Siemens Healthineers Aktie Prognose Siemens Healthineers: Die Entscheidung rückt näher

News: Aktuelle Analyse der Siemens Healthineers Aktie

von | |

Nachricht schicken an Ronald Gehrt
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen der Siemens Healthineers Aktie

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Die Ergebnisse des ersten Quartals waren absolut erfreulich. Der Haken war, dass Siemens Healthineers selbst befürchtet, dass das nicht so bleibt. Das Resultat: Die Aktie drehte genau an dem Widerstand nach unten ab, den sie hätte bezwingen müssen.

Das passte, was die Siemens-Healthcare-Tochter am Mittwoch über ihr zweites Quartal des immer am 1. Oktober startenden Geschäftsjahres zu berichten hatte. Der Umsatz legte ordentliche 8,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. Und aufgrund einer von 15,1 auf 16,6 Prozent gesteigerten EBIT-Gewinnmarge (EBIT = Earnings Before Interest & Taxes, also vor Zinsen und Steuern) stieg das EBIT überproportional um 19 Prozent, nach Steuern lag der Gewinn sogar 25 Prozent höher. Das lag über den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten, so gesehen scheint es unlogisch, dass die Aktie den Handelstag um 1,7 Prozent niedriger beendete. Aber es gab ja nicht nur den Blick zurück.

Der Grund, warum die Aktie nach diesem Bericht fiel, statt zu steigen, lag im Ausblick. Siemens Healthineers fürchtet, dass die höheren Zölle die jetzt laufende, zweite Hälfte des Geschäftsjahres belasten werden und weitete deswegen die Spanne, die man für den Gewinn pro Aktie sieht, von bisher 2,35 bis 2,50 auf 2,20 bis 2,50 Euro auf der Unterseite aus. Auch, wenn man grundsätzlich weiter davon ausgeht, dass der Umsatz organisch zwischen fünf und sechs Prozent zulegt, denn es wäre weniger die Nachfrage als die durch höhere Zölle gedrückte Gewinnmarge, die zum Problem werden kann.

Expertenmeinung: Natürlich können solche Aussagen nichts sein, was die Anleger, die einigermaßen wach agieren, überraschen würde. Aber das brauchte es nicht, um die Aktie ins Minus zu drehen. Es reichte, dass die Käufer ausblieben. Denn weil das an einer wichtigen, charttechnischen Hürde passierte, die im Fall einer positiven Reaktion auf das Zahlenwerk umgehend übersprungen worden wäre, reagierte man seitens der technisch ausgerichteten Akteure folgerichtig: Bleibt der Ausbruch aus, wird die Reißleine gezogen … was diese Widerstandslinie noch ein wenig massiver macht.

Siemens Healthineers Aktie: Chart vom 07.05.2025, Kurs 46,58 Euro, Kürzel: SHL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Siemens Healthineers Aktie: Chart vom 07.05.2025, Kurs 46,58 Euro, Kürzel: SHL | Quelle: TWS

Wir sehen im Chart, worum es da ging: Die Aktie war im Vorfeld an die Widerstandszone 47,31/47,94 Euro gelaufen, die sich aus den Zwischentiefs der zweiten Jahreshälfte 2024 zusammensetzt. Dort setzte dann einige Tage lang ein „Wassertreten“ ein, was deutlich machte: Die Marktteilnehmer wollen erst die Quartalsbilanz sehen, bevor sie entscheiden, ob man weiter kauft und damit den Weg nach oben erst einmal freimacht oder nicht. Es wurde, wie wir im Chart sehen, Letzteres.

Charttechnisch ist die Aktie dadurch in die Bredouille geraten, nur die heute bei etwa 45,55 Euro verlaufende 20-Tage-Linie würde sie noch vor einem Abwärts-Spielraum bis an das Selloff-Tief vom April bei 41,21 Euro trennen. Andererseits waren die Ergebnisse zu gut und dieser vorsichtige Ausblick zu absehbar, um hier unbedingt auf der Short-Seite aktiv werden zu müssen. Interessanter bliebe die Oberseite, zumal die Hürde 47,31/47,94 Euro jetzt noch wichtiger und als Sprungbrett geeignet wäre als zuvor. Gelänge es, das gestrige Tages-Verlaufshoch von 48,42 Euro auf Schlusskursbasis zu überbieten, wäre das ein starkes Signal dafür, dass die Bullen doch stärker sind als gedacht.

