USD.CNY Prognose US-Dollar / chinesischer Yuan: Kommt der nächste Währungskrieg?

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Chinas Wirtschaft fällt hinter den Wachstumsplan Pekings zurück. Zahlreiche Maßnahmen wurden bereits ergriffen. Aber kaum etwas wirkt so effektiv wie eine schwache Währung, denn die befeuert den Export. Wird China den Yuan abwerten?

In den meisten Ländern kann man keinen Einfluss darauf nehmen, wie die eigene Währung zu anderen notiert. In China schon, denn da wird eine Spanne festgelegt, in welcher der heimische Yuan zu einem Korb bestimmter anderer Währungen „floaten“ darf. Mit dieser sogenannten „Cental Parity Rate“ kann man Signale setzen, indem man sie nach oben oder unten verschiebt. Normalerweise bewegt sich der Yuan durch diese Bindung an andere Währungen eher unauffällig und in relativ moderaten Bahnen: Die Handelsspanne zum US-Dollar betrug seit Sommer 2023 keine fünf Prozent, bevor der US-Dollar Mitte September durch die Unterstützungszone 7,0875 zu 7,1160 Yuan pro US-Dollar rutschte.

US-Dollar / Chinesischer Yuan: Chart vom 07.10.2024, Kurs 7,0642 Yuan, Kürzel: USD.CNY | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
US-Dollar / Chinesischer Yuan: Chart vom 07.10.2024, Kurs 7,0642 Yuan, Kürzel: USD.CNY | Quelle: TWS

Ein fallender Kurs dieser im Chart gezeigten Relation bedeutet, dass man weniger Yuan für einen US-Dollar zahlt, d.h. der Yuan wertet auf. Diese jüngste Aufwertung war eine Reaktion auf den Start des chinesischen Konjunkturmaßnahmen-Pakets und die dadurch losgetretene Hausse der chinesischen Aktienmärkte. Die Nachfrage nach Yuan stieg, weil extrem viele internationale Akteure sofort in China dabei sein wollten. Dazu brauchte man die Landeswährung, also wurde die wegen der starken Nachfrage teurer. Was indes eine Entwicklung ist, die China ganz und gar nicht passen kann, denn:

Je teurer eine Währung wird, desto teurer werden die Waren dieses Landes im Ausland. Das drückt auf die Verkaufszahlen oder, wenn man den Preis nicht anhebt, auf die Gewinnspanne der Exporteure, die für das eingenommene Geld im Ausland dann beim Rücktausch in Yuan weniger bekommen. Angesichts des Wachstumsproblems in China wäre aber eine massive Ankurbelung der Exporte ideal. Nur müsste der Yuan dafür eben billiger werden statt zu steigen, nur dann würde man mit nennenswert mehr Absatz in den USA oder auch in Europa rechnen können. Die Frage ist: Wird man versuchen, das über die Festlegung der Wechselkursspanne zu erzwingen?

Den aktuellen Kurs und Chart des Währungspaars USD.CNY und historische Wechselkurse finden Sie hier.

Expertenmeinung: Möglich wäre es, es könnte gut sein, dass man in China bislang nur noch überlegt, ob die dann zu befürchtenden Gegenmaßnahmen die Sache wert sein werden. Dass man den Yuan durchaus deutlich bewegen kann, zeigte sich z.B. im Zuge des Handelskriegs mit den USA, als man den Yuan zum US-Dollar z.B. 2018 kräftig abwertete (d.h. die im Chart abgebildete Relation stieg), um die von der Trump-Administration verhängten Strafzölle auszugleichen. Was den Nebeneffekt hat, dass US-Waren in China weniger Gewinn bringen bzw. teurer werden müssen und dadurch unattraktiver werden. Dasselbe Spiel wäre jetzt also höchst willkommen, wenn man nicht fürchten müsste, dass die USA und/oder Europa dann vermutlich schnell über höhere Einfuhrzölle dagegenhalten.

Dass der US-Dollar/Yuan-Kurs den Ausbruch nach unten in der vergangenen Woche fast komplett zurücknahm, ist ein Indiz dafür, dass man am Devisenmarkt mit einer solchen Abwertung rechnet. Das heißt aber nicht, dass China das auch wirklich tun wird. Ein Währungskrieg hat meist nur Verlierer … und Unruhe, neue Probleme und höhere Einfuhrzölle in die USA kann Peking jetzt nicht gebrauchen. Wahrscheinlicher wäre, dass man erst einmal abwartet, ob die bisherigen Maßnahmen zur Stimulierung des Wachstums effektiv sind.

Sind sie es (was indes zumindest offen ist), könnte es beim Yuan ruhig bleiben. Sind sie es nicht, dürfte der Yuan Schwächeanfälle erleiden, sprich die Relation US-Dollar/Yuan auf einmal steigen. Aber speziell hier ist für Forex-Trader besondere Vorsicht geboten, denn immer dann, wenn die Politik mit in der Suppe rührt, wird das Trading deutlich unberechenbarer. Die US-Dollar/Yuan-Relation ist wirklich nur etwas für Hartgesottene mit reichlich Erfahrung!

