Der Motorenbauer DEUTZ ist ein Traditionsunternehmen mit Ambitionen: Man plant, sich intensiver in den Verteidigungssektor einzubringen. Die Trader haben die Aktie daraufhin umgehend in den „Rüstungs-Hype“ integriert. Aber das ist ein wenig gewagt.
Bislang ist die Herstellung von Motoren, die im militärischen Bereich genutzt werden, bei DEUTZ eine Nische. Seit vergangenem Jahr tut sich das Unternehmen in dieser Hinsicht um und prüft Möglichkeiten. Aber wie sich das am Ende darstellen wird, ist völlig offen. Man will diesen Bereich systematisch ausbauen, aber welcher Anteil am Umsatz in einigen Jahren auf „Defence“ basieren könnte, will DEUTZ nicht vorhersagen. Wie auch, immerhin tummeln sich viele Anbieter in diesem Markt, andere wollen wie DEUTZ da einen Fuß in die Tür bekommen … wie sich das Unternehmen da schlagen könnte, ist nicht prognostizierbar. Das Problem:

Die Anleger haben den Erfolg bereits eingepreist. Der Chart zeigt, wie massiv die Aktie seit März zugelegt hat, zugleich wurde sie immer volatiler. Jetzt steckt also viel Spekulation drin, die Fakten müssten die erst noch unterfüttern. Doch das kann nicht in den nächsten Wochen und Monaten gelingen, ein Marktsegment nennenswert zu vergrößern, braucht seine Zeit. Und erst, wenn dieser Prozess ein gutes Stück vorangeschritten ist, ließe sich auch die Rentabilität abschätzen. Und das ist nicht einmal die einzige Spekulation, die im Kurs steckt.
Denn das Ergebnis des ersten Quartals war nicht unbedingt umwerfend. Der Auftragseingang war stark, der Umsatz lag 7,5 Prozent über Vorjahr, die EBIT-Marge (vor Zinsen und Steuern) kam mit 4,2 Prozent aber eher mager daher. Trotzdem hielt DEUTZ an der bisherigen 2025er-Prognose fest, nach der man einen Umsatz zwischen 2,1 und 2,3 Milliarden Euro und eine EBIT-Marge zwischen 5,0 und 6,0 Prozent anpeilt. Und zwar, weil man mit einer Belebung im zweiten Halbjahr rechnet.
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Expertenmeinung: Genau diese Belebung in der zweiten Jahreshälfte erwarten andere Unternehmen auch, z.B. die Pkw-Hersteller oder viele Unternehmen im Chemiesektor. Aber wer sagt denn, dass es so kommt? Zwischen Wollen und Bekommen liegen viele „Wenns“.
Zwar ist es eine logische und vernünftige Annahme, wenn man davon ausgeht, dass der das Wohl und Wehe der Weltwirtschaft derart massiv beeinflussende Zoll-Händel der USA bald beendet wird, weil sonst der Schaden egal wessen Nutzen weit übersteigt. Aber da dieser Streit an sich bereits keine vernunftbasierte Strategie ist, um Handelsprobleme zu lösen, und die Entscheidungen in diesem Themenbereich vor allem in Washington unstet und oft emotional angehaucht wirken, ist es hoch riskant, in Bezug auf die Bereinigung des Problems die Vernunft zugrunde zu legen, an der es bislang mangelt.
Die Aktie wird von der momentan bei Analysten im Schnitt gehegten Erwartung getragen, dass 2025 ein Anstieg von 20 Prozent pro Aktie gelingen wird, sich dieser Gewinn 2026 dann aber beinahe verdoppeln wird. Käme es so, läge das Kurs/Gewinn-Verhältnis für Ende 2026 bei etwa 8,5. Eine Bewertung, die völlig in Ordnung ginge. Wobei sie natürlich steigen würde, sollte die DEUTZ-Aktie von jetzt bis Ende 2026 weiter zulegen. Aber:
Da werden gleich beide vorstehenden Annahmen schon mal eingepreist, die Belebung im zweiten Halbjahr ebenso wie eine Umsatz- und Gewinnsteigerung durch mehr Aufträge im Defence-Sektor. Und das ist mir mindestens ein „Wenn“ im Kurs zu viel, daher:
Hier sollte man, wenn, dann unbedingt mit einer bei weiteren Kursgewinnen sukzessiv nach oben angepassten Stop-Loss-Absicherung unterwegs sein. Als unmittelbar nächste Unterstützung dient die 20-Tage-Linie, aktuell bei 7,35 Euro. Darunter käme der Bereich 6,35/6,41 Euro, der dann schon mittelfristige Bedeutung hat. Wenn diese Zone eindeutig und auf Schlusskursbasis fallen sollte, könnte diese Aktie schnell entzaubert werden … und die nächste, massiv wirkende Auffangzone würde dann erst bei 4,84 bis 5,17 Euro warten.
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