Quellenangaben:
Ergebnis des 2. Geschäftsjahresquartals 2024/2025, 07.05.2025; https://corporate.webassets.siemens-healthineers.com/8c29b270e64f46a9/b6bac1be134f/siemens-healthineers-Q2_FY2025_Ergebnisver-ffentlichung-Finanzkennzahlen.pdf

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Die Healthcare-Tochter des Siemens-Konzerns legte am Donnerstag das Ergebnis des ersten Geschäftsjahresquartals 2024/2025 vor – und überzeugte. Die Siemens Healthineers-Aktie überwand daraufhin wichtige Charthürden … blieb aber an einer weiteren hängen.

Es las sich gut, was Siemens Healthineers zum ersten Quartal des immer am 30.9. endenden Geschäftsjahres zu berichten hatte. Man sprach in der Pressemeldung von einem starken Start ins Geschäftsjahr. Und ja, der Umsatz lag ebenso wie der Gewinn über den durchschnittlichen Analystenprognosen. Der Umsatz legte um 5,7 Prozent auf 5,48 Milliarden Euro zu, die Prognose hatte bei 5,36 Milliarden gelegen. Der Gewinn pro Aktie kam auf 0,51 Euro nach 0,49 Euro im Vorjahreszeitraum, erwartet hatten die Analysten im Schnitt einen Rückgang auf 0,47 Euro. Operativ lag der Gewinn sogar elf Prozent höher, die EBIT-Gewinnmarge kletterte im Vergleich zum Vorjahr von 14,3 auf 15,0 Prozent.

Siemens Healthineers Aktie: Chart vom 06.02.2025, Kurs 57,14 Euro, Kürzel: SHL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Siemens Healthineers Aktie: Chart vom 06.02.2025, Kurs 57,14 Euro, Kürzel: SHL | Quelle: TWS

Die Aktie schaffte daraufhin gleich zum Start den Sprung über die wichtige Widerstandszone 55,52/55,62 Euro, die seit drei Quartalen das obere Ende der Handelsspanne dargestellt hatte – ein markant bullisches Signal. Der Handel setzte mit einer Aufwärts-Kurslücke von 7,5 Prozent ein, ein immenser Zugewinn. Zu groß im Verhältnis zur Größenordnung, mit der die Prognosen übertroffen wurden? Diejenigen, die daraufhin in diesen Kurssprung hinein Kasse machten, sahen das genau so. Lagen sie damit richtig?

Expertenmeinung: Würde man rein von der Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) urteilen, hätte es diese Verkäufe nicht gebraucht, denn auf Basis der von Siemens Healthineers bestätigten Gesamtjahresprognose will man beim Gewinn pro Aktie zwischen 2,35 und 2,50 Euro erreichen. Woraus sich am Tageshoch ein KGV von 23,4 bis 24,9 errechnen würde, was eher in der unteren Hälfte dessen läge, was man hier in den vergangenen Jahren gesehen hat. Aber das Motiv der Gewinnmitnahmen dürfte sich trotzdem in der vorherigen Formulierung finden, und zwar im Wort „bestätigt“.

Zum Ausblick war wenig Konkretes zu lesen, auch, wenn die Relation Neuaufträge zu Auslieferungen positiv war: So richtig optimistisch wirkte die Pressemeldung alleine deswegen nicht, weil man die bisherigen Ziele nur bestätigte: Der Umsatz soll 2024/2025 um fünf bis sechs Prozent stiegen, der Gewinn pro Aktie zwischen 2,35 und 2,50 Euro liegen. Stapelt man hier lieber zu tief als zu hoch, um die Anleger nicht zu überzogenen Hoffnungen zu verleiten … oder rechnet man konkret damit, dass das laufende und/oder die kommenden Quartale weniger dynamisch ausfallen werden?

Angesichts des statten Kurssprungs zu Handelsbeginn scheinen einige Letzteres hinein interpretiert zu haben und nutzten das Plus zum Verkauf. Dadurch bleibt die zum Handelsstart kurz überbotene Widerstandslinie bei 58,08/58,14 Euro, definiert durch die Jahreshochs 2023 und 2024, erst einmal unbezwungen. Um den Weg zu Höherem freizubekommen, müsste die Aktie das gestrige Verlaufshoch bei 58,44 Euro auf Schlusskursbasis überbieten. Solange das nicht gelingt, wäre ein Pullback an die jetzt zum Support gewordene Zone 55,52/55,62 Euro jederzeit möglich. Und die muss halten, sonst wäre das bullische Setup, das sich gestern aufgetan hat, umgehend vom Tisch!

