss man nur einen kurzen Blick in die letzten Quartalsberichte werfen.
Im Jahresverlauf 2023 hat sich die Wachstumsdynamik tendenziell verbessert. Im vierten Quartal konnte das EBIT erstmals wieder gesteigert werden.
Der Umsatz kletterte um 5 % und das EBIT um 8 %.
Im laufenden Geschäftsjahr hat sich dieser Trend fortgesetzt. Im ersten Quartal konnte der Umsatz um 6 % auf 5,70 Mrd. Euro gesteigert werden und das EBIT um 15 %.
Das Ergebnis je Aktie kletterte um 11 % auf 0,76 Euro je Aktie.
Blick nach vorne: Erwartete Entwicklungen und Kursziele
Die Zahlen zum zweiten Quartal werden am 31. Juli veröffentlicht. Setzt sich der positive Trend fort, könnte Fresenius endlich die Talsohle durchschritten haben, auch kurstechnisch.
Derzeit wird erwartet, dass das Ergebnis von Fresenius in diesem Jahr auf 2,28 Euro je Aktie steigen wird. Nachdem man im ersten Quartal 0,76 Euro je Aktie verdient hat, scheint das erreichbar zu sein.
Fresenius kommt demnach auf ein KGVe von 13,2.
Es gibt auch Schätzungen, wonach der Gewinn auf 2,80 Euro klettern könnte, was einem KGVe von 11,1 entsprechen würde.
In beiden Fällen wäre Fresenius unterbewertet – immer unter der Voraussetzung natürlich, dass das Unternehmen die Probleme der Vorjahre endlich abgeschüttelt hat.
Gelingt jetzt ein nachhaltiger Ausbruch über die Widerstandszone bei 30 – 31 Euro, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 33 und 35 Euro.
Darüber wäre der Weg in Richtung 38 und 40 Euro frei.
Fällt Fresenius jedoch unter 30 Euro zurück, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan. In diesem Szenario muss mit einem weiteren Rücksetzer in Richtung 28 oder möglicherweise sogar 25 – 26 Euro gerechnet werden.
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