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Vorherige Analysen von USD.CNY

Der Aufwärtstrend des US-Dollars zum Yuan läuft bereits seit dem Frühjahr 2022. Für die US-Wirtschaft ist die Aufwertung des US-Dollars ein Problem. Zwar wird der Trend gerade auf die Probe gestellt, aber erst, wenn er bricht, wäre die US-Wirtschaft wieder in einer „Komfortzone“.

Je mehr Yuan man für einen US-Dollar bezahlen muss, desto vorteilhafter ist das für die Exportnation China. Die Inflation hat vielen US-Bürgern das Einkommen beschnitten, man neigt umso mehr dazu, günstigere Waren zu kaufen. Und die kommen fast immer aus China. Dabei verschärft ein schwacher Yuan diese Situation noch, denn:

Wenn der US-Dollar für die chinesischen Hersteller teurer, sprich wertvoller wird, wird deren Gewinnpanne größer, wenn sie Waren in den USA verkaufen, dafür US-Dollar einnehmen und dann beim Umtausch mehr Yuan dafür erlösen. Alternativ können sie aber auch die Gewinnspanne beibehalten und den Währungsvorteil nutzen, um die Preise noch weiter zu senken und so US-Konkurrenzprodukte erst recht zu verdrängen.

Im Gegenzug ist der schwache Yuan für US-Unternehmen, die nach China exportieren, negativ. Halten sie die Preise konstant, bedeutet eine Abwertung des Yuan, dass in US-Dollar dann weniger dabei herauskommt. Passen sie jedoch die Preise nach oben an, um in US-Dollar denselben Ertrag zu haben, werden die Umsätze sinken, weil teurere US-Waren dann auch weniger Käufer finden. Damit ist klar:

Die US-Wirtschaft hat durch diesen Aufwärtstrend, der den US-Dollar zuletzt sogar über die Hochs der Handelskrieg-Phase zur Amtszeit von Donald Trump trug, ein Problem. Und dass die chinesischen Behörden den Wert der eigenen Währung im Gegensatz zu den meisten anderen Regierungen nicht nur aktiv beeinflussen kann, sondern es auch tut, stößt bei dieser Bevorteilung der chinesischen Exporteure sauer auf. Was kann man tun?

Expertenmeinung: Der übliche Weg hat sich als kein guter erwiesen: „Strafzölle“, um chinesische Importe auf diesem Weg wieder zu verteuern, haben bislang immer Gegendruck ausgelöst, der dann wieder für die US-Exporteure in China Nachteile brachte. Es bliebe die Hoffnung, dass sich Chinas Konjunktur bald gut genug stabilisiert, um diese Stütze eines gezielt zum US-Dollar schwachen Yuan nicht mehr zu benötigen. Auch sinkende Renditen am US-Anleihemarkt bzw. sinkende Leitzinsen könnten hilfreich sein. Aber letzten Endes ist da viel Politik im Spiel, nicht zuletzt, weil Chinas Regierung die eigene Währung eben steuern kann.

Worauf die US-Unternehmen hoffen können: Chinas Wirtschaft ist vor allem wegen des wankenden Immobilienmarkts angeschlagen. Das fördert zwar einerseits den Drang, über eine schwache Währung Hilfestellung zu erlangen, andererseits kann man sich einen neuen Handelsstreit mit den USA oder der Eurozone dadurch nicht leisten. Dass man dort bereits mit Strafzöllen auf chinesische E-Fahrzeuge und Photovoltaikerzeugnisse droht, kann Peking keinesfalls recht sein. Aber ob das reicht, um die US-Unternehmen wieder in die „Komfortzone“ zu bringen, indem dieser aktuell im Test befindliche Aufwärtstrend fällt?

US-Dollar / Chinesischer Yuan: Chart vom 29.12.2023, Kurs 7,1270 CNH, Kürzel: USD.CNH | | Online Broker LYNX
US-Dollar / Chinesischer Yuan: Chart vom 29.12.2023, Kurs 7,1270 CNH, Kürzel: USD.CNH | Quelle: TWS

Käme es dazu, indem der US-Dollar wieder unter einen Gegenwert von 7,08 Yuan pro US-Dollar fällt, wäre der Weg aus rein charttechnischer Sicht umgehend bis in den Bereich von 6,85 Yuan/US-Dollar frei. Grundsätzlich also eine Basis für einen Dollar Short-Trade zum Yuan, aber wer darüber dann nachsinnt, sollte immer im Hinterkopf behalten, dass es hier um ein politisch beeinflussbares Währungspaar geht … und das macht das Trading riskanter als üblich!