Quellenangaben: Ergebnis des 1. Geschäftsjahresquartals 2024/2025, 06.01.2025: https://corporate.webassets.siemens-healthineers.com/18a3f6e28e449ada/ebd734c82535/siemens-healthineers-Q1_FY2025_Ergebnisver-ffentlichung-Finanzkennzahlen.pdf

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Die Meldung, dass der Siemens-Mutterkonzern darüber nachdenkt, seine Beteiligung am Medizintechnik-Unternehmen Siemens Healthineers zu reduzieren, machte die Aktie am letzten Handelstag des Jahres zum größten Verlierer im DAX. Aber wieso eigentlich?

Momentan ist Siemens im Besitz von 75 Prozent der Aktien von Siemens Healthineers. Es könnten in Kürze nur noch 70 Prozent sein, falls Siemens als Teil der Übernahme des US-Softwareunternehmens Altair fünf Prozent der Healthineers-Aktien abgibt, aber das ist letztlich nur ein Nebenaspekt. Der Punkt ist: Nicht nur Siemens selbst, sondern auch Großinvestoren tendieren offenbar dazu, eine geringere Bindung des Medizintechnikunternehmens an die Mutter als für beide Seiten sinnvoll anzusehen.

Was oft auch so ist, wobei aber eine Reduzierung auf 60 oder 70 Prozent da nicht wirklich einen entscheidenden Unterschied machen würde. Würde man sich noch weiter zurückziehen, wären die Healthineers wirklich entscheidend unabhängiger. Auf diesem Weg oder über eine Veränderung der Entscheidungsketten. Was indes dem Markt nicht zu gefallen schien, denn die Healthineers-Aktie beendete den Tag mit -1,73 Prozent als Schlusslicht des DAX. Wieso?

Expertenmeinung: Weil man offenbar in erster Linie eine große Zahl an neuen, von Siemens in den Markt gegebenen Aktien auf sich zukommen sah und das mit Druck auf den Kurs gleichsetzte. Was indes keineswegs so sein muss.

Erstens soll die Entscheidung, wie es weitergeht, erst bis zum Kapitalmarkttag Ende 2025 erfolgen. Da ist also noch viel Zeit. Zweitens könnte Siemens diese Healthineers-Aktien bei Großinvestoren unterbringen, dann muss das nicht auf den Kurs drücken. Drittens überwiegt eine bessere, strategische Positionierung den kurzfristigen (eventuellen) Druck einer steigenden Zahl an Aktien am Markt. Sofern man sich bei der Mutter überhaupt dazu durchringt, die Beteiligung zu reduzieren, bislang steht nur im Raum, dass man das prüft.

Siemens Healthineers Aktie: Chart vom 30.12.2024, Kurs 51,20 Euro, Kürzel: SHL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Siemens Healthineers Aktie: Chart vom 30.12.2024, Kurs 51,20 Euro, Kürzel: SHL | Quelle: TWS

Als Argument, die Aktie auf Talfahrt zu schicken, ist eine eventuelle Erhöhung der frei umlaufenden Aktien also eher dünn. Zwar ist die Reaktion auf rein charttechnischer Ebene problematisch, weil der Kurs damit durch die kurzfristige Aufwärtstrendlinie fiel und der Versuch, das zu verhindern, abverkauft wurde, was man am langen, oberen Docht der Montags-Tageskerze sehen kann. Zugleich wurde so der einige Tage zuvor erfolgte Bruch der 200-Tage-Linie zementiert, aber:

Die Aktie ist für die Medizintechnik-Branche nicht teuer bewertet und hat im am 30.9. beendeten Geschäftsjahr 2023/2024 im Gegensatz zum Großteil der Branchenkollegen mehr verdient als im Vorjahr. Zudem sind die Analysten auffallend bullisch, das durchschnittliche Kursziel liegt derzeit bei 59 Euro.

Die ungünstige charttechnische Lage macht den Gedanken, jetzt unmittelbar die Hand aufzuhalten, zwar wenig attraktiv, zumal ein Test der Zone zwischen 46 und 48 Euro jetzt zumindest denkbar wäre. Aber sollte diese Unterstützungszone angelaufen werden, wäre diese Aktie durchaus interessant … und eine mögliche Verringerung des Anteils der Siemens-Mutter ändert daran nichts.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.