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Ist die Medizintechnik-Branche jetzt eine Art „sicherer Hafen“ oder nicht? Die Investoren sind immer noch schwankend. Zuletzt senkte man wieder den Daumen, Siemens Healthineers und andere Titel der Branche fielen. Aber noch könnte daraus eine Trendwendeformation werden.
In den vergangenen Tagen bekam die Siemens Healthineers-Aktie heftigen Druck ab, fiel in nur vier Tagen um zwölf Prozent. Auch bei Branchenkollegen wie Carl Zeiss oder Sartorius wurde massiv verkauft. Der von vielen erhoffte, aber ausgebliebene Kurswechsel der Notenbanken und deren schwache Wachstumsprognosen haben den Bullen den Mut genommen. Denn eine um die Nulllinie mäandernde Wirtschaft in den USA ebenso wie in der Eurozone, dazu die perspektivisch kritische Entwicklung der chinesischen Wirtschaft als ebenfalls wichtiger Markt, das wirkt in der Tat nicht, als würden die Gewinne 2023 Luft nach oben haben. Aber solange da nicht allzu viel nach unten passiert, wäre das im Fall Siemens Healthineers eigentlich nicht tragisch, denn:
Derzeit erwarten die Analysten ohnehin nicht, dass der Gewinn im bis zum 30.9. dauernden Geschäftsjahr 2022/2023 über dem des Geschäftsjahres 2021/2022 liegen wird. Und was die Bewertung angeht, wäre ein Kurs/Gewinn-Verhältnis um 27 derzeit nicht zu teuer. Das wäre es dann, wenn der Gewinn auch in den Folgejahren nicht steigen, womöglich sogar deutlicher nachgeben sollte. Aber das lässt sich hier und heute noch nicht abschätzen. Und normalerweise gälte dann: Im Zweifel für die Bullen. Diesmal nicht?
Expertenmeinung: Noch ist das nicht entscheiden, die Aktie hat die charttechnisch entscheidende Zone erst jetzt erreicht. Durch den markanten Druck der vergangenen vier Handelstage wirkt es zwar, als wären die Short-Seller nicht aufzuhalten, aber erst jetzt hätte die Siemens Healthineers-Aktie einen Level erreicht, auf dem die Käufer zuschlagen würden … wenn sie es denn wollen.
Sie sehen im Chart, dass hier immer noch eine umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation möglich wäre. Die linke Schulter entstand im Juni, der Kopf im September/Oktober. Aber diese Chance für die Bullen, doch noch die Kurve zu kriegen, würde bedingen, dass der Level der linken Schulter (43,20 Euro) nicht nennenswert unterboten wird. Die Basis dafür wäre da, denn der Kurs ist jetzt in eine knapp über diesem Support liegenden Kreuzunterstützung gelaufen, die aus der im November bezwungenen, mittelfristigen Abwärtstrendlinie und der kurzfristigen Aufwärtstrendlinie besteht.
Aber Vorsicht bliebe auch geboten, wenn es gelingt, Siemens Healthineers dort aufzufangen und zu drehen. Denn vollendet wäre diese mögliche umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter erst, wenn deren Nackenlinie mit Schlusskursen klar über 52,50 Euro überboten wurde. Bis dahin bleibt eine Aufwärtswende „nur“ eine Chance.

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