Am Donnerstag legte die Aktie der RENK Group zusammen mit den anderen Rüstungsaktien wieder kräftig zu. Es wirkte, als sei das der Startschuss zu einem neuen Rallye-Impuls. Aber am Freitag ging das komplette Vortages-Plus verloren. Ein psychologisch kritisches Signal.
Gerät man in einem Aufwärtstrend in die Defensive, kann man seine Hoffnung immer auf einen Gegenangriff setzen, der das bärische Lager überrascht und überrennt. Geht eine solche Gegenattacke aber schief, wirkt das ziemlich ernüchternd. Noch ist zwar nichts verloren, noch können die Käufer heute bzw. zum Start ins zweite Halbjahr mit Wucht zurückkommen. Aber bei Rückschlägen, die wie im Fall der RENK-Aktie den gesamten, zuvor zurückgewonnenen Boden kosten, schrumpft die Zahl derer, die nicht nur den Daumen drücken, sondern mit eigenem Kapital aktiv mitziehen, vermutlich zügig.
Das Chartbild zeigt, dass die Aktie des vor allem im Militärsektor agierenden Antriebs-Spezialisten seit Anfang Juni eine Korrektur zeigt, die zwar wegen des schnellen und weitreichenden Anstiegs davor moderat wirkt, prozentual aber nicht ohne ist.
Auffällig war, dass ein erster Versuch, sich nach oben zu orientieren, genau an der 20-Tage-Linie abgewiesen wurde. Daraufhin entstand ein neues Korrekturtief, von dem aus man sich Richtung Wochenschluss nach oben abzusetzen versuchte. Doch am Freitag ging das komplette Plus des Donnerstags wieder verloren, mit 65,94 Euro landete man in etwa dort, wo man am Mittwoch aus dem Handel gegangen war (65,97 Euro). Das sorgt aus bullischer Sicht für Probleme, zumal das nicht das erste Mal war, dass die Käufer zurückkamen und umgehend abgewiesen wurden.
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Expertenmeinung: Ein genauerer Blick auf den Chart zeigt, dass alle grünen Kerzen seit dem Rekordhoch keinen Erfolg zeitigten. Es kam nicht zu Anschlusskäufen. Man kann zwar nie wissen, ab welchem Punkt die Käufer eine Wand als zu massiv einstufen, um noch ein weiteres Mal dagegen zu rennen, aber mit jeder Beule wird dieser Punkt näherkommen.

Interessant ist, dass die RENK-Aktie am Rekordhoch (85,96 Euro) nur noch eine Handbreit vom höchsten aller aktuellen Analysten-Kursziele bei 87,50 Euro entfernt war und aktuell fast genau auf Höhe des durchschnittlichen Kursziels der Experten notiert, das derzeit bei 65,30 Euro liegt. Grundsätzlich könnte so etwas die Käufer motivieren, denn solange eine Hausse intakt ist, neigen die Bullen gerne dazu, sich nicht am Schnitt, sondern am höchsten Kursziel zu orientieren. Aber wie gesagt: Dafür müssten sich jetzt genug aktive Käufer finden.
Sollte es der RENK-Aktie gelingen, die nach der Abwärts-Kurslücke des 10. Juni entstandene Korrekturzone mit Schlusskursen über 77 Euro zu verlassen, wäre das ein wichtiger Schritt zurück in die bullische Fahrspur. Aber wenn RENK die Käufer ausgehen, diese Niederlage am Freitag schon eine zu viel war, könnte die Aktie im Fall eines Schlusskurses unter der Supportzone 60,10 bis 61,91 Euro im schlimmsten Fall sogar in Richtung der mittelfristigen Unterstützungszone zwischen 35,60 und 43 Euro weiter abrutschen. Bevor es nicht zu einem gelungenen „Ausfall“ über 77 Euro kommt, bleibt das Risiko auf der Unterseite eher hoch.
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