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Ist die Talsohle bei Fresenius endlich durchschritten? Welche Kursziele ergeben sich, wenn es tatsächlich zu einem Turnaround kommt?
Ein steiler Abstieg
Über viele Jahre hinweg war Fresenius ein hervorragendes Investment und die Aktie konnte ständig neue Höhen erklimmen.
Davon sind wir weit entfernt, seit dem Höchststand bei 80 Euro hat die Aktie fast zwei Drittel an Wert verloren.
Ein Problem reihte sich an das andere, es kam zu Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Produkthaftung, die Integration einiger Zukäufe stellte sich als schwierig heraus und das wichtige US-Dialysegeschäft litt unter einem Mangel an Fachkräften und einem zunehmenden Preisdruck.
Ferner hat sich Corona stark negativ auf das Geschäft ausgewirkt. Durch die Verschiebung von geplanten Eingriffen ist es zu erheblichen Einnahme-Einbußen gekommen.
Erstaunlicherweise kam es anschließend nicht zu Nachholeffekten.
Belastungsfaktoren und andere Baustellen
Darüber hinaus hat man die Ausgaben für Forschung & Entwicklung erhöht, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Auf lange Sicht ist Kapital selten besser investiert als im Bereich Forschung & Entwicklung, doch kurzfristig bringt es die Margen unter Druck.
Schaut man sich die Geschäftszahlen an, ist die Entwicklung nicht dramatisch. Als die Aktie am Hoch notierte, lag der Konzerngewinn bei 2,90 oder 3,37 Euro je Aktie. Je nachdem, ob man den im Jahr 2016 erzielten oder den für 2017 erwarteten Gewinn als Referenz wählt.
Im letzten Jahr lag der Gewinn bei 3,08 Euro je Aktie, in diesem Jahr sollen es 2,70 Euro je Aktie werden.
Das würde für sich genommen keinen Kurssturz in diesem Umfang rechtfertigen, aber der Newsflow war in all diesen Jahren so negativ, dass die meisten Anleger irgendwann die Reißleine gezogen haben.
Kommen immer wieder negative Nachrichten, gibt man irgendwann auf.
Ein Funke genügt
Irgendwann erreicht die Bewertung ein Niveau, auf dem auch nur ein geringes Maß an Hoffnung zu erheblichen Rallyes führen kann.
Bei Fresenius ist das bereits mehrfach geschehen, teilweise legte der Kurs von den jeweiligen Tiefpunkten um 50-100% zu.
Sollte jemals ein echter geschäftlicher Turnaround erfolgen, wäre noch deutlich mehr möglich.
Es ist schwierig zu sagen, ob die Talsohle 2023 endlich durchschritten wird, doch derzeit wird das erwartet.
In den kommenden beiden Jahren soll es jeweils zu Gewinnsteigerungen im zweistelligen Prozentbereich kommen. Teilweise werden Wachstumsraten von 20% und mehr erwartet.
Man sollte nach all den Misserfolgen skeptisch bleiben. Aber selbst, wenn nur die Hälfte davon erreicht wird und man endlich wieder Fortschritte vermelden kann.
Ist ein wenig Hoffnung schon genug?
Womöglich reicht schon die Hoffnung darauf, um die nächste Rallye auszulösen. Aktuell kommt Fresenius auf ein KGVe von 12,2.
Während der letzten Rallyes kletterte das KGV am Hoch auf 13,5 – 15,5. Aktuell würde das einem Aufwärtspotenzial von 10-27% entsprechen.
Sind die Prognosen richtig und wird im kommenden Jahr ein Gewinn von 2,95 Euro je Aktie erwartet, würde sich bei einem KGV von 15 sogar ein Kursziel von 44,25 Euro ergeben.
Unter dem Strich ist das Chance-Risiko-Verhältnis nicht schlecht. Die Bewertung ist niedrig, die Probleme sind weitgehend eingepreist. Sollte es ab dem kommenden Jahr zu einer Belebung des Geschäfts kommen, ergibt sich daraus das zuvor genannte Potenzial.

Die Börse neigt dazu, gute Entwicklungen vorwegzunehmen. Gelingt ein Ausbruch über 30 Euro, kommt es zu einem Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 33 – 35 USD.
Kann der mehrjährige Abwärtstrend nachhaltig überwunden werden, hellt sich das Chartbild deutlich auf.
In diesem Szenario wären weitere Kursgewinne in Richtung 40 – 41 Euro oder 45 – 47 Euro möglich.
Scheitert der Ausbruch über 30 Euro, könnte das zu einem erneuten Rücksetzer in Richtung 23,50 – 24,50 Euro führen.
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