Die Geschichte lehrt uns: Hypes kommen und gehen. Kursgewinne haben jedoch nur Bestand, wenn Substanz dahintersteht.
Quantenfieber oder Zahlenwunder?
Nvidia ist derzeit das wohl meistbeachtete Unternehmen der Welt. KI ist bereits seit geraumer Zeit in aller Munde und die realen Auswirkungen der technologischen Durchbrüche in diesem Bereich sind bereits in etlichen Branchen angekommen. Das unterscheidet diesen Hype ganz maßgeblich von anderen.
Bei nahezu allen anderen Hype-Themen liegen die möglichen Veränderungen in weiter Ferne und die vermeintlichen Gewinner haben in Wirklichkeit nicht mal ein operatives Geschäft.
Daher fällt das Kartenhaus auch irgendwann zusammen. Das zeigen Beispiele aus allen einstigen Hype-Sekten wie Lithium, Wasserstoff, Brennstoffzellen, Marihuana, 3D-Druck und viele andere eindrucksvoll.
Ballard Power ist von über 40 auf 1,29 USD abgestürzt, 3D Systems von knapp 100 auf 1,55 USD und Tilray von 300 auf 0,43 USD.
Quantencomputer sind die Zukunft
Genau dasselbe wird auch mit dem derzeitigen Hype-Sektor Quantencomputer passieren.
Unternehmen wie D-Wave Quantum werden derzeit mit Milliardenbewertungen gehandelt, um genau zu sein mit 4,77 Mrd. USD.
Und das bei einem Umsatz von knapp 20 Mio. USD und einem Jahresverlust von -132 Mio. USD. Genauso wie D-Wave ist die gesamte Branche etliche Jahre von einem Durchbruch entfernt. Bis dahin wird man schlichtweg Geld verbrennen, der Hype wird der Ernüchterung weichen und die Kurse werden kollabieren – so wie es in allen anderen Fällen auch geschehen ist.
D-Wave und die meisten oder alle anderen Unternehmen im Sektor werden das Schicksal von Nikola, Plug Power und Canopy Growth teilen.
Das macht den Unterschied
Damit kommen wir zu dem einzigen berechtigten Hype zurück, den ich in knapp 20 Jahren an der Börse erlebt habe: KI.
Wer meine Artikel verfolgt hat, weiß, dass ich bereits 2022 mehrfach auf dieses Thema und die zahlreichen Gewinner dieses Trends hingewiesen habe.
Was diesen Hype unterscheidet, ist nicht nur, dass er sofortige Auswirkungen hatte – nicht erst in Jahren in der Zukunft und obendrein nur vermeintlich. Obendrein waren die Profiteure auch ohne KI hochprofitable Milliardenkonzerne.
Man musste also keine Traumschlösser wie D-Wave, Nikola oder Tilray kaufen, die kaum ein operatives Geschäft hatten und fernab von profitabel waren.
Nvidia erzielte 2022 bereits einen Umsatz von 26,9 Mrd. USD und einen Gewinn von 9,7 Mrd. USD.
Seitdem hat sich viel getan. Nvidia hat einen rasanten Aufstieg erlebt und beweist Quartal um Quartal wieder, dass das Unternehmen bis heute unterschätzt wird.
Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres lag der Gewinn mit 0,96 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 0,85 USD. Mit einem Umsatz von 44,1 Mrd. USD hat man die Analystenschätzungen von 42,7 Mrd. USD ebenfalls übertroffen.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 69% und einem Gewinnsprung um 57%.
Plötzlich läuft es in allen Bereichen
Das Segment Data Center verzeichnete ein Umsatzplus um 74% auf 39,1 Mrd. USD. Im Endeffekt spielt das einstiegen Kerngeschäft im Gaming-Bereich kaum noch eine Rolle.
Doch auch in diesem Bereich hat ein Turnaround stattgefunden, der Umsatz ist um 42% auf 3,7 Mrd. USD gestiegen. Die Nvidia Geforce RTX 5070 und 5060 scheint ein durchschlagender Erfolg zu sein.
Der Bereich Professional Visualization verzeichnete ein Umsatzplus um 19% auf 509 Mio. USD und das Segment Automotive and Robotics steigerte den Umsatz um 72% auf 567 Mio. USD.
Bei Nvidia könnte es kaum besser laufen. Selbst die Exporteinschränkungen konnten den Siegeszug nicht aufhalten, obwohl sie Umsatzeinbußen in Milliardenhöhe verursacht haben.
Für das zweite Quartal stellt Nvidia einen Umsatz von etwa 45 Mrd. USD und eine Bruttomarge (non-GAAP) von 72% in Aussicht.
Das Nettoergebnis dürfte bei etwa 28 Mrd. USD liegen.
Den Konsensschätzungen zufolge wird der Gewinn in diesem Jahr um 43% auf 4,29 USD je Aktie steigen.
Nvidia kommt demnach auf eine forward P/E von 31,5. Langjährig pendelt die P/E um einen Wert von 40, das war auch schon vor dem KI-Hype der Fall.

Gelingt jetzt ein nachhaltiger Ausbruch über 136 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit einem möglichen Kursziel bei 150 USD.
Fällt die Aktie jedoch per Wochenschluss unter 130 USD, muss mit erneuten Kursverlusten in Richtung 110 – 114 USD gerechnet werden.
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