Der US-Dollar wird immer billiger, d.h. die Lage im Währungspaar US-Dollar/Chinesischer Yuan entschärft sich zu Gunsten der US-Exporteure, die durch den Anstieg des chinesischen Yuan bessere Renditen beim Verkauf ihrer Waren in China erzielen. Nachdem hier im Spätsommer durch den Bruch der Nackenlinie bei 6,85 Yuan pro US-Dollar ein großes Doppeltopp vollendet wurde, ging es stetig weiter abwärts. Da käme jetzt die Unterstützungszone 6,2360/6,2550 Yuan in Reichweite. Und ja, es wäre denkbar, dass auch diese Unterstützung in Form der tiefsten Levels dieses Devisenpaars seit knapp drei Jahren erreicht würde. Aber nur, wenn neben dem reinen Trading auch die Politik mitspielt und letztere sich so entwickelt, dass die Trader weiter aktiv bei US-Dollar/Yuan Short gehen, obgleich das rechnerische Kursziel des Abwärtsimpulses erreicht ist.
Denn in der Tat wurde das Kursziel des Doppeltopps jetzt recht präzise touchiert. Das rechnerische Kursziel eines Doppeltopps ist die Distanz zwischen dem höchsten Punkt des höchsten der beiden Topps zum Zwischentief, das die Nackenlinie definiert. Die lag hier bei 6,85 Yuan, das minimal höhere der beiden Topps bei knapp 7,20 Yuan. Diese Distanz von 0,35 Yuan würde das Kursziel der Formation um 6,50 Yuan verorten. Dorthin fiel der Kurs auch Ende November und blieb für mehrere Wochen dort hängen, bevor es in der laufenden Woche den Versuch gab, den US-Dollar zum Yuan noch weiter in Richtung 6,25 Yuan zu drücken. Was funktionieren kann, wenn …
… China da mitspielt.
Den aktuellen Kurs und Chart des Währungspaars USD.CNY und historische Wechselkurse finden Sie hier.
Expertenmeinung: Sie wissen, dass China seine eigene Währung durchaus aktiv beeinflussen kann und das auch tut. Da ein sukzessive teurer werdender Yuan (d.h. der Kurs im Chart fällt, weil man immer weniger Yuan für einen US-Dollar bezahlen muss) bedeutet, dass nicht nur die Renditen der chinesischen Exporteure in den USA sinken, sondern auch US-Produkte in China konkurrenzfähiger gegenüber den eigenen Waren werden, ist die Frage, wie lange China noch bereit ist, diesen Abstieg zu „fördern“. Denn dieser Abstieg ist nicht ohne politischen „Goodwill“ möglich. Er ist ein Zeichen dafür, dass China mit der kommenden US-Regierung ein besseres Verhältnis anstrebt und Biden auf diesem Weg quasi die Hand reicht.
Doch zu glauben, Biden würde China in Zukunft in Sachen Handel einfach machen lassen, wäre naiv. Sicherlich wird sich der Umgangston radikal ändern. Aber dass die USA auch unter der neuen Regierung alles daran setzen werden, Chinas wachsende Marktmacht zu bremsen, ist sicher. Wie könnte man hier vorgehen?
Möglich ist ein Test der Zone 6,2360/6,2550 Yuan, sicher ist es keinesfalls. Da die mittelfristige Abwärtstrendlinie relativ weit vom aktuellen Kurs entfernt ist (derzeit bei 6,62 Yuan pro US-Dollar), wäre es zu überlegen, bei der Hälfte bestehender Dollar-Shorts den Gewinn mitzunehmen, um sich so schon einmal einen guten Profit zu sichern und mit dem Rest der Position so lange am Ball zu bleiben, solange dieser mittelfristige Abwärtstrend hält.

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